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Kreuzfahrt-Touristen genießen Luxus – keiner ahnt, dass DAS wirklich hinter den Kulissen passiert

Wer mit einem Kreuzfahrt-Schiff in See sticht, der genießt die Sonnenseiten der Luxus-Reise. Kaum einer ahnt, was sich hinter den Kulissen abspielt.

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© IMAGO / imagebroker

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Diese Haushalts-Gegenstände sind an Bord verboten.

Wer mit einem Kreuzfahrt-Dampfer in See sticht, genießt in der Regel die Sonnenseiten der Luxus-Reise. Länder und Städte ohne Ende sehen, jeden Abend in einem anderen Restaurant speisen oder sich auf andere Weise von den Mitarbeitern an Bord verwöhnen lassen: Bei den Touren kommen Passagiere in der Regel nicht umhin, tiefenentspannt zu werden.

Doch hast du dich schon mal gefragt, wie es hinter den Kulissen einer Kreuzfahrt so zugeht? Wir haben jetzt die Antwort für dich, aber die wird dir sicherlich überhaupt nicht gefallen. Denn während du dich auf dem Oberdeckt sonnst, sieht es hinter den verschlossenen Türen der Crew-Bereiche ganz anders aus.

Kreuzfahrt-Mitarbeiter schuften unter schlechten Bedingungen

Der Kontrast zwischen Reisenden und Mitarbeitern könnte größer nicht sein. Denn was nur die Wenigsten wahrnehmen werden, ist, dass die Kreuzfahrt-Crew für ihr Geld ordentlich schuften muss. Auch an Bord ist der Personal- und Fachkräftemangel bittere Realität. Seit der Corona-Pandemie hat dieser noch einmal drastisch zugenommen. Doch beim Blick auf die Arbeitsbedingungen dürfte das kaum verwunderlich sein.

Eines der Hauptprobleme sollen dabei die Arbeitszeiten sein, berichtet jetzt die „Deutsche Welle“. Zwar seien diese seit 2006 durch das Seearbeitsübereinkommen international festgeschrieben und sehen ein Arbeitspensum von maximal acht Stunden am Tag und sechs Tagen die Woche vor. Dennoch lägen Verstöße an der Tagesordnung.

Bis zu 14 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche arbeiten – das sei bei vielen Kreuzfahrt-Angestellten keine Ausnahme. Das würde umso mehr gelten, je niedriger die Position der Mitarbeiter sei.

Reedereien zahlen keinen deutschen Mindestlohn

Doch für das Gehalt am Ende des Monats sollten sich diese Mühen doch lohnen, oder? Wie es in dem Bericht heißt, sind die Verdienste an Bord für europäische Verhältnisse sehr niedrig. Dennoch nehmen viele Angestellte aus dem Ausland die harten Bedingungen in Kauf, denn in ihren Heimatländern würden sie deutlich weniger verdienen.

Selbst bei deutschen Reedereien seien die niedrigen Löhne bittere Realität, denn kaum eines der Schiffe fährt wirklich noch unter deutscher Flagge. Während die Aida-Dampfer in Italien registriert sind, fahren die Schiffe von TUI-Cruises offiziell unter maltesischen Flaggen. Aufgrund dieser Regelung müssen die Unternehmen keinen deutschen Mindestlohn zahlen. Damit würden sie auch Personalkosten reduzieren, da sie günstigere Konditionen bei Steuern und Gebühren nutzen.


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Doch auch wenn die schlechten Arbeitsbedingungen auf vielen Kreuzfahrt-Schiffen bekannt sind, laufen Bemühungen, diese zu verbessern, bislang ins Leere. Im Gegenteil: das Arbeitspensum nimmt immer weiter zu. Denn heutzutage werden immer größere Schiffe gebaut, auch wenn weiterhin Personalmangel herrscht. Mittlerweile kämen auf vielen Schiffen auf jedes Crew-Mitglied vier Passagiere. Zwischen 2001 und 2020 sei die durchschnittliche Passagierkapazität der Kreuzfahrtschiffe um 60 Prozent gestiegen, die Zahl der Crewmitglieder aber nur um 44 Prozent, teilt die „Deutsche Welle“ mit. Aber sollte die Branche sich nicht in den nächsten Jahren wandeln, werden die Folgen wohl auch nicht mehr länger vor den Passagieren verborgen bleiben.