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Duisburg: Terror-Pläne ++ IS-Kämpfer Tarik S. in U-Haft ++ Islamische Gemeinde spricht Klartext

Ein SEK nahm in Duisburg einen mutmaßlichen Terroristen fest. Der Mann soll geplant haben, mit einem Lkw in eine Pro-Israel-Demo zu rasen.

Duisburg
© IMAGO/Kay-Helge Hercher

Imam und Rabbiner zeigen sich über den Krieg in Israel bestürzt

Terroristen der islamistischen Hamas haben Israel überfallen und zahlreiche Zivilisten ermordet. Der Rabbiner Elias Dray und der Imam Ender Cetin zeigen sich im Interview mit DER WESTEN bestürzt.

Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der perfide Plan vollendet worden wäre! In Duisburg hat ein SEK einen mutmaßlichen Terroristen überwältigt. Der Einsatz sei in der Innenstadt erfolgt. Das berichten „Bild“ und „Spiegel“. Der Plan von Tarik S. (29): Laut Staatsschutz habe er einen islamistischen Terroranschlag gegen eine Pro-Israel-Demo in NRW verüben wollen.

Demnach galt der Mann schon als „Hochrisiko-Gefährder“, der in Chats schrieb, er wolle als „Märtyrer“ sterben. Den brisanten Hinweis auf S. habe laut übereinstimmenden Medienberichten ein ausländischer Geheimdienst gegeben.

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Duisburg: Wird Tarik S. schnell wieder aus U-Haft entlassen?

Freitag, 27. Oktober:

17.29 Uhr: Islamisches Zentrum packt aus

Einst ging Tarik S. im Islamischen Zentrum Bielefeld ein und aus. Seine alte Gemeinde entdeckte als erste, dass er abzudriften droht. Heute gehen die Verantwortlichen davon aus, dass er sich nach einem bestimmten Ereignis radikalisiert haben könnte. Das Islamische Zentrum findet für seine Entwicklung im Gespräch mit DER WESTEN deutliche Worte. Mehr dazu hier >>>

6.55 Uhr: Keine neuen Ermittlungserkenntnisse

Am Freitagmorgen gibt es noch keine neuen Erkenntnisse im Fall Tarik S. Derzeit sitzt der 29-Jährige in Untersuchungshaft.

Duisburg: Gab es Vorahnungen?

Donnerstag, 26. Oktober:

17.07 Uhr: Verteidiger fordert Freilassung

Mutlu Günal geht nach eigenen Angaben davon aus, dass sein Mandant nicht lange in Untersuchungshaft sitzen werde. Der Verteidiger des 29-Jährigen kommentierte einen angeblich beabsichtigte Angriff auf Polizisten. Der werde zwar im Haftbefehl erwähnt, es handele sich aber um „bloße Unterstellungen und Vermutungen, die strafprozessual völlig unerheblich sind“.

13.48 Uhr: Tarik S. wollte in die Niederlande

Nach seiner fünfjährigen Haftstrafe hatte Tarik S. ab 2021 eine Fußfessel tragen müssen, wie es nun aus Sicherheitskreisen hieß. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland hatte er zudem versucht, in die Niederlande auszureisen. Doch hatte ihn das Land nicht einreisen lassen.

12.46 Uhr: Tarik S. schon vor Wochen auffällig

Aus Sicherheitskreisen kommen nun Informationen, nach denen bereits seit Wochen Hinweise auf Tariks Terrorabsichten bestanden. „Wir hatten vage Hinweise, dass er die Absicht hat, einen Anschlag auf eine Polizeiwache zu begehen“, hieß es am Donnerstag. Allerdings hätten die Beweise nicht für eine Festnahme ausgereicht. Es hab aber eine „Gefährderansprache“ gegeben. Schon seit seinem Jobverlust im Juni habe der 29-Jährige unter Beobachtung gestanden, weil er wieder „in alte Muster“ verfallen sei.

7.14 Uhr: Das droht Tarik S.

Sollte es zu einer Verurteilung des IS-Kämpfers kommen, könnte er mehrere Jahre im Knast landen – schon wieder. Wie sein Anwalt die Lage einschätzt, liest du >>hier.

Duisburg: Haftbefehl gegen Tarik S.

Mittwoch, 25. Oktober,

21.30 Uhr: Anwohner hatten nichts bemerkt

Nach dem SEK-Einsatz sitzt der Schock bei den Anwohnern Tariks tief. Die Nachbarn auf der gleichen Etage in einem Mehrparteienhaus im Dellviertel hatten nichts von seiner Vergangenheit gewusst und noch viel weniger von seinen Plänen. Was sie über den vermeintlich unschuldigen Nachbarn sagen, erfährst du >>hier.

16 Uhr: Haftbefehl gegen Duisburger Islamisten Tarik S. erlassen!

Gegen den vorbestraften Islamisten ist jetzt Haftbefehl erlassen worden. Er sitzt jetzt in U-Haft. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf mit. Gegen ihn wird jetzt wegen des Verdachts des Sich-Bereit-Erklärens zu einem Verbrechen (Mord und Totschlag) weiter ermittelt.

14.42 Uhr: Haftbefehl beantragt

Laut Generalstaatsanwaltschaft wurde der Haftbefehl gegen Tarik S. beantragt. Er soll nun in Duisburg einem Haftrichter vorgeführt werden. Die Begründung liegt in den Mordplänen, die er nach Hinweisen gehabt haben soll.

Duisburg: Was wir über Tarik S. wissen

14.33 Uhr: Mehr über Tariks Vergangenheit erfährst du >>hier.

13.49 Uhr: Was wir über Tarik S. Pläne wissen

Was wissen wir über Tarik S.? Der 29-Jährige hat sich bereits vor langer Zeit radikalisiert, schloss sich schon vor zehn Jahren der Terrorvereinigung „Islamischer Staat“ in Syrien an. Was noch über den Islamisten bekannt ist, erfährst du >>hier.

13.12 Uhr: Festgenommener schweigt

Tarik S. Rechtsanwalt Mutlu Günal sagte nach einem Telefonat mit seinem Mandanten: „Er möchte sich derzeit auf mein Anraten schweigend verteidigen und steht für eine Vernehmung nicht zur Verfügung“.

12.30 Uhr: NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) nimmt Stellung

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat sich nun zu dem Fall geäußert. „Wir haben das sehr ernst genommen“, sagte er gegenüber RTL. „Die internationale Zusammenarbeit funktioniert.“ Der Vorbestrafte hatte sich im Vorfeld „in Bezug auf pro-israelische Demos informiert. Nach allem, was wir wissen, handelt es sich um einen Einzeltäter“, äußerte sich Reul im Landtag.

„Ein polizeibekannter islamistischer Gefährder, der unter Terrorverdacht stand, befindet sich seit gestern im Gewahrsam der Polizei. Es gab Hinweise, dass dieser Mann einen Anschlag plant.“ Hinweise darauf hatten die rund 50 Einsatzkräfte bei der Wohnungsdurchsuchung am Vortag auf verschiedenen Datenträgern entdeckt.

11.22 Uhr: Hintergrundinformationen zum IS-Kämpfer

Wie wurde aus einem schüchternen lieben Jungen ein Terrorist? Was sagen Tariks Mutter und ein Mitglied seiner ehemaligen islamischen Gemeinde dazu? Ein Rückblick auf Tarik S. Vergangenheit nach dem geplanten Anschlag in Duisburg erhältst du >>hier.

Generalstaatsanwaltschaft prüft Inhaftierung von Tarik S.

10.30 Uhr: Generalstaatsanwaltschaft übernimmt

Die Ermittlungen laufen weiter. Die Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft hat sie nun übernommen und gehe dem „Verdacht des sich Bereiterklärens zu einem Verbrechen“ nach, wie ein Sprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Es handele sich genauer um eine „Verabredung zu einem Verbrechen“. Allerdings gebe es keine Hinweise darauf, dass solch eine Verabredung mit einer sich in Deutschland aufhaltenden Person auch zustande gekommen sei. Doch zumindest soll er Kontakt gehalten haben.

„Es liegen Erkenntnisse vor, dass der Beschuldigte zu einer im Ausland ansässigen Person in strafrechtlich relevanter Weise in Kontakt gestanden haben könnte“, teilt die Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch (25. Oktober) mit. Weiteres zu den Hintergründen ist noch nicht bekannt. Es laufe allerdings die Prüfung einer möglichen Inhaftierung

Duisburg: SEK nimmt Islamisten fest

Dienstag, 24. Oktober: IS-Kämpfer wollte mit Lkw in Demo rasen

Der Gefährder reiste Ende 2013 über die Türkei nach Syrien, schloss sich dort den Mörderbanden von ISIS an. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland 2016 wurde er vom Staatsschutz am Flughafen Frankfurt a.M. verhaftet. 2017 wurde er wegen Mitgliedschaft in der terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat“ zu fünf Jahren Haft verurteilt, die er auch zur Gänze absaß.

S. soll jetzt verhört, seine Wohnung wurde bereits durchsucht. Was oder ob dabei etwas herausgekommen ist, bleibt bisher unklar.

Verdächtiger habe mit Lkw in Pro-Israel-Demo rasen wollen

Mit einem Lkw habe er in eine Demo rasen und so viele Menschen wie möglich töten wollen. „Bild“ zitiert aus einer Lageeinschätzung des Bundeskriminalamts (BKA): „Aufgrund des gewählten Modus Operandi ist zudem davon auszugehen, dass (…) bei der konkreten Zielauswahl vermutlich eher weiche Ziele bzw. aktuell regelmäßig stattfindende Solidaritätskundgebungen mit einer größeren Anzahl von Personen auswählen wird.“


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Weiter heißt es: „Zusätzlich muss berücksichtigt werden, dass der Nahost-Konflikt in sich ein sehr großes Emotionalisierungspotenzial birgt, welches sich aktuell und jederzeit in Deutschland im Rahmen von Spontanversammlungen und Mahnwachen beider Seiten äußern kann. Es muss daher aus hiesiger Sicht hinsichtlich des Tatzeitpunkts angenommen werden, dass sich jederzeit eine Tatgelegenheit im Sinne des Hinweises bieten kann.“

Schon der Terroranschlag von Brüssel mit zwei Toten (mehr hier) hatte offensichtlich Einfluss auf den Duisburger. Laut BKA habe Tarik S. „den Attentäter von Brüssel gelobt und sei von dessen Taten vom 16.10.2023 inspiriert worden.“ Wegen dieser konkreten Gefahr entschied sich die Polizei für den sofortigen Zugriff. (mit dpa und afp).