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Duisburg: Erschütternde Details! Was wir über die Pläne des IS-Kämpfers Tarik S. (29) wissen – und was nicht

Terror-Verdacht in Duisburg! Das SEK stürmte am Dienstag die Wohnung von „IS“-Kämpfer Tarik S. Was wir bislang wissen – und was nicht.

© Stefan Arend / Funke Foto Services

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Ganz Deutschland schaut nach Duisburg. Eine Spezialeinheit der Polizei stürmte am Dienstag (24. Oktober) die Wohnung von Tarik S. (29) im Duisburger Dellviertel.

Die Behörden fürchteten offenbar, dass der bereits verurteilt „IS“-Anhänger einen Anschlag planen könnte. Kurz darauf hat die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf den Fall übernommen. Ihr liegen beunruhigende Erkenntnisse vor. Doch es gibt noch viele Fragezeichen.

Duisburg: Wer ist Tarik S.?

Was wissen wir über Tarik S.? Der 29-Jährige hat sich bereits vor langer Zeit radikalisiert. Der Deutsch-Ägypter aus Bielefeld schloss sich im Jahr 2013 der Terrorvereinigung „Islamischer Staat“ in Syrien an. Was alte Weggefährten aus Bielefeld und seine Mutter über ihn sagen, erfährst du hier >>> Im Nahen Osten wurde Tarik S. dann zum bewaffneten „IS“-Kämpfer ausgebildet. Nach Angaben der „Rheinischen Post“ rief Tarik S. in sozialen Netzwerken dazu auf, Ungläubige zu ermorden und in Deutschland Anschläge zu begehen. Dabei soll er in einem Video neben einem enthaupteten Opfer posiert und es verhöhnt haben.


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Drei Jahre später kehrte Tarik S. nach Deutschland zurück – und wurde umgehend festgenommen. 2017 verurteilte das Oberlandesgericht Düsseldorf ihn unter anderem wegen „Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung ‚IS'“ zu fünf Jahren Jugendstrafe. Seine Strafe ist mittlerweile verbüßt. Seitdem war er wieder auf freiem Fuß.

Was bislang nicht über Tarik S. bekannt ist: Was machte er nach seiner Freilassung? Hat er noch Kontakt zu seinem Terrornetzwerk? Und vor allem: Welche Gefahr geht von ihm aus?

Warum lebte Tarik S. in Duisburg?

Das SEK nahm Tarik S. in einem Mehrfamilienhaus an der Ecke Cecilienstraße/Mercatorstraße im Dellviertel fest. Warum es ihn nach Duisburg zog, ist unklar. Nachbarn zufolge muss er kurz nach seiner Freilassung dort eingezogen sein. „Wir wohnen seit einem Jahr hier. Als wir einzogen, war er schon da“, sagt eine Nachbarin gegenüber der „WAZ“. Wie er an die Wohnung kam und seinen Lebensunterhalt finanzierte, darüber liegen keine Informationen vor.

Das SEK stürmte die Wohnung des Terror-Verdächtigen in Duisburg. Foto: Stefan Arend / Funke Foto Services

Was hat Tarik S. geplant?

Dem „Spiegel“ zufolge soll Tarik S. einen Lkw-Anschlag gegen eine Pro-Israel-Demo geplant haben. Das geht aus einer Lageeinschätzung des Bundeskriminalamts hervor. Ein ausländischer Geheimdienst habe den akuten Hinweis gegeben.

Beweise dafür liegen aktuell allerdings nicht vor. Auch ist unklar, wie konkret die Pläne gewesen sein könnten und warum der 29-Jährige genau jetzt zuschlagen wollte. Laut BKA soll aber der Terroranschlag von Brüssel (mehr hier) eine Rolle gespielt haben. Demnach habe Tarik S. „den Attentäter von Brüssel gelobt und sei von dessen Taten vom 16.10.2023 inspiriert worden.“ Offensichtlich gingen die Ermittler jetzt von einer akuten Gefährdung aus und schlugen zu.

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Was haben die Ermittler gegen Tarik S. in der Hand?

Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf teilte am Dienstag mit, dass man ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Verabredung zu einem Verbrechen (Mord) eingeleitet habe. Den Ermittlern zufolge liegen Erkenntnisse vor, dass Tarik S. in „strafrechtlich relevanter Weise“ in Kontakt zu einer Person im Ausland gestanden haben könnte.


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Zu den möglichen Anschlagsplänen haben sich die Behörden allerdings noch nicht konkret geäußert. Wann und wo wollte Tarik S. womöglich zuschlagen? Diese Fragen gilt es jetzt zu klären.

Wie geht es mit Tarik S. weiter?

Der 29-Jährige ist zunächst vorläufig festgenommen. Die Generalstaatsanwaltschaft prüft am Dienstag, ob genügend Beweise vorliegen, um ihm dem Haftrichter vorzuführen. Sollte das passieren, könnte Tarik S. in Untersuchungshaft wandern. Anschließend könnte ihm der Prozess gemacht werden. Dazu hat die Generalstaatsanwaltschaft weitere Auskünfte angekündigt.