Der Countdown läuft: Am Sonntag (27. Juli) wird der nächste „Weiße Riese“ in Duisburg gesprengt. Es ist der Dritte von insgesamt sechs „Weißen Riesen“, die platt gemacht werden. Die Immobilien gelten als echte Problem-Häuser. Einige Details machen besonders betroffen.
2019 wurde der erste „Weiße Riese“ gesprengt, 2021 der Zweite – nun folgt Nummer drei. Und damit der „vorerst letzte“, wie die Stadt Duisburg in einer Pressemeldung vor einiger Zeit schrieb. Immer und immer wieder stehen die Hochhäuser aus dem Wohnpark Hochheide in den Schlagzeilen. Doch welche Probleme gibt es vor Ort?
„Weißer Riese“: DHL und Picnic wollten nicht mehr liefern
Erst letztes Jahr zog DHL kurzzeitig die Reißleine. Der Paketdienst stellte die Lieferung an der Ottostraße 58 bis 64 ein. „Wiederholt kommt es dort zu herausfordernden bis hin zu bedrohlichen Zustellsituationen“, betonte eine DHL-Sprecherin damals (wir berichteten).
Und nicht nur DHL hatte Probleme mit den Bewohnern des „Weißen Riese“. Auch der Lebensmittellieferdient Picnic stellte seinen Service ein. Eine Mitarbeiterin habe eine Haus-Bewohnerin darum gebeten „früher zu bestellen, weil sich einige Mitarbeiter abends nicht mehr hierhin trauen“ (mehr dazu hier).
+++Weißer Riese in Duisburg fällt – kurz vor der Sprengung hat die Stadt eine wichtige Nachricht+++
Taubenkot, Kakerlaken und Müll
Doch Lieferdienste, die aus Angst den „Weißen Riese“ nicht mehr anfahren, ist längst nicht das einzige Problem vor Ort. Im TV gibt es immer wieder Reportagen zu sehen, welche die Abgründe, die sich dort in Duisburg abspielen, genau beleuchten. Dort berichten die Anwohner unter anderem über Kakerlaken-Befall in ihren Wohnungen, tägliche Schlägereien und eine Taubenplage (hier mehr).
Und auch DER WESTEN hat sich erst kürzlich vor Ort umgehört. „Hier gibt es jeden Tag Probleme. Viele Tauben, die mit ihrem Kot alles verdrecken und Sachen, die kaputt sind. Außerdem ist es schmutzig. Wenn der Hausmeister morgens sauber macht und man sich hier am gleichen Abend umsieht, ist wieder alles schmutzig. Die schmeißen den Müll ja nicht in die Mülltonnen “, berichtete Delovan H. gegenüber unserer Redaktion. Er hat 2014 eine Wohnung im „Weißen Riesen“ gekauft. Damals sei noch „alles gut gewesen“.
Bewohner sind seit Juli 2020 ausgezogen
Doch das ist längst vorbei. Gleich drei Anwohner berichten gegenüber DER WESTEN, dass sie darauf hoffen würden, dass alle Gebäude gesprengt werden. Es sei das Beste, meinen sie.
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Bei dem Hochhaus, welches am Wochenende gesprengt wird, handelt es sich um einen „kleinen“ Weißen Riesen. Er ist gleich dem zuletzt gesprengten Hochhaus rund 63 Meter hoch und ungefähr 17 Meter breit, jedoch nur zweizügig und somit nur etwa 45 Meter lang. Die letzten Bewohnerinnen und Bewohner dieses Hochhauses sind im Juli 2020 ausgezogen.