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Duisburg: Erschreckender Trend – „Mindestens ein Mal im Leben“

Die Duisburger wollen ein Zeichen gegen Gewalt setzen. Passend dazu finden sie sich am Valentinstag in der Innenstadt zusammen.

© IMAGO / Rolf Poss

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Nach zwei Jahren Corona-Pause war es in diesem Jahr wieder so weit: Die „One Billion Rising“-Demo lief am Dienstag (14. Februar) in der Innenstadt von Duisburg. Um 15.00 Uhr versammelten sich hier zahlreiche Stadtbewohner zwischen dem Citypalais und dem Forum auf der Königsstraße, um gemeinsam zu tanzen und zu singen.

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Das Ganze hatte wie in jedem Jahr einen wichtigen Hintergrund. Denn bei „One Billion Rising“ geht es darum, ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zu setzen. Denn die hat im letzten Jahr deutlich zugenommen.

Duisburger Bürgermeisterin erschüttert

Vom Autonomen Frauenhaus hieß es am Nachmittag bei der Versammlung, dass es im letzten Jahr bereits 34 Prozent mehr Anzeigen wegen Gewalt an Frauen gegeben hätte. Dabei war sogar ein versuchter Mord. Die Dunkelziffer sei viel höher, als geschätzt wird.

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„Jede Frau in Deutschland wird mindestens ein Mal in ihrem Leben Opfer solcher Gewalt“, stellt Bürgermeisterin Edeltraud Klabuhn klar. Darum verkündete sie besonders stolz, dass der Rat der Stadt einstimmig entschieden habe, die Zuschüsse für Frauenhäuser in diesem Jahr zu erhöhen.

Duisburg: Tanzdemo One Billion Rising

Duisburg Anja Lerch
Anja Lerch sang „Talking about a revolution“ von Tracy Chapman. Foto: Stefan Arend / FUNKE Foto Services

Die Tanzdemo „NEIN zu Gewalt an Frauen und Mädchen“ ging etwa eine Stunde. Die Stadt beteiligte sich damit an der globalen Initiative „One Billion Rising“, die es seit 2012 gibt. 2023 sind es schon zehn Jahre, dass sich auch Duisburg in diesem Rahmen für Frauen und Mädchen starkmacht.


Dafür steht „One Billion“:

  • Die eine „Milliarde“ deutet auf eine UN-Statistik hin, nach der eine von drei Frauen in ihrem Leben entweder vergewaltigt oder Opfer einer schweren Körperverletzung wird.
  • Mittlerweile beteiligen sich über 200 Länder weltweit an der Demo.

Die Aktion des Runden Tisches „Gewaltschutzgesetz für Duisburg“ fand in diesem Jahr unter dem Motto „Rise For Freedom“ statt. Es ging dabei nicht nur um die Gewaltprävention, sondern auch um die Gleichberechtigung von Frauen und Männern.

„Tanzen und singen wir gemeinsam als Zeichen gegen Gewalt“

Die Tänzerinnen der ADTV. Foto: Marie Bonnet / DER WESTEN

Nachdem die Veranstaltung coronabedingt die vergangenen zwei Jahre lediglich virtuell stattfinden konnte, ging es auf dem Platz zwischen Forum und Citypalais wieder rund. Mit dabei war in diesem Jahr erneut die Duisburger Sängerin Anja Lerch.


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Eine tänzerische Einlage gab es erstmals vom ADTV Tanzhaus. Die Gruppe leitete die Duisburger zum Song „Break the chain“ an und zeigte ihnen die Choreo. Denn alle Versammelten sollen mittanzen. Das tat sie dann auch freudig – mehr als ein Mal.


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„Tanzen und singen wir gemeinsam als Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen“, feuerte auch das Mädchenbildungszentrum Mabilda e.V. aus Hamborn die Duisburger auf Instagram an.