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Reichsbürger: War sogar eine russische Agentin im Spiel? Wer ist Vitalia B.?

Der E-Mailverkehr zwischen Reichsbürgern und des russischen Konsulates ist öffentlich geworden. Der Inhalt ist pikant!

Heinrich XIII.
© IMAGO/ZUMA Wire

Bundesweite Razzia gegen mutmaßliches Terror-Netzwerk aus dem Reichsbürgermilieu

Bei einer bundesweiten Razzia sind am frühen Morgen 25 mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer einer terroristischen Vereinigung festgenommen worden. Das teilten die Generalbundesanwaltschaft und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) mit.

Welche Rolle hat Russland bei den Umsturzversuchen der Reichsbürger-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuss gespielt? Nach neuen Erkenntnissen wohl keine unwesentliche. War sogar eine russische Agentin im Spiel?

Der Fund: Die Ermittler fanden bei der bundesweiten Reichsbürger-Razzia am 7. Dezember 2022 einen vierseitigen E-Mailverkehr zwischen Frank R., Christian W., Udo M. und dem russischen Generalkonsulat in Leipzig. Nun ist der Inhalt öffentlich geworden. In dem Mailverkehr, der am 28. November 2022 begann und von der Firmenadresse von Frank R. an das Konsulat verschickt wurde, gaben sich die Verdächtigen pro-russisch.

Reichsbürger: Ein Treffen zwischen den Unternehmern und dem russischen Konsulat

Sie seien eine Gruppe von mittelständischen Unternehmern, die die Berichterstattung der deutschen Medien über den Ukraine-Krieg für einseitig hielten, was Russland schade. Sie wollten dies sagen und sich deshalb bei einem persönlichen Treffen im Konsulat vorstellen.

Die Antwort kam prompt: Nur zwei Tage später erfolgte die Einladung zu einem kurzfristigen Treffen im Leipziger Konsul am 8. Dezember. Dazu kam es jedoch nicht, aufgrund der Razzia am 7. Dezember. Es stellen sich die Fragen: Was wollten die drei Verdächtigen in Leipzig? Und wieso kamen sie, als völlig unbekannte Unternehmer an einen offiziellen Termin des Konsulats?

Wer ist Vitalia B.? Während die Anwälte der drei sich im Stillschweigen üben, fällt eine interessante Person auf: Vitalia B. Die Russin, die mehrmals das Leipziger Konsulat aufsuchte, soll die Lebensgefährtin von dem Chef der Bande, Heinrich XIII, sein. Sie, 1983 in Kaliningrad geboren, reiste erstmal am 1. Oktober 2012 nach Deutschland ein. Sie hat in Heidelberg Kunstgeschichte studiert und dort von 2012 und 2019 an ihrer Doktorarbeit geschrieben.



Pikant: Nach ihrer Festnahme, soll B. nach MDR-Informationen, während einer medizinischen Untersuchung gegenüber Mitarbeiterinnen der Justizvollzugsanstalt behauptet haben, nicht die zu sein, für die sie gehalten wird. Ihr Name laute vielmehr „Maria Romanov“. Sie sitze als Unschuldige im Gefängnis. Ist Vitalia B. etwa eine Agentin? Ist sie die Verbindungsstelle zwischen den Reichsbürgern und Russland? Jedoch bestätigte einer ihrer früheren Heidelberger Kontakte, dass sie während der Studienzeit als Vitalia B. bekannt gewesen sei. Dubios bleibt es allemal. Interessant, was die Ermittler werden auflösen können.