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ZDF zeigt „Der Schwarm“: Teilweise ist es der blanke Horror

Ab Mittwoch (22. Februar 2023) ist „Der Schwarm“ in der ZDF-Mediathek abrufbar. Lohnt sich die Serie nach dem Erfolgsroman?

Der Schwarm
© ZDF und Staudinger + Franke

Das ist Greta Thunberg

Anfang 2018 war sie noch eine einfache Schülerin. 2019 ist sie das Gesicht einer globalen Umwelt-Bewegung: Greta Thunberg.

Am Mittwoch (22. Februar 2023) ist es also endlich so weit. Ein Weltroman wird zur Serie. 19 Jahre nach Veröffentlichung von „Der Schwarm“ zeigt das ZDF nun auch die gleichnamige Serie. Zunächst in der Mediathek, ab dem sechsten März dann auch an vier aufeinanderfolgenden Tagen zur Primetime im ZDF. Ein Mammutprojekt, das insgesamt rund 40 Millionen Euro gekostet haben soll.

Aber auch eines, das nicht jedem gefällt. Besonders der Autor des Buches, Frank Schätzing, zeigt sich von der Umsetzung wenig begeistert. Dabei hatte alles so gut begonnen. Zusammen mit Producer Frank Doelger, der sich auch für die Mega-Serie „Game of Thrones“ verantwortlich zeigte, sollte Schätzing ein Team bilden. Doch daraus wurde nichts, wie er in der „Zeit“ beklagt.

Frank Schätzing schimpft über die ZDF-Adaption seines Buches

„Wir hatten unmissverständlich vereinbart, den Roman im Team zu adaptieren, Frank Doelger mit seiner Expertise als Producer, ich mit meiner Expertise als Storyteller. Aber Frank zog auch das Storytelling an sich. Am Ende wollte er den Schwarm im Alleingang erzählen, nur nach seinen Vorstellungen. In Kreativteams sind Reibereien normal, daraus entstehen die besten Ideen. Aber wir waren schlicht kein Team mehr“, so Schätzing.

Die Serie sei nun unter ihren Möglichkeiten geblieben, meint Schätzing. Und weiter: „Manches ist kinoreif, anderes rühr- und redseliges Beziehungskisten-TV. Es pilchert mehr, als es schwärmt. Gute Schauspielerriege, aber unterfordert. Die globale Dimension der Bedrohung wird nicht spürbar, von Aktualität oder einer intelligenten Alien-Strategie ganz zu schweigen. Man hätte dem Narrativ des Romans mehr vertrauen sollen, der Maximaleskalation des Thrillers.“

Die Cliffhanger sind grausam – das ist ein Lob

Der Autor hat damit einen Punkt. So schwer und brachial wie das Buch an manchen Stellen war, kommt die Serie nicht rüber. Viele Themen werden kurz angeschnitten, dann nicht konsequent weiterverfolgt. Es ist das typische Problem von Buch-Adaptionen. Nicht jeder Aspekt eines Buches kann verfolgt werden. Am Ende bleiben immer Themen auf der Strecke.


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Was die Serie gut macht, ist jedoch, den Zuschauer im Thema zu halten. Vor allem die Cliffhanger, also die Enden einer jeden Episode, sind der blanke Horror. Und das ist durchweg positiv gemeint. Mal kämpfen Touristen im offenen Meer um ihr Leben, mal wird ein Boot in die Tiefe gezogen und es bleibt offen, ob irgendjemand dieses Drama überleben kann. Es sind Szenen wie diese, die dafür sorgen werden, dass die Zuschauer, die die Serie einmal begonnen haben, bis zum Ende schauen werden. Und es sind Szenen, die in ihrer Bildgewalt auch über die ein oder andere erzählerische Schwäche hinwegtrösten.

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