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Band aus dem Ruhrgebiet kurz vor Rock am Ring-Auftritt – dann folgt die bittere Klatsche

Eine Band aus dem Ruhrgebiet hat es ins Finale des Warsteiner Bandcontests geschafft. Doch am Ende kann eben nur einer gewinnen.

© DER WESTEN/Marie Bonnet

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Über Wochen und Monate haben sich von 1.000 Bands fünf herauskristallisiert, die beim großen Finale des Warsteiner Bandcontests am Donnerstagabend (11. April) in Düsseldorf um einen begehrten Preis spielen durften: einen Auftritt bei Rock am Ring und Rock im Park. Darunter auch eine Band aus dem Ruhrgebiet.

DER WESTEN hat die Gruppe rund um Gitarrist Oliver Schmitz (32) aus Essen auf ihrem Weg begleitet – von den Top 20 bis zum Finale. Doch am Ende kann eben nur einer gewinnen.

Band aus dem Ruhrgebiet muss Niederlage verschmerzen

Der „Sieger des Warsteiner Bandcontests steht fest: ‚Indecent Behavior‘ rocken die Bühnen von Rock am Ring und Rock im Park“. Als diese Worte durch das Weltkunstzimmer in Düsseldorf tönen, erlischt bei „Keep Me Alive“ der letzte Funke Hoffnung. Der große Traum, den die sechs Bandkollegen so lange gehegt haben, rückt nun wieder in scheinbar unerreichbare Ferne.


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„Wir sind natürlich ein bisschen niedergeschlagen“, verrät Oli im Nachhinein. „War schon sehr hart in dem Moment zu realisieren, dass uns der Traum vor der Nase zerplatzt ist.“ Doch natürlich gönnt man es den Gewinnern. „Wir freuen uns natürlich für die Band und haben ihr gleich nach der Verkündung gratuliert. Die haben einfach viel Erfahrung, stehen fast jedes Wochenende auf der Bühne.“ Das hätte seiner Band einfach gefehlt.

Band aus dem Ruhrgebiet erlebt einmaligen Moment

In jedem Fall hätte sich die Teilnahme an dem Contest und die Vorbereitung darauf für die Band gelohnt (mehr dazu >>hier). „Wir haben neue Fans gewonnen, Kontakte mit den anderen Bands und den Veranstaltern geknüpft und haben Erfahrungen gesammelt, die uns als Band noch enger zusammengeschweißt haben.“ Und unverhofft noch mit dem Bassisten von Jennifer Rostock gequatscht, der zufällig am Abend das Licht gemacht hatte.

„Keep Me Alive“ bei ihrem großen Auftritt vor der Jury. Mit dabei die bekannten Punkrocker „Donots“. Foto: DER WESTEN/Marie Bonnet

Und dann kamen auch noch gleich nach der Verkündung die Donots von der Bühne direkt auf die Jungs zu und haben noch einmal deutlich gemacht, wie gut sie „Keep Me Alive“ fanden. Das war genau die Bestätigung, die es nach dem herben Rückschlag gebraucht hat.

Band plant weitere Auftritte im Ruhrgebiet

Und was steht jetzt für die Band an, nachdem der Auftritt bei Rock am Ring und Rock im Park ausfällt? „Die Band konzentriert sich derzeit darauf, im Jahr 2024 mehrere Singles zu veröffentlichen, die frischen Wind in die Szene bringen werden“, kündigt Oli an. Gerade arbeiten die Sechs an einer EP.



Inhaltlich soll es dabei vor allem um persönliche Probleme, schlechte Erfahrungen aus der Vergangenheit, aber auch Thematiken wie einen Neustart zu wagen, gehen. Die Band stellt sich die Frage, wie man wieder an sich selbst glauben kann. Denn auch nach dem Ausscheiden beim Contest geht es für „Keep Me Alive“ definitiv weiter. Es sind bereits weitere Auftritte in diesem Jahr geplant, unter anderem im Parkhaus Meiderich in Duisburg, im Ratinger Hof in Düsseldorf und beim Würg im Park Festival in Wülfrath. Zudem haben alle in der Band noch „normale“ Jobs als Veranstaltungstechniker, Fotograf, Ghostwriter mit eigenem Tonstudio und Oli selbst als Fachinformatiker. Es steht also noch eine Menge an für „Keep Me Alive“.