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Volodymyr (†17) in Oberhausen getötet – neue Details zur schockierenden Bluttat

Basketballer Volodymyr (17) wurde am Samstag (10.2.) in Oberhausen getötet. Der Verdächtige (15) sitzt in U-Haft. Jetzt kommen neue Details ans Licht.

Oberhausen
© "Marcin Hansen/ART Giants e.V."

Mord oder Totschlag? Das ist der juristische Unterschied

Das Basketball-Team der ART Giants in Düsseldorf steht noch immer unter Schock!

Am Samstag (10. Februar) waren die Nachwuchs-Talente Volodymyr (17) und Artem (18) in Oberhausen unterwegs, bevor sie bei einem Streit an einer Bushaltestelle mit einem Messer attackiert wurden. Volodymyr kam ums Leben, Artem wurde schwer verletzt. Der Tatverdächtige: Ein 15-Jähriger aus Gelsenkirchen (>> hier alle Details zur grausigen Bluttat).

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Jetzt kommen neue erschreckende Details zum tödlichen Drama in Oberhausen ans Licht.

Volodymyr (†17) in Oberhausen erstochen

„Focus Online“ hat sich nach eigenen Angaben in Ermittlerkreisen umgehört – und dadurch neue Erkenntnisse zum möglichen Tatablauf erhalten. Das Drama begann am Samstagabend gegen 20 Uhr am Centro Oberhausen. Dort stiegen Volodymyr und Artem gemeinsam mit einer gleichaltrigen Freundin in einen Bus. Sie wollten zusammen nach Hause nach Düsseldorf fahren.

Volodymyr Jermakow ist in Oberhausen erstochen worden. Foto: "Marcin Hansen/ART Giants e.V."

Im Bus trafen sie laut „Focus Online“ auf eine sieben- bis zehnköpfige Gruppe, der auch der 15-jährige Mert V. aus Gelsenkirchen angehörte. Sie sollen begonnen haben, die beiden Basketballer zu beleidigen und zu provozieren. Obwohl die Ukrainer laut Zeugenaussagen versuchten, die Sache zu ignorieren und einer Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen, ließ die pöbelnde Truppe wohl nicht locker. So brachten sie auch in Erfahrung, dass Volodymyr und Artem aus der Ukraine stammten.

Am Oberhausener Hauptbahnhof eskalierte die Situation dann. Die Basketballer und ihre Freundin steigen aus dem Bus – doch Mert V. und seine Begleiter folgten ihnen. Und sofort sollen Fäuste geflogen sein, die Basketballer seien eingekesselt worden.

„Spontane Gewalteskalation“

„Focus Online“ berichtet von Augenzeugen, die grausame Szenen beschreiben: Ein Mob, der auf die Ukrainer einschlug. Und mittendrin Mert V., der mittlerweile ein Messer gezückt hatte und auf die beiden Sportler einstach. In seinem Blutrausch verletzte er sogar zwei seiner eigenen Begleiter – einen 14-jährigen Syrer und eine 13-jährige Deutsch-Libanesin.

Erst als Polizei und Sanitäter eintrafen, ergriff die Truppe die Flucht. Mithilfe von Überwachungsaufnahmen konnten die Ermittler später Mert V. und einen 14-jährigen Deutsch-Griechen aus Herne identifizieren, die beide bereits polizeibekannt sind.


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Der 15-jährige Mert V. kam bereits wegen schweren Raub und gefährlicher Körperverletzung mit der Polizei in Kontakt. Bei seinem 14-jährigen Kumpel stehen bereits Gewalt- und Drogendelikte sowie räuberische Erpressung in der Akte. Mert V. sitzt nun wegen Totschlag und gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft.

Die Polizei geht von einer „spontane Gewalteskalation des 15-jährigen Haupttäters hin“, heißt es. Ein fremdenfeindliches Motiv wegen Volodymyrs ukrainischer Herkunft schließen die Ermittler bisher aus. Mert V. selbst schweige zu den Vorwürfen.