Der FC Schalke 04 schlägt St. Pauli – ein Monster-Befreiungsschlag für Königsblau! Nicht nur der Sieg, sondern auch das „Wie“ sorgte am Freitagabend für die Rückkehr der Euphorie. S04 war drückend überlegen, wies den Tabellenführer in die Schranken und gewann völlig zurecht.
Nach dem 3:1 enthüllte Trainer Fabian Hürzeler offen und ehrlich, woran sein FC St. Pauli beim FC Schalke 04 gescheitert war. Der Grund ist dabei durchaus pikant. Ausgerechnet der Kniff, an dem Geraerts‘ Vorgänger scheiterte, brachte die Erlösung.
FC Schalke 04 siegt dank Reis-Idee
Die Pressekonferenz nach dem Spiel begann mit einem Geständnis. Hürzeler gratulierte Schalke und speziell Trainer Karel Geraerts zum Sieg – denn ein Geistesblitz des S04-Coachs war maßgeblich für den Sieg. „Du hast uns heute überrascht“, sagte der Pauli-Trainer in Richtung seines Kontrahenten. „Wir haben nicht erwartet, dass Schalke uns Mann gegen Mann presst.“
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So manchem taktik-interessierten Schalker dürfte die Kinnlade runtergefallen sein. Mann gegen Mann – da war doch mal was. Richtig: Diese Form der Verteidigung war die zentrale Spielidee von Geraerts-Vorgänger Thomas Reis. Und sie war einer der Hauptgründe, warum er Ende September entlassen worden war.
„Mann gegen Mann“ kostete Geraerts-Vorgänger den Job
Dass Reis trotz anhaltenden Misserfolgs stur an der mannorientierten Verteidigung festhielt, brachte ihm mit jedem Punktverlust mehr Kritik ein. Die wurde schließlich so drückend, dass die Bosse die Notbremse zogen. Reis wurde am 27. September entlassen, Karel Geraerts wurde sein Nachfolger.
Dabei hatte die „Mann gegen Mann“-Verteidigung in der Bundesliga noch gut funktioniert – fast für die Rettung des FC Schalke 04 im Abstiegskampf gesorgt. Genau hier liegt womöglich der Clou. Tabellenführer FC St. Pauli spielte zuletzt wie ein Bundesligist, ist Schalke technisch klar überlegen. So wie vor einem Jahr viele Erstliga-Klubs. Gegen das spielstarke Team ging der Plan auf – wie unter Reis in der Bundesliga.
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Doch Geraerts spielte damit auch einen Trumpf, den sein Vorgänger nicht (mehr) hatte: den Überraschungseffekt. Reis‘ Abwehridee war durchschaubar geworden. Die Schwächen der Spielidee wurden immer offensichtlicher und von den Gegnern eiskalt ausgenutzt. Wie Hürzeler nun verriet, wurden seine Hamburger davon eiskalt erwischt. Ob der FC Schalke 04 damit also dauerhaft erfolgreich sein kann, ist ungewiss.