Wenn das Leben sich dem Ende zuneigt, sind es oft nicht große Abenteuer, sondern kleine, vertraute Erlebnisse, nach denen sich schwerkranke Menschen sehnen. Eine letzte Reise, ein gemeinsames Essen mit geliebten Menschen oder ein Glas des Lieblingsgetränks – all das kann in diesen Momenten von unschätzbarem Wert sein. Genau dafür gibt es die Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB). Sie bringen Menschen dorthin, wo ihr Herz noch einmal sein möchte. Für eine Frau aus Nordhessen war es Köln.
Am 31. März, ihrem 41. Hochzeitstag, erfüllte das Wünschewagen-Team einer schwerkranken Frau diesen innigen Wunsch. Früh am Morgen machten sich die beiden Ehrenamtlichen Ann-Kathrin und Sandy auf den Weg nach Bromskirchen, einem kleinen Ort im nordhessischen Grenzgebiet. Dort wartete das Ehepaar bereits voller Vorfreude. Ihr Ziel war Köln – genauer gesagt das traditionsreiche Brauhaus „Früh“, wo sie gemeinsam ein Kölsch trinken und den besonderen Tag würdig begehen wollten.
Letzter Wunsch: In Köln den 41. Hochzeitstag erleben
Kaum in Köln angekommen, wartete eine bewegende Überraschung: Sohn Manuel sowie enge Nachbarn waren ebenfalls angereist, um diesen einmaligen Tag mit dem Paar zu verbringen. Der Wünschewagen hatte mehr gebracht als nur Mobilität – er hatte ein Wiedersehen ermöglicht.
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Nach dem festlichen Mittagessen im „Früh“, bei dem nicht nur das Kölsch, sondern auch die Erinnerungen an viele gemeinsame Ehejahre genossen wurden, führte der Ausflug weiter durch die Rhein-Metropole. So bestaunte das Paar den mächtigen Kölner Dom – ein Ort voller Geschichte, der für viele Menschen ein Symbol des Bleibenden ist. Für diesen Moment schien die Zeit stillzustehen.
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Liebesschloss auf der Hohenzollernbrücke
Ein weiterer Höhepunkt folgte an der Hohenzollernbrücke. Dort überreichten Ann-Kathrin und Sandy dem Paar ein ganz besonderes Andenken: ein Liebesschloss mit ihren Namen und ihrem Hochzeitsdatum. Dieses kleine Symbol ihrer lebenslangen Verbindung fand zwischen Tausenden anderen Schlössern seinen Platz.
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Zum Ausklang des Tages schlenderten alle gemeinsam am Rheinufer entlang. Die Sonne stand tief, die Stimmung war ruhig, fast andächtig. Es war ein Tag voller Nähe, Erinnerungen und Dankbarkeit. Am Abend trat das Ehepaar zufrieden und erschöpft die Heimreise an – mit einem letzten, kostbaren Kapitel mehr in seiner gemeinsamen Geschichte.
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Die Wünschewagen finanzieren sich ausschließlich durch Spenden. Wer das Projekt unterstützen möchte, bekommt hier weitere Informationen. In NRW gibt es drei Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes: je einen für das Ruhrgebiet, das Rheinland und das Münsterland (mit den umliegenden Regionen).