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Glatteis-Wahnsinn in NRW: Nächste Gefahr rollt an ++ Erstes Todesopfer ++ Unfälle auf Autobahnen

Gefrierender Regen verwandelt die Straßen in NRW in diesen Tagen zu gefährlichen Glatteis-Bahnen. Mit tödlichen Folgen.

© Wickern / news 4 Video-Line TV

Wie du dich bei einem Unwetter richtig verhältst

Immer wieder toben starke Unwetter über Deutschland. Wer die Wetterlage auf die leichte Schulter nimmt, kann sich großen Gefahren aussetzen. Wir zeigen dir, wie du dich bei Unwettern richtig verhältst.

Gefährliche Wetter-Warnung am Freitag (12. Januar) in NRW. Der Deutsche Wetterdienst warnt im gesamten Land vor Glätte. Explosive Mischung vor allem im Süden bis in den Westen des Landes. Gefrierender Regen sorgt von Ostwestfalen über das Ruhrgebiet bis in die Eifel und Sauerland für Glatteis.

Die Straßen des Landes sind daher in großen Teilen von NRW spiegelglatt. Autofahrer werden dringend gebeten, besonders vorsichtig zu fahren. Die ersten Glatteis-Zwischenfälle hat es bereits am Donnerstagabend gegeben. Wir halten dich hier über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.

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Glatteis-Gefahr in NRW

Samstag, 13. Januar

09.41 Uhr: Nächste Glätte-Gefahr rollt an

Auch am Wochenende ist keine Besserung in Sicht. Der DWD warnt auch am heutigen Samstag und vor allem in der Nacht zu Sonntag vor Glätte. Denn in der Nacht sollen die Niederschläge sich intensivieren. Und der gefrierende Sprühregen oder Schneefall kann dann erneut zu enormer Glätte führen.

Freitag, 12. Januar

19:57 Uhr: Warnung! Eisflächen nicht betreten

Die Stadt Essen teilt aktuell mit, dass „Grün und Gruga“ sowie das Ordnungsamt dringend davor warnen, derzeit Eisflächen zu betreten. Zwar habe sich auf vielen Teichen und Seen Eis gebildet, aber das eigne sich keinesfalls um darauf zu spazieren oder sogar Schlittschuh zu laufen. Da die Eisflächen sehr dünn sind, bestehe Lebensgefahr! Auch Geldbußen drohen bei Verstoß.

17.22 Uhr: Jede Menge Unfälle – auch bei den Rettungskräften

In ersten Bilanzen sprach die Polizei in Nordrhein-Westfalen von Hunderten Unfällen. Mehr als 100 Glätte-Einsätze gab es allein in Dortmund, mehr als 80 in Bochum, jeweils mehr als 70 waren es in den Kreisen Recklinghausen und Wesel, 60 im Kreis Borken, 50 in Bochum, jeweils rund 40 im Kreis Coesfeld, in Hamm und Münster. In Essen kam die Müllabfuhr teilweise nicht in hügelige Wohngebiete, weil die Straßen zu glatt waren, berichtete die „Deutsche Presse-Agentur“.

Auch die Rettungskräfte selbst haben Probleme durch die extreme Glätte: In Dülmen, im Norden des Ruhrgebiets, schlitterten auf einer Bundesstraße sechs Fahrzeuge ineinander – die Insassen wurden nur leicht verletzt. Als die Polizei den Unfall aufzunehmen wollte, geriet ein weiterer Autofahrer ins Schlingern und prallte in den Streifenwagen. Auch in Bad Oeynhausen bekam die Polizei selbst Glätte-Probleme: Als die Beamten an einer Unfallstelle ankamen, war es dort so glatt, dass der Streifenwagen nicht rechtzeitig zum Stehen kam und auch noch eines der Unfallfahrzeuge rammte.

13.33 Uhr: Radfahrer in Dortmund verstorben

Am Vormittag berichteten wir von einem Radfahrer, der sich bei einem Sturz auf der vereisten Speicherstraße lebensgefährliche Verletzungen zugezogen hatte. Mittlerweile teilte die Polizei Dortmund mit, dass die Ärzte den Kampf um sein Leben verloren haben. Der 55-Jährige ist an den Folgen seines Sturzes gestorben.

13.26 Uhr: Schwerverletzte in Ostwestfalen

Das bisherige Fazit der Glatteis-Nacht: Viele Polizeistellen melden weiterhin Unfälle. In den meisten Fällen blieb es auf den Straßen bei Blechschäden. Nicht so in Paderborn, als ein Twingo von der Straße schleuderte. Ein 22-Jähriger war nicht angeschnallt und zog sich schwere Verletzungen zu. Auch eine Elektroradfahrerin (46) zog sich schwere Verletzungen bei einem Sturz zu. Sie hatte keinen Helm auf und krachte mit dem Kopf auf den Boden. Zwei von mehr als 70 Verkehrsunfällen im Kreis Paderborn von Donnerstagabend bis Freitagmittag.

11.57 Uhr: Entwarnung? Von wegen!

Leichte Entwarnung in NRW. Durch die steigenden Temperaturen hat die Glatteis-Gefahr im Land mittlerweile deutlich abgenommen. Doch das ist nur eine Momentaufnahme. Denn zum Abend hin sollen die Werte wieder in den Keller gehen. Und dann droht wieder Glättegefahr durch überfrierende Nässe! Wo es auch tagsüber gefährlich bleibt, liest du hier >>>

11.29 Uhr: Unzählige Brüche, Platzwunden in Bochum

Die Rettungskräfte sind in NRW heute im Dauereinsatz. Die Feuerwehr spricht von unzähligen Einsätzen. Bis 10.45 Uhr dokumentierten die Retter rund 50 Notfälle durch Glatteis: „Häufigste Verletzungen waren dabei Brüche von Armen und Beinen sowie Platzwunden“, teilte ein Feuerwehr-Sprecher mit.

11.11 Uhr: Glatteis-Auswirkungen am Wochenende

Nicht nur auf den Straßen und Gehwegen herrscht Ausnahmezustand. Auch auf den Sportplätzen besteht hohe Verletzungsgefahr. Die Stadt Castrop-Rauxel hat daher vorsorglich alle Sportplätze bis Sonntag gesperrt: „Am Wochenende können wegen der witterungsbedingt schlechten Bodenverhältnisse keine Spiele stattfinden“, hieß es in einer Mitteilung an Sportvereine.

9.54 Uhr: Feuerwehr will retten und landet im Graben

Rettungskräfte aus vielen Städten und Kreisen in NRW melden zahlreiche Unfälle. In den meisten Fällen. Die Polizei Recklinghausen zählt mittlerweile 70 Unfälle im nördlichen Ruhrgebiet, die Polizei Münster 38 Unfälle. Dort stürzte eine 20-jährige Fußgängerin, rutsche auf die Fahrbahn und wurde am Bein von einem Bus überrollt. Ein weiterer Autofahrer verletzte sich schwer, als sein Wagen in Münster von der Straße in einen Graben rutschte. Die Feuerwehr rückte zur Hilfe an, verunglückte dabei aber selbst. Nach Angaben der Polizei rutschte ein Fahrzeug der Retter ebenfalls in den Graben und demolierte dabei zwei weitere Fahrzeuge,

9.43 Uhr: Leblose Person in Lünen

Dramatische Szenen in der Nacht in Lünen. Auf dem Gehweg an der Schulz-Gahmen-Straße haben Zeugen kurz vor Mitternacht eine leblose Person gefunden. Rettungskräfte rückten an und mussten die Person reanimieren. „Nach etwa 20 Minuten gab es wieder Vitalzeichen“, teilte ein Polizei-Sprecher mit. „Wir vermuten, dass der Sturz ebenfalls auf die Glätte zurückzuführen ist.“

9.32 Uhr: Zoo Duisburg zieht die Reißleine

Auch der Zoo Duisburg zieht am Freitagvormittag Konsequenzen. Alles dazu kannst du hier nachlesen >>>

8.54 Uhr: Wildpark Düsseldorf bleibt geschlossen

Auch der Wildpark in Düsseldorf bleibt wegen des Glatteises aus Sicherheitsgründen zunächst geschlossen, teilte die Stadt Düsseldorf mit. Wann der Park wieder eröffnet wird, hängt von der Wetterlage ab.

8.50 Uhr: Radfahrer in Lebensgefahr

Schweres Unglück in Dortmund. Nach Angaben der Polizei ist ein Radfahrer in der Speicherstraße gestürzt und zog sich dabei lebensgefährliche Verletzungen zu. Der Rettungsdienst brachte ihn ins Krankenhaus. Auch ein Kind in Lünen stürzte mit dem Rad auf dem Schulweg, zog sich nach ersten Erkenntnissen allerdings nur leichte Verletzungen zu. Die Polizei Dortmund warnt weiter vor der Glätte: „Ein Hinweis an ältere Menschen, die zu Fuß unsicher sind: Bleiben Sie Zuhause. Fragen Sie Nachbarn oder Angehörige, ob diese den Wochenend-Einkauf erledigen können. Ein Sturz im hohen Alter kann weitreichende Folgen haben.“

8.45 Uhr: Höchste Alarmstufe in Bochum

Durch das Glatteis sind die Streudienste seit gestern Abend im Dauereinsatz. In Bochum arbeitete der Winterdienst etwa die ganze Nacht durch. Seit den Morgenstunden hat der Umweltservice Bochum (USB) die Streustufe 3 ausgerufen. 50 Mitarbeitende und 16 Fahrzeuge sind im Stadtgebiet unterwegs. Die Polizei spricht ebenfalls von einem „erhöhten Einsatzaufkommen“ durch das Glatteis.

8.36 Uhr: Zahlreiche Rettungseinsätze in NRW

Die Feuerwehr musste in den vergangenen Stunden nicht nur zu Verkehrsunfällen ausrücken. Auch zahlreiche Fußgänger sind auf den spiegelglatten Gehwegen schon gestürzt. Entsprechend viele Rettungseinsätze wurden bereits in NRW gefahren. In sozialen Netzwerken warnen sich die Menschen seit gestern Abend vor den Straßenverhältnissen. Eine Frau aus Castrop-Rauxel fürchtet: „Die armen Notaufnahmen werden heute auch eine Menge Arbeit haben.“

8.22 Uhr: Tierpark Hamm zieht Glätte-Konsequenzen

Der Tierpark Hamm zieht Konsequenzen aus der Glätte-Warnung: „Aufgrund der Glätte am heutigen Freitag, den 12. Januar, öffnen wir erst frühestens um 11 Uhr den Tierpark, statt wie gewohnt um 9 Uhr“, teilten die Verantwortlichen bei Facebook mit.

8.11 Uhr: Auto überschlägt sich in NRW

Schwerer Unfall in Goch. Nach Angaben der „Rheinischen Post“ verunglückte ein Auto auf der B504. Ein Fahrzeug kam der glatten Bundesstraße ab, krachte gegen einen Baum und überschlug sich dann. Es gab zwei Verletzte.

7.53 Uhr: Dutzende Unfälle im Ruhrgebiet

Im Ruhrgebiet sind die Straßenverhältnisse extrem gefährlich. Auf Nachfrage von DER WESTEN teilte die Polizei Essen mit, dass es seit gestern Abend in Essen 15 und in Mülheim 10 Verkehrs-Unfälle gegeben hat. Es blieb in allen Fällen bei Sachschäden. Die Zahl könnte aber noch steigen, weil die Zahlen bis 6.40 Uhr vorlagen. Die Polizei Gelsenkirchen berichtet bei „Radio Emscher Lippe“ von 50 Unfällen seit gestern Abend. Zum Glück wohl bislang ohne größere Schäden. In Recklinghausen, Gladbeck und Bottrop waren es bis zum Morgen 30 Unfälle. Die Polizei Dortmund berichtet bei Twitter von ersten kleineren Unfällen.

7.49 Uhr: Hunde-Drama am Möhnesee

Schon am Donnerstagmittag rollte ein Geländewagen in den vereisten Möhnesee. Nach Sekunden brach das Eis. Im Fahrzeug war noch ein Hund! Das verzweifelte Herrchen alarmierte die Feuerwehr. Alles zu der dramatischen Rettungsaktion in NRW kannst du hier nachlesen >>>

7.38 Uhr: So ist die Lage auf den Autobahnen

Auf den Autobahnen ist die Lage am Morgen vergleichsweise ruhig. Rund 50 Kilometer Stau sind um diese Uhrzeit nichts Besonderes. Gekracht hat es auf der A46 in Wuppertal zwischen dem Sonnborner Kreuz und Elberfeld. Hier staut es sich Richtung Wuppertal auf vier Kilometern. Zudem gibt es Stau nach Bergungsarbeiten auf der A4 in Köln. Unklar, ist ob damit der verunglückte Tanklaster von gestern (mehr dazu hier >>>) gemeint ist oder ob es einen erneuten Unfall zwischen Köln- Süd und Köln-Klettenberg gegeben hat.

7.15 Uhr: Amtliche Glatteis-Warnung

Der Deutsche Wetterdienst warnt noch bis 10 Uhr vor Glätte durch gefrierenden Regen in NRW. Die Meteorologen raten dazu, nicht notwendige Aufenthalte im Freien und Fahrten zu vermeiden. Wenn sich Fahrten nicht vermeiden lassen, solle langsam und vorausschauend gefahren werden.

6.50: Dutzende Glatteis-Unfälle in NRW – Retter kommen kaum durch

Nach Angaben der Feuerwehr Moers ereigneten sich am Donnerstagabend zahlreiche Unfälle auf den Autobahnen A40 und A57 im Stadtgebiet. Die Bilanz: sieben Unfälle auf den Autobahnen mit 13 Verletzten. „Die eigentlichen Einsatzstellen wurden oftmals nicht erreicht, da sich auf dem Weg weitere Unfälle ereignet hatten“, teilte die Feuerwehr mit. Verletzte konnten nur in Schrittgeschwindigkeiten in Krankenhäuser transportiert werden. Auch die Polizei Hamm meldete ein Dutzend Unfälle – zum Glück ohne Verletzte.

6.45 Uhr: Brücke in NRW gesperrt

Glatteis-Alarm auch im Kreis Wesel. Hier musste die Polizei die Niederrheinbrücke l sei wegen eines Streudienst-Einsatzes am Donnerstagabend komplett sperren.

6.33 Uhr: A2 in NRW zeitweise gesperrt

Wegen gefrierenden Regens musste die Polizei am Donnerstagabend die A2 Richtung Hannover an der Abfahrt Herford/Bad Salzuflen sperren. Gegen 22 Uhr wurde sie wieder freigegeben .„Trotzdem langsam und vorsichtig fahren!“, appellierte die Polizei.


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6.23 Uhr: Busse in Dortmund gestrandet

Schon am Donnerstagabend ging es in einigen Teilen von Dortmund wegen Glatteis nicht mehr voran. Wie hier gegen 22.30 Uhr kam ein Bus der DSW21 an einer Steigung in der Straße „Am Nocken“ nicht mehr weiter. Für die Fahrgäste blieb nichts anderes übrig, als den gestrandeten Bus zu verlassen und zu Fuß weiter zu rutschen. Im gesamten Stadtgebiet strandeten Busse auf den spiegelglatten Straßen und mussten auf den Streudienst warten. In vielen Teilen der Stadt war der Boden so rutschig, dass selbst zu Fuß kein Vorankommen war.

Wegen Glatteis blieben Busse in Dortmund liegen. Foto: Wickern / news 4 Video-Line TV