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Castrop-Rauxel: Wilde Massenschlägerei ++ Videos zeigen schlimme Szenen ++ Polizei hat wichtige Bitte

Blutiger Streit am Donnerstagabend in Castrop-Rauxel. Bei einer Massenschlägerei soll auch ein Messer zum Einsatz gekommen sein.

© Florian Fernandez / news4-video line

Verbrechen in NRW

So viel Arbeit hat die Polizei wirklich

Maximaler Ausnahmezustand am Donnerstagabend (15. Juni) in Castrop-Rauxel. Wie die Polizei auf Nachfrage von DER WESTEN bestätigt, sind am späten Nachmittag zwei größere Gruppen an der Wartburgstraße im Stadtteil Habinghorst aufeinander losgegangen. Bisher unbestätigten Informationen zufolge soll es sich um eine Auseinandersetzung zwischen zwei Großfamilien gehandelt haben.

Videos in sozialen Netzwerken zeigen wilde Jagdszenen auf offener Straße im Umfeld eines Nettos. Zeugen meldeten der Polizei gegen 17.45 Uhr eine bewaffnete Auseinandersetzung unter anderem mit Baseballschlägern, Messern und Schlagstöcken. Die Polizei rückte daraufhin mit mehreren Mannschaftswagen an, um die Lage zu beruhigen. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei haben mindestens sieben Beteiligte Verletzungen davongetragen. Zwei der Betroffenen seien schwer verletzte, ein 23-Jähriger schwebe in Lebensgefahr, musste notoperiert werden. Einem Opfer soll Informationen von DER WESTEN zufolge ein Messer in den Bauch gerammt worden sein.

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Castrop-Rauxel: Menschen auf Netto-Parkplatz angefahren?

Als die ersten Beamten am Einsatzort eintrafen, soll ein Teil der Beteiligten geflüchtet sein. Zwischenzeitlich kreiste ein Hubschrauber über Castrop-Rauxel, um nach Flüchtigen zu suchen. Augenzeugen berichten in Sozialen Medien von wilden Szenen.

Einsatzkräfte der Polizei-Hundertschaft sind in Castrop-Rauxel im Einsatz. Foto: Florian Fernandez / news4-video line

In den „Ruhrnachrichten“ berichten Anwohner von rund 70 bis 80 Beteiligten der Schlägerei. Die Polizei bestätigte am Freitag 20 bis 30 Personen. Video in den Sozialen Netzwerken zeigen außerdem, wie mindestens ein Beteiligter des Streits auf dem Netto-Parkplatz mit seinem Auto Menschen angefahren haben soll. Außerdem ist zu sehen, wie aus einem Haus heraus Polizisten mit Gegenständen beworfen wurden. „Aus einer Personengruppe heraus wurden zwei Polizeibeamte angegriffen. Einer der Beamten wurde durch den Wurf mit einer Holzlatte leicht verletzt“, teilte die Polizei am Freitag mit.

Großeinsatz der Polizei in Castrop-Rauxel. Foto: Justin Brosch

Polizei-Einsatz schon am Vortag in Castrop-Rauxel?

Kräfte der Polizei-Hundertschaft haben die Streithähne am Abend voneinander getrennt. „Die Lage hat sich beruhigt“, so der Polizeisprecher am Donnerstagabend. Doch vor den Augen von Reportern brandeten immer wieder Konflikte auf, bei denen die Beamten dazwischengehen mussten. Die Ermittler müssen nun herausfinden, wie es zu der Auseinandersetzung kommen konnte. Bereits am Dienstag hatte es einen Streit auf der Wartburgstraße mit zwei Verletzten (14 und 21) gegeben. Die Polizei musste zehn Personen im Alter von 11 bis 49 Jahren trennen. Es gilt nun herauszufinden, ob die beiden Ereignisse miteinander in Verbindung stehen.

Ein am Streit beteiligter Anwohner sagte gegenüber den „Ruhrnachrichten“, dass am Dienstag unter anderem einem Kind ins Gesicht geschlagen worden sei. Zwei Tage später sollte der Streit zwischen zwei beteiligten Familien eigentlich geschlichtet werden. Doch der Versuch ging ganz offensichtlich komplett schief. Über Facebook soll eine Partei dann Angehörige dazu aufgerufen haben, in die Wartburgstraße zu kommen. Es kam zur Eskalation.

Mordkommission ermittelt

Die Polizei muss nun die Hintergründe des Streits ermitteln. Dazu hat die Polizei Recklinghausen hat dazu eine 19-köpfige Mordkommission eingerichtet. Zeugen werden gebeten, sich bei den Beamten zu melden unter der Nummer: 0800 2361 111. Wer Fotos oder Videos von dem Vorfall gemacht hat, kann seine Daten auf dem Hinweisportal der Polizei hochladen. Dort müssten Zeugen das Ereignis „Massenschlägerei Castrop-Rauxel“ auswählen und könne dann ihre Dateien hochladen.


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