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Hart aber fair: „Putin muss verzweifelt sein“ – Ex-General mit beunruhigender Einschätzung

Hart aber fair: „Putin muss verzweifelt sein“ – Ex-General mit beunruhigender Einschätzung

Hart aber fair Ukraine

Hart aber fair: „Putin muss verzweifelt sein“ – Ex-General mit beunruhigender Einschätzung

Hart aber fair: „Putin muss verzweifelt sein“ – Ex-General mit beunruhigender Einschätzung

Wladimir Putin: Das ist Russlands Machthaber

Wie lange kann die Ukraine der russischen Invasionsarmee noch stand halten? Am Montag gaben zwei Militär-Experten dazu unterschiedliche Einschätzungen ab.

Besonders dramatisch waren dabei die Aussagen des Ex-Generals Hans-Lothar Domröse bei „Hart aber fair“. Denn er hatte eine besonders schlimme Befürchtung.

Hart aber fair: „Putin muss verzweifelt sein“ – Ex-General besorgt

Der ehemalige deutsche Nato-General Domröse war am Montagabend zu Gast im ARD-Talk von Frank Plasberg. Seine These: Die Ukraine kann für Putin zum „Afghanistan 2.0“ werden.

Wie die Rote Armee der Sowjetunion am Hindukusch könnten Wladimir Putins Truppen in einem Häuserkampf in Kiew und anderen ukrainischen Städten untergehen, so der Ex-General bei „Hart aber fair“.

Dieser Partisanenkampf aus U-Bahn-Schächten und Kellern heraus, sei die einzige Chance der Gegenwehr für die Ukrainer. „Wenn sie sich offen auf dem Schlachtfeld stellen, dann sind sie gegen eine Hightech-Armee verloren“, so Domröse. In Städtekämpfe aber werde kein russischer Soldat gerne verwickelt, weil er wisse: „Wer da reingeht, der ist schon halb tot.“

Hart aber fair (ARD): Ex-General „erschrocken“ über das bisherige militärische Scheitern der Russen

Über die bisherige russische Strategie zeigt er sich „erschrocken“, der Angriffsschwung sei verloren. Doch dem Ex-General treibt eine ganz andere Sorge um: Dass Putin so in die Enge getrieben wurde, dass er seine Atomstreitkräfte alarmiert. „Wer so früh das große Besteck rausholt, muss verzweifelt sein.“

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Mehr über „Hart aber fair“ (ARD):

  • Die Talksendung läuft seit 2001.
  • Zuerst wurde sie im WDR ausgestrahlt, seit 2007 im ARD-Hauptprogramm.
  • Moderator ist Frank Plasberg.
  • Brigitte Büscher fungiert als „Zuschaueranwältin“. Sie präsentiert Kommentare aus dem Netz.
  • Im Januar und Februar 2020 vertrat Susan Link den erkrankten Plasberg.

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Dabei müsse es gar nicht um eine große Atombombe gehen, so der Ex-General. Denkbar seien auch taktische Nuklearwaffen, mit denen gezielt einzelne Städte vollständig vernichtet werden könnten.

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Recht zuversichtlich bewertet Domröse die zugesagten Waffenlieferungen an die Ukraine. Bei einem so großen Land wie der Ukraine sei es nicht schwer, das Kriegsgerät über die Grenze zu bringen. Er geht davon aus, dass diese Lieferungen des Westens den Widerstand der Ukrainer für lange Zeit am Leben erhalten könnten, „vorausgesetzt, dass sie Verpflegung haben, dass sie Sanität haben, dass sie weiter versorgt werden können.“ Noch seien die Städte nicht völlig umlagert, so dass immer noch irgendwo ein Transportweg für Nachschub sei.

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Militärexperte in der ARD: „Die russischen Truppen gewinnen“

Eine etwas andere, weniger optimistische Sicht in Bezug auf den ukrainischen Widerstand hat Professor Dr. Carlo Masala von der Bundeswehr-Universität in München.

Im ARD-Brennpunkt sprach er über die neue Taktik der Russen: „Wir sehen, dass der Versuch, sich nur auf militärische Ziele zu konzentrieren, in einigen Orten aufgegeben worden ist. Es wird einfach ohne Rücksicht auf Verluste in diese Städte hineinbombardiert und die Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft gezogen.“

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Auch Professor Masala stellt fest, dass die russische Invasion durch die Ukrainer verzögert werden konnte. Putins Truppen hätten Probleme mit der Logistik, zudem gebe es hohe Verluste. Nach den Informationen des Militärexperten seien 4500 bis 5000 russische Soldaten gefallen oder in Gefangenschaft geraten.

Wie lange der Widerstand noch möglich sei, könne niemand prognostizieren. Jedoch stellt Masala klar: „Die russischen Truppen gewinnen. Sie sind dabei zu gewinnen. Sie brauchen nur viel länger, als sie selber höchstwahrscheinlich erwartet haben. Ich würde die Situation nicht zu optimistisch mit Blick auf die ukrainischen Streitkräfte einschätzen.“