Die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt brachte für Annalena Baerbock und die Grünen keinen Rückenwind. Die Partei erreichte lediglich 5,9 Prozent, wurde schwächste Partei im Landtag und könnte nun auch noch aus der Regierung fliegen.
Am Wahlsonntag wurde dann in der ARD-Sondersendung „Berliner Runde“ heftige Vorwürfe geäußert. Die harte Kritik an der Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock habe frauenfeindliche Züge. Auch im Netz beschweren sich prominente Politikerinnen über die Art, wie die Grüne angegangen wird.
Kritik an Annalena Baerbock sei „absurd und unterirdisch“ und „entmutigt viele andere Frauen“
Es war Katrin Göring-Eckardt, die ehemalige Spitzenkandidatin der Grünen, die in der ARD-Runde mit Spitzenpolitiker am Sonntagabend die Kritiker von Annalena Baerbock attackierte. Hintergrund ihres Ärgers waren neue Enthüllungen über Ungereimtheiten in Baerbocks veröffentlichten Lebenslauf und ein peinlicher Tweet von CDU-Politiker Hans-Georg Maaßen über die Initialen von Baerbocks ganzem Namen – ACAB.
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Göring-Eckhardt empörte sich in der „Berliner Runde“: „Wenn ich mir anschaue, wie auf die einzige Frau im Rennen gerade draufgehauen wird, die Vorwürfe weit unter der Gürtellinie auf eine Frau gezogen werden, dann finde ich das nicht nur absurd und unterirdisch, sondern das entmutigt viele andere Frauen auch, überhaupt noch in der Politik eine Rolle spielen zu wollen.“ Die Bundestagsabgeordnete gab weiter an, dass sie auch von Politikerinnen anderer Parteien entsprechende Rückmeldungen erhalte.
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SPD-Politikerin solidarisiert sich mit Annalena Baerbock: „Da geht gerade viel kaputt“
Tatsächlich postete die SPD-Politikerin Sawsan Chebli am Sonntag einen gleichlautenden Vorwurf: Die Kampagne gegen Baerbock sei „unerträglich“. Sie solle inhaltlich gepackt werden, aber ohne Hetze. „Das schreckt Frauen, die Politik machen wollen, so ab. Da geht gerade viel kaputt.“
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Ähnlich sieht das Marina Weisband, frühere Geschäftsführerin der Piratenpartei und heute aktiv bei den Grünen. Sie twitterte: „Frauen aller politischen Richtungen beobachten übrigens gerade die völlig unsachlichen Kampagnen gegen Annalena Baerbock. Die Parteien schrecken damit ihren eigenen Nachwuchs ab.“
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Ausgerechnet die taz gibt Annalena Baerbock Gegenwind
Doch ausgerechnet von der den Grünen nahestehenden linken Tageszeitung taz kommt Gegenwind. Im Netz schlägt ein taz-Kommentar hohe Wellen, in dem den Grünen vorgeworfen wird, den Wahlkampf von Annalena Baerbock „hochgradig unprofessionell“ geplant zu haben. In dem Meinungsstück heißt es unter anderem: „Nun geht das Lamentieren wieder los: Wie fies vom politischen Gegner, Annalena Baerbocks öffentlichen Lebenslauf auseinanderzunehmen. Wie niederträchtig und frauenfeindlich! Eine Kampagne gegen eine kompetente Politikerin, die das Klima und noch so einiges andere retten will. Tatsache ist jedoch, dass Baerbocks Lebenslauf ungenaue Angaben zu ihrem Studienabschlüssen enthielt.“
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Es gehe um mehr als nur einige peinliche Pannen und die Grünen hätten damit rechnen müssen, dass ihre Kanzlerkandidaten wie andere hochrangige Politikerinnen und Politiker zuvor durchleuchtet werden würde.
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Um Ungereimtheiten im Lebenslauf von Annalena Baerbock gibt es viel Wirbel, doch nun tauchte auch eine pikante Lücke im Lebenslauf von Kanzlerkandidat Armin Laschet auf.