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Vonovia: Razzia bei Immobilienkonzern – heftige Vorwürfe und Festnahmen

Durchsuchungen und Festnahmen bei Deutschlands größtem Wohnungskonzern: Die Vorwürfe gegen mehrere Mitarbeiter sind gravierend.

Vonovia-Razzia: Der Konzern besitzt 549.000 Wohnungen in Deutschland.
© IMAGO / Manngold

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Razzia bei Deutschlands größtem Immobilienkonzern: Ermittler der Staatsanwaltschaft Bochum und des Landeskriminalamts NRW haben am Dienstag (7. März) Büros des Bochumer Immobilienkonzerns Vonovia durchsucht. Zu dem Immobilienriesen gehören 549.000 Wohnungen an rund 400 Standorten in ganz Deutschland.

Insgesamt wurden in Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Sachsen und Baden-Württemberg mehr als 40 Privat- und Geschäftsräume durchsucht. Die Beamten vollstreckten nach Angaben der Staatsanwaltschaft mehrere Haftbefehle. Die Vorwürfe wiegen so schwer, dass vier Mitarbeiter direkt festgenommen wurden.

Vonovia-Razzia: Weiteres Unternehmen soll betroffen sein

Der Hintergrund der Razzia lautet Korruptionsverdacht. Gegen mehrere Mitarbeiter aus dem technischen Bereich des Konzerns und andere Beteiligte werde wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und Bestechung, der Untreue und des Betruges ermittelt, heißt es vonseiten der Staatsanwaltschaft. Doch nicht nur Vonovia sei ein Schaden entstanden, heißt es, sondern auch noch einem in Süddeutschland ansässigen Wettbewerber.

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Nach den bisherigen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hatten Vonovia-Mitarbeiter bestimmte Unternehmen, die für das Bochumer Wohnungsunternehmen tätig waren, bei der Auftragsvergabe bevorzugt. Als Gegenleistung sollen sie Geld oder Sachleistungen erhalten haben. Es sollen auch Leistungsverzeichnisse manipuliert worden sein, um den beauftragten Unternehmen die Möglichkeit zu verschaffen, Leistungen abzurechnen, die überhaupt nicht erbracht wurden. Das so erschlichene Geld sollen die Beschuldigten untereinander aufgeteilt haben. Zur Höhe des finanziellen Schadens machten die Ermittler keine Angaben.

Vonovia-Razzia: Beschuldigte offenbar Wiederholungstäter

Die Ermittlungen des Staatsanwaltschaft und des LKA deuten darauf hin, dass die Beschuldigten offenbar Wiederholungstäter sind. Denn nach dem Wechsel eines Beschuldigten vom DAX-40-Konzern Vonovia zu dem erwähnten süddeutschen Wohnungsunternehmen sollen die Beteiligten bei dortigen Ausschreibungen ebenfalls Absprachen getroffen haben, um so die Auftragsvergabe an ein bestimmtes Unternehmen zu erreichen. Auch dort soll es anschließend zu überhöhten Abrechnungen gekommen sein.

Nach bisherigen Informationen soll lediglich ein finanzieller Schaden entstanden sein. Menschen seien nicht geschädigt worden, auch an Gebäuden seien keine Schäden entstanden.


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Vonovia hat die Razzia am Dienstag umgehend bestätigt. „Heute haben die Ermittlungsbehörden bei uns Unterlagen eingesehen, da zum Schaden von Vonovia offenbar der Verdacht von mutmaßlich problematischen Vorgängen bei der Vergabe von Aufträgen an Nachunternehmer besteht“, sagte eine Unternehmenssprecherin. Der Konzern kooperiere als Geschädigter mit den Behörden und gewähre ihnen Zugang zu den notwendigen Unterlagen. „Wir sind sehr an einer schnellen und umfassenden Klärung der Vorwürfe interessiert“, betonte die Sprecherin.