Mülheim. Viele Hundebesitzer arbeiten und stehen täglich vor dem selben Problem: Was mache ich eigentlich mit meinem Hund, wenn ich nicht zuhause bin? In Köln führte das vergangene Woche sogar dazu, dass die Polizei eine Wohnung aufbrechen musste. Der Hund hatte die ganze Nacht gewinselt.
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Nicht länger als sieben Stunden
„Ich persönlich finde, dass bei sechs oder sieben Stunden die Grenze liegt“, sagt die zertifizierte Hundetrainerin Sarah Meurer der Hundeschule Ruhr-Hunde in Mülheim. Das sei aber die Obergrenze. Wie lange ein Hund alleine bleiben könne, sei vorallem eine Frage der Persönlichkeit des Tieres.
Manche Hunde hätten prinzipiell eher wenige Probleme damit, alleine zu bleiben. Andere Hunde würden schon nach 10 Minuten anfangen zu jaulen. Das oberste Gebot sollte also sein, dass der Hund während der Zeit alleine gut klar kommt und keinen Stress hat.
Alter, Rasse und Bewegungsdrang spielen eine Rolle
Bei manchen Hunderassen sei das aber eher schwierig, wie beispielsweise bei Tschechoslowakischen Wolfshunden. Die Hunde, die so ähnlich aussehen wie Huskys, seien stark auf ihren Menschen fokussiert. Aber nicht nur die Rasse beeinflusse, wie gut ein Hund alleine zurecht käme.
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„Je jünger der Hund ist, umso schwieriger ist es, ihn alleine zu lassen“, sagt Meurer. Einen Welpen könntest du also kaum alleine lassen. Auch der Bewegungsdrang des Hundes spiele eine Rolle. Doch Hunde seien soziale Lebewesen und damit dem Menschen und Artgenossen zugewandte Tiere.
„Jemand, der 10 Stunden am Tag arbeitet, sollte keinen Hund haben“
Für die Hunde sei es aber nicht nur problematisch, wenn sie so lange alleine bleiben müssten. Schließlich müssten die Tiere während der gesamten Zeit auch noch einhalten.
„Jemand, der 10 Stunden am Tag arbeitet, sollte keinen Hund haben oder sich zumindest um Alternativen kümmern“, sagt Meurer. Diese Alternativen können zum Beispiel Gassigänger oder Tagesstätten für Hunde sein. Hier haben die Hunde die Chance, sich zu erleichtern und treffen auch auf Artgenossen.
Training zum Alleine bleiben
Falls, du dir aber nicht sicher bist, ob dein Hund alleine wirklich so entspannt ist, empfiehlt Meurer kleine Kameras. Auf diese könntest du dann per App zugreifen und überprüfen, ob dein Liebling wirklich so gut alleine zu Hause bleiben kann, wie du denkst.
Sollte die Fellnase die Zeit nicht ohne Stress überstehen, könne das aber auch trainiert werden. Meurer bietet solche Trainings zwar an, doch sie warnt: „So etwas kann sehr lange dauern.“ Bis der Hund dann alleine bleiben kann, müsse also auf jeden Fall für einen stressfreien Arbeitstag gesorgt werden - auch für den Hund.