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Essen: Besucher schimpfen über Rosenmontagsumzug – „So viele traurige Kinder“

Der langersehnte Rosenmontagsumzug wäre für viele Menschen in Essen eine große Enttäuschung gewesen – vor allem für die Kinder.

Essen Straßenkarneval
© IMAGO / Michael Kneffel

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Nach zwei Jahren, in denen Karnevalisten die fünfte Jahreszeit ausfallen lassen mussten oder nur eingeschränkt feiern konnte, sollte der Rosenmontagsumzug in diesem Jahr wieder ganz normal stattfinden. In ganz NRW kamen Groß und Klein am Montag auf die Straßen, um gemeinsam bei lauter Musik und vielen Süßigkeiten zu feiern – auch in Essen.

Doch für viele Besucher des Essener Rosenmontagsumzuges war die langersehnte Veranstaltung ein riesiger Reinfall. Statt lachender Gesichter ist weit und breit nur Enttäuschung zu sehen. Während sich die Stadt mit Bildern der Veranstaltung auf ihrer offiziellen Facebookseite feiert, zieht in den Kommentaren ein Shitstorm auf.

Essen: Besucher sind enttäuscht

„Was war das für ein Zug?“, fragt sich eine Frau enttäuscht. Von wenigen fröhlichen Gesichtern sei der Rest eher zum Lachen und Feiern in den Keller gegangen, erzählt sie von ihren Erfahrungen am Montag. Die Wagen seien eine Enttäuschung gewesen, stimmt ihr eine andere zu: „Kaum Themen und sehr einfallslos dekoriert. Nach zwei Jahren Zwangspause hab ich da irgendwie mehr und Schöneres erwartet.“

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„Es war einfach nur schrecklich“, ärgert sich ein anderer Besucher. „So viele Lücken wie der Zug in Essen hatte, habe ich noch nie erlebt.“ Für ihn geht es im nächsten Jahr lieber nach Köln. Die Stimmung in den Kommentaren ist eindeutig. Es sei „der schlechteste Zug überhaupt“ und die Zugbegleiter seien teilweise sogar „stark alkoholisiert“ gewesen. Für viele Besucher war der Rosenmontagszug in Essen „eine Schande“. Doch was bei vielen enttäuschten Besuchern besonders schwer wiegt: Die Menge der Süßigkeiten, die von den Wagen geworfen wurden.

Essen: Zu wenig Süßigkeiten

„Ganz peinlich die Nummer mit den Bonbons – so viele traurige Kinder“, heißt es in den Kommentaren. Zwar müsse man als Besucher nicht die Tüte voll haben, aber wenn Kinder mit gerade einmal fünf Bonbons nach Hause gehen müssen, sei das einfach nur traurig. Eine Frau will sogar beobachtet haben, wie bestimmte Menschen in der Menge bevorzugt worden seien. „Die Leute auf den Wagen haben Leute am Rand gekannt, die haben dann ganze Hände voll gereicht bekommen, aber für die anderen Kinder daneben gab es nichts“, berichtet sie wütend.

Doch auch die Karnevalisten, die seit Monaten an den Wagen gebaut und den Umzug organisiert haben, melden sich zu Wort. Den Shitstorm können sie nicht nachvollziehen. „Wir sind Vollblut-Karnevalisten und zahlen sämtliche Wurfmaterialien privat aus unserer Tasche. In diesem Jahr waren die Materialien doppelt so teuer wie vor der Pandemie. Das heißt im Umkehrschluss auch, dass natürlich weniger Material da ist zum Werfen“, erklärt einer von ihnen.


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Während die Karnevalisten um Unterstützung und Spenden bitten und dafür plädieren, dass das Feiern und nicht die Süßigkeiten im Vordergrund des Rosenmontages stünden, bleiben andere enttäuscht. Viele von ihnen versprechen im nächsten Jahr in einer anderen Stadt zu feiern.