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Duisburg: MSV-Trainer schimpft nach Pokal-Drama über RWE-Fans – die Antwort folgt sofort

Während des Finals im Niederrheinpokal kam es zu einem medizinischen Notfall. Der MSV-Trainer äußerte scharfe Kritik, nun wehrt sich RWE.

© IMAGO/Nico Herbertz

Das ist die Stadt Duisburg

Das sind die Sehenswürdigkeiten und einige wichtige Fakten über Duisburg.

Der Samstag (24. Mai) hatte noch zwei große Fußball-Highlights zum Ende der Saison zu bieten. Zum einen verpasste Drittligist Arminia Bielefeld nach einer Aufholjagd gegen den Erstligisten VfB Stuttgart die große Sensation im DFB-Pokalfinale mit einer 2:4-Niederlage (hier alle Einzelheiten zum Nachlesen). Und zum anderen standen sich die beiden Pottklubs Rot-Weiß-Essen und der MSV Duisburg im Niederrheinpokal gegenüber.

Der 2:1-Erfolg von Rot-Weiß-Essen im Niederrhein-Pokal – und die damit verbundene Qualifikation von RWE für die 1. DFB-Pokal-Runde der kommenden Saison – wurde jedoch von einem medizinischen Notfall in der Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg überschattet. Ein Duisburger Fan benötigte kurz nach Anpfiff der Partie plötzlich dringend medizinische Hilfe. Inzwischen ist klar: die Person ist in der Nacht auf Sonntag verstorben.

Der Vorfall sorgte auch nach Abpfiff noch für Redebedarf, denn MSV-Trainer Dietmar Hirsch kritisierte das Verhalten der RWE-Fans scharf. Nun äußerte sich der Essener Verein mit einer klaren Stellungnahme zu der Kritik.

Duisburger Trainer auf 180 – RWE reagiert

In der 14. Minute wurde es auf einmal still im Duisburger Stadion. Die Zebra-Fans stellten direkt ihre Fan-Gesänge und sonstige Anfeuerungen ein. Grund dafür war ein Notfall-Einsatz im Heimblock 13. „Die zu behandelnde Person wurde sofort vom Sanitätsdienst reanimiert und ins Krankenhaus abtransportiert, wo die Notfallhelfer weiterhin behandeln“, hieß es in einer Erklärung des MSV Duisburg. Am Sonntagmorgen sorgte die der MSV Duisburg für traurige Gewissheit und bestätigte den Tod des MSV-Fan auf Facebook.

„Liebe Zebras, der MSV-Fan, der im Rahmen unseres Niederrheinpokal-Finals am gestrigen Samstag medizinisch notfallversorgt wurden musste, ist inzwischen im Krankenhaus verstorben. Im Namen der gesamten ZebraFamilie möchten wir unser Beileid bekunden und wünschen den Angehörigen und den Freunden viel Kraft bei der Bewältigung des tragischen Verlusts.“

Das Spiel konnte normal fortgeführt werden. Doch nach der 1:2-Niederlage bewegte der Vorfall den MSV-Trainer Dietmar Hirsch noch immer sichtlich. In der ARD fand er vor allem für das angeblich respektlose Verhalten der RWE-Fans deutliche Worte. „Es ist ein bisschen untergegangen, dass ein Fan um sein Leben gekämpft hat. Unsere Zuschauer haben sich zurückgehalten. Die Essener Fans haben weiter gesungen. Das finde ich bodenlos.“

RWE nimmt Fans in Schutz

Das wollte der Essener Verein so nicht auf sich sitzen lassen und hat seinerseits eine Stellungnahme in den Sozialen Medien verfasst. „Die Fans von Rot-Weiß-Essen haben während der akuten Reanimationsphase im Stadion den organisierten Support eingestellt.“ Nachdem in der Halbzeitpause die Stadiondurchsage mitteilte, dass sich die hilfebedürftige Person auf dem Weg ins Krankenhaus befinde, hätten „beide Fanlager – abgesehen von der aktiven Szene des MSV – phasenweise wieder ihren Support“ aufgenommen.

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„Das gilt auch für unsere Fans, die mit großer Leidenschaft und in Unkenntnis der genauen Lage unser Team unterstützt haben.“ Außerdem sei der Klub während des Spiels in ständigem Austausch mit dem Fußballverband Niederrhein gewesen und hätte jegliche Hinweise zur aktuellen Lage sehr ernst genommen. Auch viele RWE-Fans äußern sich erbost über die kritischen Aussagen des MSV-Trainers. Sie bezeichnen ihn als „schlechten Verlierer“ und manch einer fordert sogar eine offizielle Entschuldigung.


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Am besten fasste es jedoch wohl ein MSV-Fan zusammen bevor der Tod des MSV-Fan bekannt wurde: „Ja, das Statement von unserem Trainer war so nicht in Ordnung. Aber hängen wir das jetzt nicht allzu hoch, denn er stand mächtig unter Strom. RWE war heute etwas besser als wir und hat verdient gewonnen. Hoffen wir alle, dass es dem betroffenen Fan alsbald wieder besser geht. Das ist wichtiger als alles andere!“ Und in diesem Punkt waren sich beide Lager sicherlich einig, jetzt kann nur noch den Angehörigen und Freunden herzliches Beileid ausgedrückt werden.