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Polizei verhindert Straßenschlacht in Duisburg-Hamborn – Kioskbesitzerin verrät: „Es wird jeden Tag schlimmer“

Polizei verhindert Straßenschlacht in Duisburg-Hamborn – Kioskbesitzerin verrät: „Es wird jeden Tag schlimmer“

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Anwohner in Duisburg-Hamborn sind besorgt. Foto: Marcel Storch - imago/Ralph Peters

Duisburg. 

Zwei Wochen ist es her, da wurde im Duisburger Stadtteil Hamborn nur knapp eine Straßenschlacht verhindert.

Nur dank eines Großaufgebot der Polizei konnten zwei Gruppen von insgesamt 60 Personen – bewaffnet mit Staubsaugerrohren, Macheten und anderen Waffen – getrennt werden.

Hamborn einst stolzes Zentrum in Duisburgs Norden

Früher war Hamborn stolzes Zentrum im Duisburger Norden, bekannt für seine Abtei. Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts explodierten hier die Bevölkerungszahlen. Wie Marxloh war Hamborn einer der reichsten Viertel der Stadt. Das ist lange her.

„Hamborn hat sich verändert“, sagt eine ältere Dame an der Bushaltestelle. Sie selbst lebte bis vor neun Jahren hier. Heute kommt sie nur noch für den Friseurbesuch her.

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Kioskbesitzerin: „Es wird jeden Tag schlimmer!“

„Es wird jeden Tag schlimmer!“, schimpft eine Kioskbesitzerin. „Aber das war noch nicht der Gipfel“.

Immer wieder höre sie davon, dass ältere Leute ausgeraubt werden. Auch eine Kollegin im Kiosk soll bereits von 10-Jährigen überfallen wordensein. Auch viele Marktleute, die traditionell den Hamborner Altmarkt bevölkern, wollen schon nicht mehr kommen, sagt sie.

Hoffnung auf Besserung aufgegeben

„Ich möchte hier nicht wohnen und bin froh, wenn ich abends heimfahren kann,“ sagt die Frau hinter dem Tresen. Das Problem sei, dass die Menschen nicht zusammenhalten gegen die Kriminellen. Entsprechend hat sie kaum noch Hoffnung, dass sich was ändert. „Es passiert gar nichts.“

Sie spricht damit einem Kiosk-Besitzer aus Köln von der Seele, der beim TV-Talk bei „Maischberger“ sagte: „Es ist krasser als zu den härtesten Heroin-Zeiten!“

Auch Elvira S. aus Duisburg-Neumühl macht sich Sorgen. Sie ist auf dem Weg zur Bank und zum Markt in Hamborn. Tagsüber durch Hamborn – kein Problem. Aber abends gehe sie hier nicht alleine durch die Straßen. „Ich habe einen 19-jährigen Sohn und bin immer froh, wenn er nicht hier in der Gegend unterwegs ist.“

„Es müsste härter durchgegriffen werden!“

Sie hat von den zwei Massenschlägereien innerhalb von drei Tagen vor zwei Wochen gehört: „Es hätte wohl auch woanders passieren können. Man weiß ja nichts über die Hintergründe!“

Von Staat und Polizei wünscht sie sich: „Es müsste härter durchgegriffen werden.“ (ms)