„Stell dir vor, du sitzt mit deiner Familie gerade am Tisch und genießt dein Abendessen. Plötzlich wird die friedliche Atmosphäre durch das laute Klirren von Türen und das Schreien von Polizisten unterbrochen. Mit lautem Gepolter stürmen mehrere bewaffnete Polizisten deine Wohnung. Aus einem gemütlichen Abendessen mit deiner Familie wird eine schockierende Szene wie aus einem Blockbuster.“
Und am Ende kommt heraus, dass der komplette Einsatz ein Fehlalarm war. Genau das ist aktuell die bittere Realität, die sich immer mehr häuft. Wie die Polizei Dortmund nun warnt, steckt dahinter ein makabrer Trend.
Polizei Dortmund: Swatting-Vorfälle häufen sich
Die Rede ist vom sogenanntem Swatting – ein offenbar immer öfter auftretender und gefährlicher Trend. Swatting bezeichnet das gezielte Absetzen eines Notrufs von Tätern an den Rettungsdienst oder die Polizei. „Inhalt dieser Anrufe sind vorgetäuschte Straftaten oder lebensbedrohliche Situationen, die uns zum Handeln zwingen, obwohl es tatsächlich gar keinen Einsatzanlass gibt“, so die Erklärung.
++ Mann von Polizei nach Verfolgungsjagd in Mülheim niedergeschossen – Lebensgefahr! ++
Dabei kennen die Anrufer offenbar keine moralischen Grenzen. Es werden Tötungsdelikte, Bedrohungslagen oder Geiselnahmen, Körperverletzungen und Randalierer oder größere Schadenslagen in den Wohnungen oder dem Umfeld der Betroffenen vorgetäuscht. Ziel sei es meist, „einer Person oder einer bestimmten Gruppe zu schaden, indem wir mit Einsatzkräften oder sogar einem Spezialeinsatzkommando z.B. die Wohnung der Betroffenen stürmen“.
Swatting ist eine Straftat!
Doch die Polizei macht deutlich, dass es sich hier nicht etwa nur um einen Streich oder Mobbing, sondern vor allem um eine Straftat handelt. Genauer gesagt einer ganzen Reihe von Straftaten. Neben dem Vortäuschen von Straftaten kommen hier auch die Straftatbestände des Missbrauchs von Notrufen und der Störung des öffentlichen Friedens in Betracht.
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Für einen solchen Einsatz, wie am Anfang beschrieben, wird viel Personal benötigt und es werden viele Sicherheitsvorkehrungen vorab getroffen. Die Polizeigewerkschaft klagt ohnehin über großen Personalmangel, da sind solche „Streiche“ erst recht Fehl am Platz. Zumal die Beamten ihre Kapazitäten für die echten Notfälle benötigen.