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Dortmund: Rechtsextreme fallen über jungen Mann her – 13 Festnahmen im „Nazi-Kiez“!

Überfall im Dortmunder „Nazi-Kiez“. Rechtsextreme griffen am Sonntag einen Blogger an. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an.

© André Hirtz / FUNKE Foto Services

Björn Höcke: Petition fordert Entzug der Grundrechte

Angesichts der Debatte in Deutschland um ein Verbotsverfahren gegen die AfD sorgt eine Internetpetition für Aufsehen. Darin wird gefordert, dem AfD-Politiker Björn Höcke die Grundrechte zu entziehen. Um das zu erreichen, soll die Bundesregierung einen Antrag beim Bundesverfassungsgericht stellen.

Übler Zwischenfall am Sonntagnachmittag (21. Januar) in Dortmund. Gegen 15.30 Uhr ist ein junger Mann (24) von einer Gruppe Vermummter angegriffen worden.

Ein Zeuge alarmierte die Polizei Dortmund, als er die Auseinandersetzung im Bereich der Thusneldastraße in Dortmund-Dorstfeld sah. Die Beamten rückten sofort aus und konnte 13 Tatverdächtige festnehmen. Sie stammen aus dem rechtsextremen Milieu.

Dortmund: Rechtsextreme rauben Blogger aus

Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei dem Opfer um einen Internet-Blogger, der mit einer Kamera im Bereich des berüchtigten „Nazi-Kiez“ rund um die Emscherstraße und Thusneldastraße unterwegs war. Offensichtlich hatte der 24-Jährige für eine Reportage eine Kamera dabei. Ein Dorn im Auge der rechtsextremen Anwohner.


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Mehrere vermummte Männer fielen über den Internet-Blogger her und raubten ihm seine Action-Cam. Bei dem Raubüberfall erlitt das Opfer leichte Verletzungen. Die Polizei Dortmund war nach eigenen Angaben wenig später mit einem Großaufgebot vor Ort. In einem Haus in der Nähe konnten die Einsatzkräfte „mehrere konkret verdächtige Personen antreffen“. 13 Personen wurden festgenommen. Den „Ruhrnachrichten“ zufolge sollen die Festnahmen in dem Gebäude stattgefunden haben, in dem auch die Parteizentrale der „Heimat Dortmund“ untergebracht ist. Wer dahinter steckt liest du hier >>>

Verdächtige wieder auf freiem Fuß

Wie am Montag (22. Januar) bekannt wurde, kamen die Verdächtigen inzwischen wieder frei, wie ein Polizeisprecher auf Nachfrage der Redaktion mitteilte. Die Ermittlungen dauerten aber an. Der Fall wurde bereits an die Staatsanwaltschaft Dortmund übergeben.

Bereits am Vortag soll sich das 24-jährige Opfer, das ausgeraubt wurde, auf X (ehemals Twitter) zu erkennen gegeben haben. „Nachdem in ich in Dortmund Dorstfeld über Stunden von 4 Personen verfolgt wurde, von denen einer Lennard Kordes war, wurde ich am Ende in der Thusneldastr. von 13 Neonazis angegriffen. Ich musste einen Notruf absetzen“, schrieb er im Netz.

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Nach seinen Angaben soll ihm bei einer „Rangelei“ seine Bodycam vom Rucksack gerissen worden sein. Einzelne Tatverdächtige hätten nach ihm getreten, als er bereits am Boden lag. „Ich musste mich verteidigen“, erinnerte sich der Nutzer.

Zweite hässliche Szene an diesem Wochenende

Es war nicht der erste Vorfall mit rechtsextremem Hintergrund an diesem Wochenende in Dortmund-Dorstfeld. Erst am Vortag kam es bei einer Demo gegen Faschismus zu Zusammenstößen. Dabei attackierten Rechtsextreme linke Demonstranten mit Pfefferspray. Mehr dazu hier>>>


Ebenfalls spannend:


Zwei rechtsextreme Übergriffe innerhalb von zwei Tagen in der Hochburg der Dortmunder Neonazi-Szene. Der Staatsschutz hat nun die Ermittlungen in dem Fall um den Internet-Blogger übernommen. Welchen Blog dieser betreibt, ist bislang unklar. Fest steht: Die rechtsextreme Szene treibt trotz der „Sonderkommission Rechts“ weiter ihr Unwesen in Dorstfeld. Zuletzt musste die Polizei wegen widerlicher Anti-Israel-Flaggen ausrücken (alles dazu hier >>>).