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Dortmund fast Schlusslicht bei Impfquote – Oberbürgermeister spricht jetzt Klartext „Völliger Quatsch“

Dortmund fast Schlusslicht bei Impfquote – Oberbürgermeister spricht jetzt Klartext „Völliger Quatsch“

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Dortmund: Oberbürgermeister Thomas Westphal spricht Klartext über die niedrige Impfquote in der Stadt. (Symbolbild) Foto: IMAGO / Cord

Dortmund ist fast Schlusslicht bei der Impfquote. In anderen Städten wurden prozentual bereits deutlich mehr Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Oberbürgermeister Thomas Westphal hat deshalb jetzt Klartext gesprochen.

Dortmund: Oberbürgermeister Westphal spricht Klartext zur Impfquote

Dortmund hat mit einen Anteil von 5,5 Prozent die geringste Zweitimpfquote in NRW. Laut Papier schreiten die Corona-Impfungen in anderen Städten also viel schneller voran: Am Dienstag lag die Quote der Erstimpfungen bei 26,61 Prozent – in Bochum hingegen bei 29,26 Prozent und in Hagen sogar bei 35,47 Prozent.

In einem bei Facebook veröffentlichten Video sagt OB Thomas Westphal indes: „Ich kann eigentlich nur allen den guten Rat geben, diese Impfquote einfach bei Seite zu legen.“ Denn sie sage „nichts“ aus und sie würde „allerhöchstens völlig verwirren.“

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Das ist die Stadt Dortmund:

  • wurde 880 erstmals schriftlich erwähnt (als ‚Throtmanni‘)
  • hat 588.250 Einwohner (Stand: Dezember 2019) und ist damit die neuntgrößte Stadt Deutschlands
  • nach Fläche und Einwohnerzahl die größte Stadt im Ruhrgebiet
  • der Signal-Iduna-Park (Heimstadion von Borussia Dortmund) ist mit über 81.000 Plätzen das größte Fußballstadion Deutschlands
  • weitere Sehenswürdigkeiten: Westfalenpark, Dortmunder U, Deutsches Fußballmuseum
  • Oberbürgermeister ist Thomas Westphal (SPD)

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Methodisch sei die Impfquote „völliger Quatsch“, weil es nach Personengruppen gehe. Und die seien in den Städten allerdings unterschiedlich groß. „Die Quote wird aber einfach berechnet auf der Ebene der Gesamtbevölkerung einer Stadt.“ Das passe statistisch nicht.

Außerdem werde gerade so getan, als würde jede Stadt für sich selbst entscheiden, wie sie den Impfstoff einsetze. Doch das sei nicht so. Die Städte kaufen den Impfstoff auch nicht selber. Stattdessen verteile das Land NRW den Impfstoff an die Städte und Kreise. Diese Verteilung ändere sich von Woche zu Woche. „Und wir hinken dann hinterher und müssen es so machen, wie das Land es uns vorgibt“, so Westphal.

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Daher mache es keinen Sinn, es nach Quoten zu unterscheiden. „Es war ja eben nicht so, dass man uns Weihnachten 1,2 Millionen Impfdosen in den Kühlschrank gestellt hätte und wir hätten dann entscheiden können, in welcher Geschwindigkeit wir das ausreichen. So war es ist, so ist es nicht.“ Und deshalb sei die Impfquote seiner Ansicht nach eine „völlig falsche Kennzahl“.

Dortmund: Westphal zieht kuriosen Vergleich

Aus der Sicht des Oberbürgermeisters wäre die Impfquote „ein echter Anwerter“ für den Titel der unsinnigsten Statistik des Jahres. Und Westphal zieht einen kuriosen Vergleich: Es sei etwa so, als würde man eine Fußballmannschaft in ihrer Leistung danach bewerten, wie viele Fehlentscheidungen ein Schiedsrichter gemacht habe. „Das ist in etwa genauso zu beeinflussen, wie das, was wir mit dem Impfstoff tun können.“

Abschließend hat Westphal noch eine Botschaft an die Bürger: „Schauen Sie sich andere Informationen an, die sind viel relevanter als diese Impfquote.“ (nk)