Veröffentlicht inDortmund

Dortmund: Gratis-Angebot wird eingestellt – „Gehen auf dem Zahnfleisch“

Dortmund: Die EDG Entsorgung Dortmund zieht nach einem Jahr Fazit und ist der Meinung, dass sich ein weiterer kostenloser Service nicht lohnt.

Dortmund: Nach einem Jahr zieht die EDG zum kostenlosen Sperrmüll-Service ein Fazit und entscheidet sich gegen eine Fortführung.
© IMAGO/Cord

Schock für Fans: Michelle sagt Auftritt bei Zarrella-Show ab - der Grund

Am Samstagabend fand in Dortmund die „Giovanni Zarrella Show“ statt. Große Namen wurden für den Abend angekündigt - darunter auch Schlagerstar Michelle. Doch diese musste kurzfristig absagen - zur großen Enttäuschung ihrer Fans. 

In Dortmund läuft seit letztem Jahr ein ganz besonderer Service für die Einwohner. Die Entsorgung Dortmund GmbH (EDG) hat nach dem damaligen Beschluss des Rates seit August 2022 eine kostenlose Sperrmüll-Sammlung in allen Dortmunder Stadtteilen angeboten. Der Modellversuch wurde von den Bewohnern der Stadt Dortmund mit offenen Armen empfangen und wirklich gut genutzt.

Das kostenlose Projekt der stadtweiten und kostenlosen Sperrmüllsammlung mit Abholung an der Haustür hat aber auch seine Schattenseiten mit sich gebracht. Laut den „Ruhr Nachrichten“ führten die kostenlosen Aktionen zu Müllbergen und Anwohnerbeschwerden. Es musste teilweise ein zweiter Abholtag organisiert werden, um die Müllmassen zu bewältigen. Jetzt haben die Politiker in Dortmund entschieden und sich gegen eine Fortführung der des kostenlosen Projektes entschieden.

Dortmund: Rat der Stadt hat sich entschieden

Der kostenlose Modellversuch, der auf ein Jahr begrenzt war, wird nun endgültig eingestampft. Am 19. August räumen die Müllwerker der EDG ein letztes Mal die Bürgersteige in Bodelschwingh, Westerfilde und Oestrich. Der Grund dafür ist ein Bericht der EDG. Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphahl lagen die Ergebnisse der Bilanz zum Sperrmüll-Versuch als Erstes vor. Diese und die Geschäftsführung der EDG legen der Politik nahe, die kostenlose Sperrmüllsammlung in der bisherigen Weise zu beenden.

+++ Dortmund: Abzock-Alarm! Stadt gibt üblen Fehler zu – bist du betroffen? +++

Die Dortmunder Politiker hatten eigentlich erwartet, dass die Zahl der „wilden Müllkippen“ deutlichen sinken würde, wenn die Bürger die Möglichkeiten bekommen, ihren Sperrmüll zum Nulltarif von zu Hause aus abholen zu lassen. Aber damit hatten sich die Politiker getäuscht.

Wilde Müllberge angestiegen

Denn nach dem Bericht der EDG ist die Anzahl der „wilden Müllberge“ sogar gestiegen. Genau genommen sind trotz des kostenlosen Sperrmüll-Service noch mehr Abfallmengen aus Wäldern und von Straßenrändern gefischt worden. Wie das Phänomen zu erklären ist, bleibt vorerst offen, da die Bilanz erstmal zur Verschlusssache erklärt worden ist.

Die EDG bemängelt auch, dass die Kosten für die kostenlose Sperrmüll-Abfuhr sehr hoch waren. So lagen die Kosten in 2022 bei rund 1,1 Mio. Euro liegen. Laut einem Insider sollen sich die Kosten für 2023 bei rund 2 Mio. Euro einpendeln. Das Geld soll die EDG aus eigener Kasse zahlen. Denn laut OB Westphal sei aus dem städtischen Haushalt kein zusätzliches Geld zu erwarten.

EDG muss für kostenlosen Service draufzahlen

Mit ihrer Bilanz möchte die EDG deutlich machen, warum die Kosten pro abgefahrener Tonne höher seien, als bei dem bisherigen Modell der Sperrmüll-Abfuhr. Denn wer Keller und Wohnung entrümpeln will, vereinbart mit dem Entsorger einen Termin und kann seine ausrangierten Gegenstände für 20 Euro abgeben. Dabei laden die EDG-Mitarbeiter nur Gegenstände ein, die auch wirklich zum Sperrmüll gehören.

Bei der kostenlosen Sperrmüll-Sammlung hingegen musste die EVG auch die anderen Materialien von den Gehwegen räumen – aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht. So mussten dann beispielsweise auch Bauschutt und Schadstoffe mitgenommen werden, welche extra und oft teuer entsorgt werden mussten.


Das könnte dich auch interessieren:


In vielen Fällen musste die Mitarbeiter der EDG bis zu viermal durch die Straßen fahren und zuletzt auch mit dem Reinigungswagen. Laut EDG sind dann „bis zu 150 Mitarbeiter“ im Einsatz gewesen und deswegen ziehen sie das Fazit: „Die Leute gehen auf dem Zahnfleisch“.