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Schalke-Legende Didi Schacht nimmt sich S04-Star vor – „Bundesliga vielleicht eine Nummer zu groß“

Schalke-Legende Didi Schacht ist mit der Leistung eines Spielers nicht zufrieden und findet deutliche Worte.

Schalke
© IMAGO/Langer/IMAGO / RHR-Foto/ Montage DER WESTEN

FC Schalke 04: Der lange und steinige Weg zurück nach oben

2021 war ein einschneidendes Jahr für Schalke 04. Der beispiellose finanzielle Niedergang der Vorjahre gipfelte im Horror-Abstieg. Rouven Schröder und Dimitrios Grammozis übernahmen die Mammutaufgabe, aus dem Scherbenhaufen einen Aufsteiger zu formen.

Ein Jahr nach dem Wiederaufstieg, droht der FC Schalke 04 erneut in die 2. Liga abzusteigen. Die Entscheidung fällt erst am aller letzten Spieltag, doch wenn es nach S04-Idol Didi Schacht geht, hätte der Klassenerhalt schon perfekt sein können.

Als ehemaliger Profi weiß der Ex-Schalker, dass eine Mannschaft immer nur zusammen gewinnt oder verliert. Doch Didi Schacht glaubt, dass für den FC Schalke 04 der ein oder andere wichtige Punkt mehr drin gewesen wäre, wenn eine Personalie seine Leistung konstanter abgerufen hätte. Deshalb hat der 60-Jährige für das Spiel gegen Leipzig auch eine klare Forderung.

Schalke-Legende Didi Schacht über S04-Star: „Unglückliche Saison“

Um den Klassenerhalt noch zu schaffen, bedarf es fast schon eines Wunders. Nach dem 2:2 gegen Frankfurt fehlen Schalke zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf. Nachdem Simon Terodde die Fans durch seinen Führungstreffer bereits nach der ersten Minute zum Jubeln brachte, wurde knapp 20 Minuten ein anderer S04-Star zum Unglücksraben. Ein relativ harmloser Distanzschuss von Daichi Kamada rutschte Keeper Alexander Schwolow unter seinem Körper weg ins Tor – Ausgleich zum 1:1.

Schalke Schwolow
Alexander Schwolow nach dem 1:1 enttäuscht am Boden. Foto: IMAGO/Revierfoto

Mitspieler Rodrigo Zalazar konnte sich kaum noch beruhigen und winkte mehrfach entnervt in Richtung seines Schlussmannes ab. Andere Spieler versuchten den Torhüter wieder aufzubauen. Doch es ist nicht der erste Patzer des 30-Jährigen in dieser Saison. „Man muss einfach so ehrlich sein und sagen, dass Schwolow eine ganz unglückliche Saison spielt. Er war an dem ein oder anderen Gegentor schuld, weshalb uns auch Punkte fehlen, um sogar vorzeitig den Klassenerhalt sicher zu machen“, kritisiert auch Didi Schacht gegenüber DER WESTEN deutlich.

So leitete die Berlin-Leihgabe beispielsweise beim wichtigen Kellerduell mit seinem Torwartfehler gegen Hertha BSC die 1:2-Niederlage ein. 58 Gegentore in 23 Partien sprechen ebenfalls eine klare Sprache. Anfang des Jahres zog Trainer Thomas Reis deshalb die Reißleine und wechselte den Torwart. Ralf Fährmann bekam seine Chance zwischen den Pfosten und nutzte diese. 422 Minuten konnte kein Gegenspieler den S04-Routinier bezwingen. Seine Leistung war mitentscheidend, dass die Schalker sich Punkt um Punkt den Traum vom Klassenerhalt wieder näherten.

Wer steht am Samstag im Tor?

Doch dann der Schock: Beim Rückspiel gegen Hertha BSC zog sich der 34-Jährige einen Muskelfaserriss zu und Schwolow kehrte wieder ins Tor zurück. Nach dem Patzer gegen Frankfurt wurden jedoch die Rufe nach Fährmann wieder lauter, der bis dato allerdings noch nicht wieder genesen war. „Ich denke und hoffe, dass Fährmann bis zum Wochenende wieder fit ist und spielen kann. Denn seine Leistung bis zum Zeitpunkt seiner Verletzung war überragend. Fährmann strahlt einfach mehr Sicherheit aus als Schwolow und ich glaube, das merkt auch die Mannschaft“, meint auch Didi Schacht und spricht damit wohl vielen Fans aus der Seele.


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Laut Informationen der „WAZ“ setzt auch Reis beim entscheidenden Spiel auf Fährmann. Eine finale Entscheidung trifft der S04-Coach wohl nach dem Training am Donnerstag. Fährmann muss schmerzfrei mitmachen können, in allen Aktionen uneingeschränkt sein. Bislang hielt er sich vor allem bei langen Bällen und Abschlägen noch zurück. Doch was, wenn die Zeit nicht ausreicht?

Glaubt Didi Schacht, dass Schwolow sich nochmal mental sammeln und seine Leistung abrufen kann? „Es ist sein Job, dass er die Nerven zusammenbekommt. Er hat auf den Punkt fit und konzentriert zu sein. Wenn er das nicht schafft in jedem Spiel abzurufen, dann ist die Bundesliga vielleicht eine Nummer zu groß. Er hat gute Leistungen in Freiburg gezeigt, und auch in Berlin nicht schlecht gehalten, aber bei uns gibt er einfach eine unglückliche Figur ab“, so die klaren Worte.

Wie die „WAZ“ berichtet, überlegt Reis dagegen sogar, Schwolow beim Spiel Leipzig – Schalke komplett zuhause zu lassen. Eine Alternative zu Fährmann soll der dritte Torwart beim S04 sein: Michael Langer.