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Tierheime im Ruhrgebiet sprechen vor Feiertagen Klartext: „Gehören nicht unter den Weihnachtsbaum“

Dieses Aussage würden wahrscheinlich alle Tierheime im Ruhrgebiet unterschreiben: Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum.

© imago/Westend61

Daran erkennst du, dass dein Hund sich langweilt!

Die Weihnachtszeit ist seit jeher für viele Menschen der Moment im Jahr, wo sie sich besinnen und auf’s Wesentliche konzentrieren. Dazu gehört auch, etwas zurückzugeben. Zum Beispiel an ein Tierheim im Ruhrgebiet.

Dort warten Hunderte Tiere endlich auf ein neues Zuhause. Doch aufgepasst: Den Tierheimen im Ruhrgebiet sind Tiere unterm Weihnachtsbaum nämlich ein Dorn im Auge, wie sie DER WESTEN gegenüber erklären.

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Tierheime im Ruhrgebiet warnen vor tierischen Geschenken

„Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum“, stellt das Tierheim Dortmund klipp und klar dar. „Die Entscheidung für ein Tier sollte ein längerer und gut durchdachter Prozess sein, an dem alle Mitglieder eines Haushaltes beteiligt sein sollten. Sie darf nicht aus einer Laune heraus oder zur kurzzeitigen Freude des Beschenkten fallen.“


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Potenzielle Halter sollten „tatsächliches Interesse“ haben, an den Vermittlungsgesprächen mit den Tierpflegern teilnehmen und bei mehreren Treffen das Tier kennenlernen. Dann muss noch der Auskunftsbogen ausgefüllt werden. „Erst danach ist eine Terminvereinbarung überhaupt möglich. Die Tiere werden nur dann vermittelt, wenn Mensch, Tier und die Lebensumstände gut zueinander passen.“

Das Tierheim Dortmund hofft in diesem Jahr darauf, dass die gestiegenen Lebenshaltungskosten und der Kosten für Futter oder den Tierarzt leichtfertige Tiergeschenke zu Weihnachten verhindern.  

Tierheim Duisburg: „Verstehen die Welt nicht mehr“

Das Tierheim Duisburg hat aktuell ein „genaues Auge drauf, dass die Tiere nicht unter dem Weihnachtsbaum liegen“, erklärt uns der stellvertretende Leiter Simon Kaumanns. „Auch hierzu wird genau geguckt, dass wir die Tiere erst nach den Feiertagen vermitteln, um Ihnen einen stressfreien Umzug zu ermöglichen.“

Gerade um die Feiertage herum sei eine für Tiere sowieso schon stressige Zeit mit Besuch, Silvesterfeuerwerk und viel Aufregung im Haus. Auch Kaumanns sagt klipp und klar: „Tiere sind kein Weihnachtsgeschenk“ – oder sollten überhaupt verschenkt werden. „Ein Tier ist ein Familienmitglied, welches ich persönlich genauso sehe wie ein eigenes Kind. In guten wie in schlechten Zeiten muss ich für mein Tier da sein“, sagt der stellvertretende Tierheimleiter, der selbst zwei Hunde hat.


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Zumal es ja nicht bei den Anschaffungskosten bleibt, der Tierarzt will auch bezahlt werden und was ist, wenn ich in den Urlaub will oder krank bin? Wer passt dann auf das Tier auf? Und landen Hunde, Katze und Co. dann ungewollt wieder im Tierheim, „verstehen diese Tiere die Welt nicht mehr“.

Tierheime Bochum gibt Geschenk-Tipps

Das Tierheim Bochum zum Beispiel hat aktuell einen Vermittlungsstopp eingerichtet. Anstelle eines Tieres könntest du doch stattdessen Zubehör oder ein Buch über Tierhaltung verschenken, schlagen die Mitarbeiter vor.