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Ferienstart trifft NRW-Tierheim hart – „Ging gleich am Wochenende los“

Die Ferien haben begonnen – und damit auch der Ausnahmezustand in den NRW-Tierheimen. Immer mehr Tiere werden abgegeben.

© IMAGO/Funke Foto Services

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Urlaub für die Halter – Ausnahmezustand für die Tierheime. Während viele Menschen sich schon lange auf den Ferienstart in NRW gefreut haben und so schnell wie möglich in den Urlaub verschwinden, müssen ihre Tiere leiden.

Nicht selten kommt es vor, dass Menschen die herzlose Entscheidung treffen, ihre Tiere ins nächste Tierheim zu bringen oder gar auszusetzen. Schon vor einigen Wochen schlugen die Tierfreunde Bottrop Alarm und berichteten von dem Ausnahmezustand, der mit der Urlaubszeit einhergeht. An einem Tag wurden damals sieben (!) Katzen zu ihnen gebracht (>>DER WESTEN berichtete). Und dabei hatten die Ferien damals noch gar nicht begonnen!

NRW-Tierheim in Ausnahmezustand

Am Montag (14. Juli) wurden in NRW die Sommerferien nun eingeläutet. Eine Tatsache, die die Mitarbeiter des Bottroper Tierheims hart trifft. Denn mit dem Ferienstart kommen noch mehr Schützlinge als ohnehin schon zu den Ehrenamtlern. In einem Interview mit DER WESTEN berichtete Leiterin Hildegard Tüllmann von dem Ausnahmezustand.


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„Es ging gleich am Wochenende los“, erzählte die Vorsitzende gegenüber DER WESTEN. Schon in der Woche vor den Sommerferien habe eine ehemalige Auszubildende während ihres Spaziergangs mit dem Hund zwei ausgesetzte Katzen in einem Container gefunden. „Wenn wenigstens ein kleiner Zettel dabei liegen würde, wäre das schön“, so Tüllmann. Denn ohne die Informationen wissen die Tierretter weder das Alter oder den Namen, noch die Krankheitsgeschichte der Fellnasen.

Es scheint kein Ende nehmen zu wollen

Und wie es scheint, betrifft das Problem nicht nur Katzen, sondern vor allem Hasen. Denn schon am Samstag (12. Juli) setzte jemand gleich vier Hasen auf der Grünewaldstraße in Bottrop an einem Glascontainer aus. Außerdem fanden die Mitarbeiter gleich zu Beginn der Ferien eine weitere ‚Überraschung‘ vor: „Da hoppelte hier in unserem Vorgarten auch ein Häschen rum“.

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Und der Spuk schien kein Ende zu nehmen: Am Sonntag (13. Juli) stand schon am frühen Morgen ein Karton mit drei kleinen Hasen vor der Tierheim-Tür. „Das waren auch Mädchen und Jungs, sodass wir sie trennen mussten“, erzählt die Leiterin. Hier habe zumindest ein Zettel mit den Geburtsdaten der Fellnasen beigelegen, aber von weiteren Informationen fehlte jede Spur.

Tierheim hat eine Bitte

Aktuell befinde sich rund 30 Hasen, 35 Hunde und „unzählige“ Katzen im Bottroper Tierheim. „Und das wird sich jetzt nochmal erhöhen“, vermutet Tüllmann. Nicht nur die räumlichen Kapazitäten des Tierheims sind damit dem Zerreißen nahe, sondern auch die finanziellen.


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