Die Nachricht schlug in ganz Deutschland hohe Wellen: Im Kölner Zoo wurden zwei neugeborene Löwenbabys eingeschläfert. Die Tierpfleger trafen die Entscheidung, weil Löwenmama „Gina“ ihren Nachwuchs nicht angenommen hatte.
Nachdem der Kölner Zoo die Nachricht der zwei eingeschläferten Asiatischen Löwenbabys verkündet hatte, hagelte es heftig Kritik. Tierfreunde konnten den Entschluss nicht nachvollziehen und sogar PETA schaltete sich ein (>>hier liest du mehr dazu). Nun reagierte der Tierpark auf die Kritik und veröffentlichte ein Statement.
Kölner Zoo lässt Löwenbabys einschläfern
Der Kölner Zoo musste eine schwerwiegende Entscheidung treffen. Seit vergangener Woche hatten die Pfleger alles getan, damit Löwenmama „Gina“ ihren Nachwuchs doch noch annimmt und sich um ihn kümmert. Jede Mühe schlug allerdings fehl, denn „Gina“ wollte immer wieder zu ihren bereits 1,5 Jahre alten Jungtieren zurück. Die bittere Folge: Der Tierpark entschied sich dazu, den Löwennachwuchs einschläfern zu lassen. Eine Handaufzucht sei nicht möglich.
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Als Reaktion auf den Entschluss des Zoos hagelte es heftig Kritik. In einem Facebook-Post meldete der Tierpark sich jetzt dazu und erklärte, wie es zu der Entscheidung, „die wir uns alles andere als leicht gemacht haben“, gekommen sei. „Wir haben alles versucht und am Schluss hieß es für uns ganz klar alle unnötigen Schmerzen und Leiden zu vermeiden“, stellt der Zoo klar.
Das sind die Hintergründe der Entscheidung
Bei „Gina“ wurde nicht verhütet, weil sie „genetisch sehr wichtig ist und wieder züchten soll“ und das Verhütungsmittel ihre Fruchtbarkeit hätte mindern können. Außerdem sei es nicht selten, dass Löwenmamas ihre Babys nicht annehmen. „Dass Junge geboren werden, wenn noch Junge aus dem vorherigen Wurf bei der Mutter sind, kann es bei Löwen auch in der Wildnis geben. Der Unterschied ist allerdings, dass es dann kein humanes Einschläfern der nicht angenommenen Jungtiere gegeben hätte“, heißt es. In der Wildnis liegt die Sterblichkeit bei jungen Löwen zwischen 50 und 80 Prozent.
+++Kölner Zoo schläfert junge Löwen ein – eine bittere, aber nötige Entscheidung+++
Eine Handaufzucht wurde von dem Zoo ausgeschlossen, weil die Tiere „so natürlich und verhaltensgerecht wie möglich“ gehalten werden sollen. Wenn allerdings Menschen die Löwen per Hand aufziehen, könnten die Tiere sich auf diese prägen. Die Folge: Die Tiere wären möglicherweise für immer isoliert, weil sie in keine Löwengruppe zu integrieren sind. Das würde wiederum auch die Zucht gefährden.
Die Entscheidung lag nicht nur beim Zoo, sondern auch bei „Gina“
Auch die Trennung von weiblichen und männlichen Löwen, um die Fortpflanzung zu verhindern, ist keine Option, wie der Zoo erklärt. Denn Löwen leben im Rudel und „der Kater ist wichtig für die Erziehung der älteren Jungtiere und das Sozialgefüge.“
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Der Zoo betont, dass auch die Aufgabe der Zucht mit Asiatischen Löwen keinen Sinn ergeben würde. „Wir züchten auch nicht für Publikumsinteresse, sondern für international koordinierte Artenschutzarbeit, die wissenschaftlich kontrolliert wird“. Und doch: „Schlussendlich war es die Entscheidung des Individuums ‚Gina‘ diesen Wurf nicht anzunehmen!“