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Zuckerfest: Bundeskanzler Scholz gratuliert Muslimen – sofort hagelt es heftige Kritik

Bundeskanzler Olaf Scholz gratuliert den Muslimen zum Zuckerfest. Statt Dank und Zuspruch erlebt er Hass und Häme.

Zuckerfest Olaf Scholz
© IMAGO/photothek

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Am 9. April endete der Fastenmonat Ramadan. Traditionell feiern Muslime anschließend über zwei bis drei Tage hinweg das Fastenbrechen, besser bekannt als „Zuckerfest“. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gratulierte den Muslimen dazu in den sozialen Medien. Auf „X“ (ehemals Twitter) schlug ihm direkt eine Welle heftiger Kritik entgegen.

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Die Reaktionen erinnern an eine höchst emotionale Diskussion, die bereits vor Jahren geführt wurde. „Der Islam gehört zu Deutschland“, sagte 2010 der damalige Bundespräsident Christian Wulff (CDU). Vier Jahre zuvor hatte bereits sein Parteikollege Wolfgang Schäuble (), damals Bundesinnenminister, erklärt: „Der Islam ist Teil Deutschlands.“ Beide bekamen heftigen Gegenwind zu spüren.

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So ähnlich ergeht es aktuell auch Olaf Scholz. Auf „X“ postete er: „Ich wünsche allen Musliminnen und Muslimen ein gesegnetes Zuckerfest! Eine schöne Feier gemeinsam mit vielen Menschen an Ihrer Seite. #EidMubarak!“

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Dass der Bundeskanzler den Muslimen in Deutschland und darüber hinaus zum Zuckerfest gratuliert, und zwar auf Deutsch, Türkisch und Arabisch, führt zu harschen Reaktionen. „Deutschland ist und bleibt ein christliches Land“, schreibt ein Nutzer. Ein anderer merkt an: „Ostergrüße sind dieses Jahr ausgefallen. Aber Grüße zum Zuckerfest dürfen natürlich nicht fehlen.“ Eine weitere Nutzerin fragt: „Wo bleibt der Ostergruß? Warte noch immer darauf.“

„Gaza ist ebenfalls muslimisch“

In vielen weiteren Kommentaren kommt deutliche Islam-Feindlichkeit zum Ausdruck. In Richtung Scholz werden auch der Vorwurf der Unterwürfigkeit und Rücktrittsforderungen laut. Nur vereinzelt bekommt der Kanzler Zuspruch. Ein mutmaßlich muslimischer Nutzer schreibt zum Beispiel: „Dankeschön Olaf Abi“. Das arabische Wort „Abi“ bedeutet so viel wie „großer Bruder“ und ist wertschätzend gemeint.

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Nur wenige Nutzer unter dem Scholz-Post zum Zuckerfest bemühen sich um eine differenzierte inhaltliche Auseinandersetzung. So verweist ein Nutzer auf die dramatische Situation der Palästinenser im Gaza-Streifen und hält indirekt der deutschen Bundesregierung vor, dass sie den dortigen Krieg der israelischen Armee unterstütze: „Gaza ist ebenfalls muslimisch, aber dank Ihrer Unterstützung sind die Kinder dort Waisen. Ich hoffe, Sie verstehen, was ich meine! Mit wem werden die Waisenkinder Eid al-Fitr feiern?!!“

Ein anderer Nutzer stößt sich an dem von Scholz verwendeten Begriff „Zuckerfest“. Er gibt zu bedenken: „Ich halte ,Zuckerfest‘ nicht für politisch korrekt. Das ist die Bezeichnung des Eid al-Fitr nur in der Türkei. Sie düpieren damit viele andere Einwanderer. Gewollt, aber nicht gekonnt, bisschen peinlich, besser löschen und neu machen.“ Tatsächlich bedeutet „Eid al-Fitr“ so viel wie Fest des Fastenbrechens.


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Wie auch immer: Unterm Strich ist festzuhalten, dass sich Bundeskanzler Scholz mit seinem X-Post zum Zuckerfest keine großen Sympathien eingefangen hat.