Das brisante Thema Spritpreis-Erhöhung kommt zum Ende der „Hart aber fair“-Talkshow am Montagabend auf. Moderator Frank Plasberg spricht mit seinen Gästen nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt darüber, wie die Politik im Osten und bundesweit neues Vertrauen gewinnen kann.
Doch fällt den Grünen nun ihre (zu) ehrliche Forderung beim Benzinpreis auf die Füße? Sind ihnen die Sorgen der kleinen Leute auf dem Land egal? Bei „Hart aber fair“ gibt ausgerechnet ein Top-Journalist der konservativen Zeitung „Welt“ darauf eine überraschende Antwort.
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Hart aber fair (ARD): Spritpreis-Zoff – Grüne wollen 16 Cent, GroKo 15,5 Cent mehr
Die Forderung der Grünen, die Spritpreise bis 2023 um 16 Cent pro Liter zu erhöhen, nämlich durch eine höhere CO2-Bepreisung, sorgte für einen Aufschrei im Land. Dabei hatte die Große Koalition selbst eine ähnliche Erhöhung beschlossen, nämlich um 15,5 Cent bis 2025. Ist die massive Kritik am Grünen-Vorstoß also unfair?
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Die Gäste bei Hart aber fair (ARD) am 8. Juni:
- Ricarda Lang: stellvertretende Bundesvorsitzende der Grünen
- Dirk Neubauer: Bürgermeister der Stadt Augustusburg (parteilos)
- Markus Blume: Generalsekretär der CSU
- Robin Alexander: stellvertretende Chefredakteur der „Welt“ und „Welt a Sonntag“
- Sascha Lobo: Kolumnist und Autor
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Nein, findet natürlich CSU-Generalsekretär Markus Blume. Es gehe hier um „unterschiedliche Zeitachsen“, aber auch um die Frage der Intention. Fossile Energieträger müssten als Lenkungsmaßnahme teurer werden, sonst könne man die Klimaziele nicht erreichen. Jedoch würden die Grünen schon seit Jahren einen „Feldzug gegen Autofahrer“ führen. Ihnen sei offenbar egal, welche Sorgen die Menschen im ländlichen Raum haben.
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Die GroKo habe als sozialen Ausgleich die Pendlerpauschale ab dem 21. Kilometer erhöht, denn Klimaschutz funktioniere nur in einer sozialen Balance, so der 46-jährige Christsoziale.
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Hart aber fair (ARD): Vizechefin faucht – Spritpreis-Empörung ist „heuchlerisch“
Ricarda Lang, Vize-Chefin der Grünen, findet es dagegen „heuchlerisch“, wenn die GroKo die Spritpreis-Forderung der Grünen nun als unsozial brandmarkt. Sie regt sich auf: Es sei „respektlos und unehrlich“, wenn man „die Leute verarscht“, die wenig Geld haben.
Die Grünen hätten konkrete Vorschläge gemacht, wie sozialer Klimaschutz aussehen kann, nämlich mit dem Vorschlag eines Energiegeldes pro Kopf als sozialen Ausgleich, so die 27-Jährige.
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Die Union dagegen entdecke ihr Herz für kleine Leute nur in Abwehrdebatten, „wenn es gegen den Klimaschutz geht“. Bei einem höheren Mindestlohn oder höheren Hartz-4-Sätzen stelle sie sich dagegen quer.
Hart aber fair (ARD): „Welt“-Journalist Robin Alexander mit überraschendem Urteil
Ein überraschendes Urteil kommt an dieser Stelle vom „Welt“-Journalisten Robin Alexander. Seiner Ansicht nach hätten die Grünen sogar das intelligentere Konzept, sofern man der Logik folgt, dass die Menschen weniger Auto fahren sollen. Dieses Ziel würde sowohl die GroKo, als auch die Grünen über den Preis verfolgen.
In diesem Fall sei es aber sinnvoller, wenn jeder über das Energiegeld bei den Grünen den gleichen Betrag bekommt, als über die Pendlerpauschale lange Strecken mit dem Auto zu erstatten. „Wie sie es verkaufen, da können Sie noch bisschen nacharbeiten“, so jedoch die Empfehlung Alexanders an die Grüne für den Wahlkampf.
Hier kannst Du die Talkshow „Hart aber fair“ in der ARD-Mediathek sehen.
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