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Dieser Aktivist soll für Judenhass-Posts von „Fridays for Future“ verantwortlich sein

Die Klimabewegung „Fridays for Future“ schockierte mit antisemitischen Posts. Dahinter soll ein berüchtigter deutscher Aktivist stecken.

© IMAGO/IPON

Klimaaktivisten von Fridays for Future demonstrieren bundesweit

In Berlin haben mehr als 10.000 Menschen an einem Klimastreik von Fridays for Future teilgenommen. Ähnliche Aktionen gab es heute auch an vielen anderen Orten im Bundesgebiet.

Ein schockierender antisemitischer Beitrag auf dem internationalen Instagram-Account der Klimabewegung „Fridays for Future (FFF)“ hat diese Woche für große Aufregung gesorgt. Die Klimabewegung schrieb am Mittwoch auf ihrem Instagram-Account zum Gaza-Krieg: „So wird man in den westlichen Medien einer Gehirnwäsche unterzogen, damit man sich auf die Seite Israels stellt“.

Und weiter „Wenn man sich genauer mit der Gründung Israels und dem „Israelischen Apartheitssystem“ auseinandersetze, werde eines klar: „Das ist kein Konflikt. Das ist ein Genozid.“

Jetzt wurde bekannt, dass die Quelle dieses Beitrags nicht irgendwo in der weiten Welt liegt, sondern direkt in Deutschland. Denn hinter den antisemitischen Äußerungen der Klimabewegung soll nach Recherchen des „Tagesspiegels“ eine einzige berüchtigte Person stecken.

Von deutschen „Fridays for Future“ ausgeschlossen

Hasan Özbay, ehemaliger Pressesprecher von „Fridays for Future“ in Mainz, bekannte sich dazu, die Initiative für diesen Beitrag ergriffen zu haben – und war sichtlich stolz darauf. Auf „X“, ehemals Twitter schrieb er, dass er die Verbreitung des Posts intern „durchgeboxt“ habe. Weiter heißt es: „Bin so froh, dass es geklappt hat.“ Den Beitrag hat er mittlerweile wieder gelöscht.

Özbay hatte in der Vergangenheit mit umstrittenen Aktionen und Aussagen für Aufsehen gesorgt. Viele FFF-Mitglieder warfen ihm aggressives Verhalten vor. In der Folge distanzierten sich sogar einzelne Aktivisten aus Angst vor ihm von der Klimabewegung.

Schon öfter gegen Israel positioniert

Denn Özbay hatte schon zuvor für Schlagzeilen gesorgt. So zum Beispiel, als er bei einer Demonstration eine Jacke mit dem Bild der umstrittenen palästinensischen Aktivistin Leila Chaled trug. Dieses Verhalten stieß innerhalb der „Fridays for Future“ auf Kritik, da es als Unterstützung des Terrorismus interpretiert und als Abkehr von den friedlichen Prinzipien der Bewegung gewertet wurde.

Aber auch nach seinem Ausschluss aus der Mainzer Gruppe und den deutschen „Fridays for Future“ zog sich Özbay nicht zurück. Er fand einen Weg, weiterhin Einfluss auf die Bewegung zu nehmen, insbesondere über eine Telegram-Gruppe. Hier war er weiterhin aggressiv und nutzte die Plattform oft, um sich gegen Israel zu positionieren.

In mehreren linken Zentren Hausverbot

In seiner Heimatstadt Mainz ist Özbays Ansehen bei progressiven Gruppen stark gesunken. In mehreren linken Zentren soll er inzwischen Hausverbot haben, berichtet der „Tagesspiegel“. Grund dafür sei unter anderem, dass er Menschen, die anderer Meinung sind als er, häufig pauschal als „Rassisten“ bezeichnet habe.

Die große Frage, die sich viele stellen, ist, wie eine einzelne Person wie Özbay innerhalb der „Fridays for Future“ einen so großen Einfluss ausüben konnte, ohne dass Gegenmaßnahmen ergriffen wurden. Einige glauben, dass dies auf eine Kombination aus Angst und schlichter Überforderung zurückzuführen ist. Schließlich geht es vielen in der Bewegung in erster Linie um den Kampf gegen den Klimawandel und nicht darum, in interne Konflikte hineingezogen zu werden.



Deutsche „Fridays for Future“ distanzieren sich

Der Einfluss von Hasan Özbay in der Klimabewegung wirft wichtige Fragen zur Integrität und Führung von solchen Bewegungen auf. Die deutschen „Fridays for Future“ haben sich mehrfach von den antisemitischen Äußerungen distanziert. Auch der Kopf der deutschen Bewegung, Luisa Neubauer, hat sich kritisch zu Özbay geäußert, indem sie Beiträge über Özbays Antisemitismus auf „X“, ehemals Twitter, retweetete. Fest steht: Der Ruf der Klimabewegung wurde durch die antisemitischen Postings sichtlich geschädigt.