Genau eine Woche vor der Bundestagswahl kommt es an diesem Sonntag noch einmal zum TV-Showdown zwischen den Kanzlerkandidaten.
Das letzte Triell wird von ProSieben, Sat.1 und Kabel Eins ausgestrahlt, nachdem zuvor auf RTL (29. August) und ARD/ZDF (12. September) zwei Runden stattfanden.
Nun geraten Sat.1 und ProSieben aber unter Druck. Es geht um eine der beiden Moderatorinnen dieses Triells mit Olaf Scholz, Armin Laschet und Annalena Baerbock. TV-Frau Claudia von Brauchitsch hat nämlich einen pikanten CDU-Hintergrund.
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Triell: ProSieben und Sat.1 in der Kritik – RTL ruderte schon zurück
Auslöser für die Aufregung um das Triell ist ein Vorfall beim Konkurrenzsender RTL. Dort wurde zunächst angekündigt, dass der Instagram-Account von „RTL Aktuell“ in einem Takeover von der Seite „Insta.Politik“ übernommen werden sollte.
Im Netz sorgte das für Wirbel, weil die beiden Admins von „Insta.Politik“, Janine Klose und Lara Urbaniak, für die CDU arbeiten. Urbaniak sogar in der Pressestelle der CDU, Klose als Mitarbeiterin eines Bundestagsabgeordneten.
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TV-Trielle zur Bundestagswahl:
- Vor der Bundestagswahl 2021 gab und gibt es auf RTL/n-tv, ARD/ZDF sowie ProSieben, Sat.1 und Kabel1 jeweils Trielle.
- Zum ersten Mal vor einer Bundestagswahl findet dieses Format so statt.
- Zuvor gab es seit der Bundestagswahl 2002 TV-Duelle zwischen den Kanzlerkandidaten von SPD und CDU/CSU.
- Da die Grünen mit Annalena Baerbock nun auch eine eigene aussichtsreiche Kanzlerkandidatin ins Rennen schicken, wurde daraus nun ein Dreikampf.
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Nun ruderte RTL zurück. In einer Erklärung hieß es: „Der Instagram-Account von RTL Aktuell hatte gestern ein Takeover angekündigt. Dieses wird nicht stattfinden. Es gibt grundsätzlich keine Übernahme unserer journalistischen Kanäle! Hier ist schlicht und einfach ein Fehler im Social Team passiert.“
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Triell auf ProSieben, Sat.1 und Kabel1: Vorab Ärger um DIESE Moderatorin
SPD-nahe User nahmen diesen Vorfall nun zum Anlass, um den Druck auf ProSiebenSat.1 zu erhöhen.
Auch diese Senderfamilie sollte nochmal überlegen, ob es eine gute Idee sei, „ein langjähriges Gesicht von CDU-TV“ beim Triell moderieren zu lassen, fordert beispielsweise ein Sozialdemokrat auf Twitter. „Das klingt nach einer sehr neutralen Moderation. Nicht.“, stimmt ihm ein weiterer zu.. Er fragt sarkastisch: „Dürfen die SPD und die Grünen dann auch eine Moderatorin stellen?“
Christoph Gehring, Pressesprecher der hessischen SPD-Landtagsfraktion, postet: „Bin ich jetzt der Einzige, der das, nun ja: seltsam findet, dass die Frau von Brauchitsch auch Redakteurin und Moderatorin von CDU.TV ist?“
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Triell auf ProSieben und Sat.1: Linda Zervakis und Claudia von Brauchitsch moderieren
Worum geht es bei den Vorwürfen? Das Triell auf ProSieben und Sat.1 werden Linda Zervakis und Claudia von Brauchitsch moderieren. Zervakis wechselte jüngst von der ARD-Tagesschau zu den Privatsendern.
Claudia von Brauchitsch arbeitete bereits für RTL, N24, Sat.1 und Sky Sport News HD. Seit 2019 moderiert sie das Magazin „Akte“ auf Sat.1. Daneben ist die Münchnerin allerdings auch seit 2010 Moderatorin beim CDU-eigenen Internetsender CDU.TV. Unter anderem moderierte sie auch Regionalkonferenzen der CDU und machte Beiträge über Parteitage.
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Nun werden von Seiten der SPD-Anhänger Zweifel also laut, ob von Brauchitsch die nötige Neutralität mitbringt, um das möglicherweise entscheidende Triell so kurz vor der Bundestagswahl am 26. September zu moderieren.
Triell: So reagiert der Sender auf die Kritik
Auf Anfrage unserer Redaktion erklärte SAT.1-Sprecher Christoph Körfer zu der Kritik an der Besetzung des Triells: „‚Don‘t judge a book by its cover.‘ Claudia von Brauchitsch arbeitet seit 25 Jahren als Journalistin und Moderatorin. In dieser Zeit hat sie für RTL, RTL II, SKY, den Münchner Merkur, TV Bayern Live, CDU.TV, SAT.1 und N 24 gearbeitet. Daran kann man ablesen: Claudia von Brauchitsch ist eine Moderatorin mit viel Erfahrung bei unterschiedlichsten Medien. Seit 2019 moderiert sie erfolgreich das Magazin ‚akte.‘ in SAT.1.“ Körfer erklärte zudem, dass Claudia von Brauchitsch kein Parteibuch habe.