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Zoo München trifft traurige Entscheidung – ein halbes Dutzend Tiere tot

Der Zoo München (Tierpark Hellabrunn) musste sechs Tiere einschläfern lassen. Diese hätten sonst nur unnötig leiden müssen.

Zoo München Mandrill-Männchen

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Traurige Nachricht vom Zoo München. Der Tierpark Hellabrunn musste „aus Gründen des Tierwohls“ sechs Tiere einschläfern.

Diese seien unheilbar erkrankt, sodass sie der Zoo München „schweren Herzens“ gehen lassen musste. Für andere Tiere oder die Besucher besteht zurzeit aber keine Gefahr, betont der Tierpark.

Zoo München schläfert sechs Affen ein

Bei einer gesundheitlichen Untersuchung des zwölfköpfigen Drillbestands stellten die Tierärzte bei der Hälfte der Tiere schwerwiegende Veränderungen an den inneren Organen fest. Die Beeinträchtigungen unter anderem an Leber und Lunge seien so umfänglich und weit fortgeschritten, dass sich der Tierpark Hellabrunn zu der drastischen Maßnahme gezwungen sah.

„Nach Rücksprache mit allen Tierärzten war es im Sinne des Tierwohls unvermeidbar, die betroffenen Tiere einzuschläfern, da die Krankheit innerhalb weniger Wochen für sie tödlich verlaufen wäre. Uns alle, vor allem aber die Tierärzte und die Tierpfleger, hat der Ausgang der gestrigen Untersuchungen schwer getroffen“, bedauert Tierparkdirektor Rasem Baban.

„Unsere Drills hatten, wie leider häufig bei Wildtieren, ihre schwere körperliche Erkrankung verborgen.“ Deshalb hatten die Pfleger und Ärzte diese erst zu spät bemerkt. „Da wir in Hellabrunn das Erhaltungszuchtprogramm für diese stark gefährdete Art koordinieren, ist dieser Verlust besonders schwer.“

Kein Impfstoff gegen Fuchsbandwurm

Hintergrund der Erkrankung sei eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm. Dies sei bei einer pathologischen Untersuchung festgestellt worden. Selbst das Ärzteteam und die Pfleger waren erschüttert, wie schnell und schlimm die Krankheit verlaufen war. Die übrigen sechs Drills, vier Männchen und zwei Weibchen, seien zurzeit noch unauffällig, würden aber engmaschig beobachtet.


Mehr Infos zum Fuchsbandwurm:

  • die Erreger des Echinococcus multilocularis sind sehr klein und kälteresistent
  • übertragen wird er über kontaminierte Lebensmittel, von Füchsen gefressene Nagetiere können Zwischenwirte sein
  • der Parasit sorgt für tumorähnliche Wucherungen in den Organen, die zum Tod führen
  • vor allem in Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich und Italien verbreitet

Allerdings ist noch nicht klar, wie sich die Drills im Zoo damit angesteckt haben. Das soll nun ein Team aus Laboranten und Forschern aufklären. Es geht vorrangig darum, weitere Infektionen zu verhindern, damit der Restbestand nicht auch noch erkrankt. Umso mehr bedauert es der Tierpark Hellabrunn, dass es bis jetzt noch keinen für die EU zugelassenen Impfstoff gegen den Fuchsbandwurm gibt.

Zoo München: Keine Gefahr für Besucher

Der Fuchsbandwurm-Erreger kann weder von Tier zu Tier noch vom Tier zum Menschen übertragen werden, gibt der Zoo Entwarnung. Die Besucher müssen sich also nicht fürchten, sich im Park mit dem Parasiten anzustecken.


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Grundsätzlich können sich Menschen aber mit dem Fuchsbandwurm infizieren. Daher ist es umso wichtiger, eine mögliche Ansteckung für sie zu identifizieren. Um sich davor zu schützen, solltest du im Wald beim Sammeln oder Berühren von wilden Beeren oder Pilzen aufpassen. Danach ist es wichtig, die Hände und auch die gesammelten Früchte gut zu waschen. Diese sollten auch gut durchgegart werden, bevor du sie isst. Auch bei deinen Haustieren solltest du für eine regelmäßige Entwurmung sorgen, warnt der Zoo.