Diese Bilder sind schwer zu verkraften. Stefan Bröckling hat am Sonntag (4. Mai) auf die dramatischen Folgen von „Rhein in Flammen“ in Bonn hingewiesen. Dabei zeigte der Tierretter („tiernotruf.de“) einen verendeten Schwan, den er nach eigenen Angaben auf der A562 direkt über dem Rheinauensee aufgelesen hatte (mehr dazu hier >>>).
Genau hier hatte am Vortag „Rhein in Flammen“ stattgefunden. Für Stefan Bröckling ist klar: Das Tier muss voller Panik vor dem 14-minütigem Feuerwerk geflüchtet und dabei vermutlich gegen die Hochspannungsleitung der Straßenbahn oder gegen einen Bauzaun geflogen sein. Tierschützer gehen seitdem auf die Barrikaden. Jetzt hat die Stadt Bonn reagiert.
„Rhein in Flammen“: Stadt Bonn zieht Konsequenzen
Für Stefan Bröckling war es ein „Feuerwerk der Schande“ – mitten in der Brutzeit an den Bonner Rheinauen. Die Stadt Bonn würde die Panik der Vögel billigend in Kauf nehmen, ihren potenziellen Tod und Verletzungen. „Küken, die ihre Eltern verlieren, all das ist diesen Menschen scheinbar egal“, so der Tierretter, der „Rhein in Flammen“ nun den Kampf angesagt hat.
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Am Dienstag (7. Mai) reagierte die Stadt Bonn und teilte mit, dass man bereits für das diesjährige Feuerwerk ein Planungsbüro beauftragt habe, „die Auswirkungen der Veranstaltung und vor allem des Feuerwerks auf die Vogelpopulation in der Rheinaue zu beobachten.“
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So seien Ornithologinnen und Ornithologen damit beauftragt worden, die Brutbestände der Wasservögel vor und nach der Veranstaltung zu erfassen und ihr Verhalten während des Feuerwerks zu beobachten. „Diese Vorstudie dient der Vorbereitung einer wissenschaftlichen Untersuchung im kommenden Jahr“, erklärte die Stadt Bonn.
„Rhein in Flammen“-Vertrag läuft bis 2026
Von diesem Vorgehen erhoffe sich die Stadt Erkenntnisse für „weitergehende Maßnahmen für den Natur- und Artenschutz bei ‚Rhein in Flammen'“. Dabei gehe es neben einem geeigneten Termin für die Veranstaltung auch um den Ort des Feuerwerks.
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Die Stadt verweist darauf, dass es bereits in den vergangenen Jahren Bemühungen gegeben habe, die Auswirkungen des Feuerwerks auf die Umwelt zu reduzieren. So gebe es weniger Knalleffekte als früher, außerdem sei es um die Hälfte gekürzt worden und man verzichte weitestgehend auf Plastik.
Die Stadtverwaltung räumt mittlerweile aber auch ein, „dass ein Feuerwerk während der Brutzeit aufgrund möglicher Konflikte mit dem Natur- und Artenschutz kritisch gesehen werden kann.“ Im nächsten Jahr solle „Rhein in Flammen“ allerdings stattfinden, zumal ein Vertrag mit dem Ausrichter bis einschließlich 2026 stehe. Es handle sich um eine „Traditionsveranstaltung, die seit knapp 40 Jahren am ersten Wochenende im Mai in der Bonner Rheinaue stattfindet, für viele Menschen in der Region und der Stadt Bonn von großer Bedeutung.“