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Israel-Iran-Krieg im Newsticker: Deutsche Botschaft wird verlegt ++ Explosion bei Atomanlage

Die Mission „Rising Lion“ hat einen Krieg ausgelöst. Israel und der Iran übersähen sich mit Raketen. Alle Entwicklungen findest du hier.

Israel und Iran greifen sich weiterhin gegenseitig an. Derweil droht der israelische Außenminister der libanesischen Hisbollah mit ihrer Auslöschung.
© IMAGO/Anadolu Agency

Warum Israel und der Iran Krieg führen

Die Spannungen im Nahen Osten nehmen jeden Tag weiter zu. Mit der Mission „Rising Lion“ hat Israel den Krieg mit dem Iran angefacht, Experten warnen vor einem Flächenbrand in der Region. Begründet wurde der „Präventivschlag“ mit der weit fortgeschrittenen Entwicklung iranischer Atomwaffen, die es zu verhindern gelte. Der Iran hat bereits mehrere Vergeltungsschläge verübt – auf beiden Seiten gibt es zahlreiche Todesopfer. Die wichtigsten Entwicklungen im Nahen Osten liest du hier im Newsblog.

Newsblog zum Krieg zwischen Israel und dem Iran

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14.02 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel im Nahostkonflikt scharf kritisiert. Bei einem Treffen der Islamischen Organisation für Zusammenarbeit (OIC) in Istanbul bezeichnete er Israel als das „größte Hindernis für den regionalen Frieden“ und warf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu „Staatsterrorismus“ vor.

Er zog sogar einen Vergleich zum Hitler-Regime: „So wie der Funke, den Hitler vor 90 Jahren entzündete, die ganze Welt in Brand setzte, dienen auch die zionistischen Ambitionen Netanjahus heute keinem anderen Zweck, als unsere Region und die Welt in eine riesige Katastrophe zu stürzen.“

12.51 Uhr: Im Iran sind nach Angaben der Regierung seit Ausbruch des jüngsten Konflikts mit Israel mindestens 430 Menschen ums Leben gekommen und 3500 verletzt worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Nur beruft sich dabei auf Informationen des Gesundheitsministeriums in Teheran.

Unterdessen verkündet der israelische Verteidigungsminister Katz, dass bei einem israelischen Angriff in der Stadt Ghom der hochrangige Al-Kuds-Kommandeur Said Isadi getötet worden sein.

Deutsche Botschaft verlegt – „Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“

11.09 Uhr: Die deutsche Botschaft in Teheran wird vorübergehend in ein Nachbarland verlegt, berichtet der „Spiegel“ unter Berufung auf das Auswärtige Amt. Der Schritt erfolgt aus Gründen der „Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“. Laut Bericht reisten die Botschaftsmitarbeiter über den Landweg in ein nicht näher benanntes Nachbarland. Die Botschaft bleibt jedoch mobil einsatzbereit und ist weiterhin rund um die Uhr telefonisch erreichbar.

Samstag, 7.09 Uhr: Laut dem Außenministerium hat eine iranische Rakete direkt ein Gebäude des Weizmann-Instituts für Krebsforschung in Rechovot, südlich von Tel Aviv, getroffen. Zudem sei ein weiteres, noch nicht genutztes Gebäude zerstört worden, teilte das Ministerium über den Onlinedienst X mit. Informationen zu möglichen Verletzten lagen zunächst von den israelischen Rettungskräften nicht vor.

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Samstag, 7.03 Uhr: In den frühen Morgenstunden hat die israelische Luftwaffe erneut Angriffe auf Ziele im Iran geflogen. Unter anderem sei die „Lagerstätten und Abschusseinrichtungen für Raketen“ anvisiert worden, heißt es auf X. Auch in der zentraliranischen Stadt Isfahan soll es zu Explosionen gekommen sein. Das berichtet das Portal „Iran Nuances“. In der Nähe der Detonationen befindet sich eine zentrale Atomanlage. Mögliche Schäden sind nicht bekannt.

Luftwaffe fliegt Deutsche aus Israel aus

Freitag, 18:10 Uhr: Etwa 60 bis 70 deutsche Staatsbürger sind laut „Spiegel“ nach intensiven Verhandlungen mit Israel von der Luftwaffe aus Tel Aviv ausgeflogen worden. Zwei A400M-Maschinen starteten am Vormittag in Wunstorf und erhielten trotz gesperrtem Luftraum eine Sondergenehmigung zur Landung. Die Rückholaktion wurde aus Sicherheitsgründen geheim gehalten. Laut „Spiegel“-Informationen mussten die Passagiere kurz vor dem Abflug wegen iranischer Luftangriffe Schutzräume aufsuchen. Mittlerweile sind die Maschinen auf dem Rückweg nach Deutschland.

17:12 Uhr: Während des Krieges mit Israel ist der Iran seit zwei Tagen nahezu vom Internet abgeschnitten. „Daten zeigen, dass das Land seit mehr als zwei Tagen offline ist. Bürger haben kaum Informationen über den Konflikt mit Israel, und Angehörige können nicht kontaktiert werden“, teilte die Organisation Netblocks mit, die Internetsperren überwacht.

12.51 Uhr: Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) bereitet sich nach eigenen Angaben auf mögliche Fluchtbewegungen aus dem Iran vor. Laut UNHCR-Chef Filippo Grandi existieren erste Krisenpläne. „Wir haben sie noch nicht veröffentlicht, weil wir nicht genügend Informationen haben und weil wir die Entwicklung abwarten. Aber wir planen auf jeden Fall.“

Erste Fluchtbewegungen seien an den Iranischen Grenzen allerdings schon zu beobachten. Mehr dazu liest Du hier: ++Flucht aus dem Iran: Kommt jetzt der große Asyl-Ansturm?++

Russland warnt USA vor Einmischung in den Krieg

10.40 Uhr: Russland hat Israel und die USA eindringlich vor einem Regimewechsel im Iran gewarnt. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte gegenüber Sky News, die Ermordung des Obersten Führers Ajatollah Ali Chamenei würde „die Büchse der Pandora öffnen“. Hintergrund ist eine Äußerung von US-Präsident Donald Trump, der einen solchen Schritt zwar nicht konkret plante, ihn aber auch nicht ausschloss. Der Iran ist ein enger Verbündeter Russlands, unter anderem durch Militärkooperationen und die Lieferung von Drohnentechnik im Ukrainekrieg. Zudem umgehen beide Länder gemeinsam internationale Sanktionen.

Reaktionen im Ausland

10.06 Uhr: Der weiter eskalierende Krieg im Nahen Osten ruft Menschen auf der ganzen Welt auf die Straße. Viele demonstrieren ihre Solidarität mit den Palästinensern in ihrer humanitären Notlage. In den USA fordern viele Protestierende, dass sich Trump aus dem Krieg zwischen Israel und Iran heraushalten soll. Dieser hatte am Donnerstagabend angekündigt, innerhalb zweier Wochen über einen Kriegseintritt seines Landes entscheiden zu wollen. In New York gingen Demonstranten, die sich für Israel positionierten, auf die Straße.

9.57 Uhr: Auch in Deutschland ist die Verteidigungsfähigkeit ein immer größeres Thema. Die Bereitschaft, die Wehrpflicht hierzulande wiedereinzuführen, um die Bundeswehr zu stärken, wächst unter den Ministern. Mehr dazu liest Du hier: ++Trotz Klingbeils Zögern: Wehrpflicht im Eiltempo? CDU macht Druck++

Außenminister Katz droht Hisbollah im Libanon

9.42 Uhr: Israel Katz, der Verteidigungsminister Israels, spricht auf X eine Warnung gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon aus. Ein Angriff auf sein Land von ihrer Seite würde ihre Auslöschung bedeuten, so Katz. Der jetzige Generalsekretär der Hisbollah habe nicht aus den Fehlern seines Vorgängers gelernt, denn er drohe, Israel anzugreifen.

Dies würde aus Unterstützung des Irans geschehen, so Katz. Weiter schreibt er: „Wenn es Terrorismus gibt, wird es keine Hisbollah mehr geben.“ Sein Land habe „die Geduld mit Terroristen, die es bedrohen“, nun verloren.

Die im Libanon ansässige Miliz Hisbollah ist mit Iran verbündet. Derzeit ist sie allerdings geschwächt und hatte deshalb mitgeteilt, sich bei Irans Kampf gegen Israel nur sehr bedingt beteiligen zu können, wenn überhaupt.

So war die Nacht in Israel und Iran

9:36 Uhr: In der iranischen Hauptstadt Teheran gab es in der Nacht weitere Angriffe durch Drohnen und Raketen von israelischer Seite. Auch in der Region Gilan am Kaspischen Meer, gab es mehrere Explosionen, das berichteten iranische Medien. Opferzahlen sind nicht bekannt.

Freitag, 9.07 Uhr: Die Agriffe zwischen Israel und Iran hielten in der Nacht an.

Beer Scheva, das im Süden Israels liegt, erlebte in der Nacht Raketenangriffe. In der Hauptstadt Tel Aviv wurde jedoch nichts gemedlet. Das erste Mal seit der Eskalation vor einer Woche.


21.56 Uhr: Israels Präsident Isaac Herzog erklärte gegenüber der „Bild“, dass sein Land weder Irans Obersten Führer Ayatollah Ali Chamenei töten noch das iranische Regime stürzen wolle. Er fügte allerdings hinzu, dass dies möglicherweise eine „Nebenwirkung mit großen historischen Konsequenzen“ sein könnte, die dem iranischen Volk zugutekäme.

Erneuter Angriff auf Teheran – „Einschläge sind verheerend“

21.06 Uhr: In Teheran heulen erneut die Warnsysteme. „Luftabwehrsysteme in Teheran aktiv, Einschläge bei Marsdaran sind verheerend“, schreibt ein Korrespondent des französischen Senders „France 24“ auf X.

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20.15 Uhr: Der Iran hat offiziell Beschwerde bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) gegen Israels Angriff auf einen Schwerwasserreaktor eingereicht (s. Eintrag 7.10 Uhr). Das berichtet die Bild. Irans Atomchef Mohammed Eslami kritisierte die IAEA scharf und warf ihr Untätigkeit vor. Laut einer Erklärung des Außenministeriums sieht Teheran in dem Angriff einen klaren Verstoß gegen internationales Recht.

19.52 Uhr: Donald Trump möchte innerhalb der nächsten zwei Wochen entscheiden, ob die USA aktiv in den Israel-Iran-Krieg eingreifen. „Angesichts der Tatsache, dass die Verhandlungen mit dem Iran in naher Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit stattfinden werden oder auch nicht, werde ich innerhalb der nächsten zwei Wochen entscheiden, ob ich handle“, zitiert die Regierungssprecherin den Republikaner.

Kanzler Merz telefoniert mit Netanjahu

19.16 Uhr: Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens treffen sich am Freitag in Genf mit ihrem iranischen Kollegen, um über das Atomprogramm des Irans zu verhandeln. Angesichts der Möglichkeit eines US-Eingreifens an Israels Seite im Krieg mit dem Iran wollen die europäischen Minister den Iran dazu bewegen, bei seinen Atomvorhaben einzulenken und zur Deeskalation beizutragen. Auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas wird an den Gesprächen mit Irans Außenminister Abbas Araghtschi teilnehmen.

18.39 Uhr: Bundeskanzler Friedrich Merz hat nach Regierungsangaben mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefoniert und dabei eine diplomatische Lösung im Konflikt mit dem Iran gefordert. Das etwa 20-minütige Gespräch fand am späten Mittwochabend statt. Merz zeigte Verständnis für die Bedrohungslage Israels und betonte die Notwendigkeit, das iranische Atomprogramm zu stoppen.

17.59 Uhr: Angesichts des Kriegs zwischen Israel und dem Iran hat das Auswärtige Amt die Familien der Mitarbeitenden in deutschen Auslandsvertretungen zur Ausreise aufgefordert. „Zum Schutz der Sicherheit unserer Auslandsvertretungen hat das Auswärtige Amt weitere notwendige Maßnahmen ergriffen, darunter die Ausreise aller Familienangehörigen“, erklärte das Ministerium in Berlin. Aus Sicherheitsgründen wurden keine weiteren Details bekanntgegeben. Offen blieb, wie es mit dem deutschen Botschaftspersonal in Israel weitergeht.

Israel will iranische Raketensysteme zerstören

17.38 Uhr: Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat erklärt, dass Israel die Raketensysteme des Iran zerstören werde. Mit Blick auf das ballistische Raketensystem des Iran sagte Netanjahu am Donnerstag vor Journalisten in Beerscheba im Süden Israels: „Wir sind dabei, diese Bedrohung zu beseitigen.“ Zudem betonte er, dass Israel auch die nukleare Bedrohung aus dem Iran eliminieren werde.

16.43 Uhr: Der ehemalige israelische Verteidigungsminister Joav Galant setzt im Krieg gegen den Iran auf militärische Hilfe der USA. In einem gemeinsamen Artikel mit dem US-Historiker Niall Ferguson für „The Free Press“ erklärte Galant, dass allein die US-Luftwaffe über die notwendigen Mittel verfüge, um die unterirdische iranische Atomanlage Fordo zu zerstören.

Iran nimmt mögliche Spione fest – „Wollten heiliges System beflecken“

15.55 Uhr: Die iranische Polizei hat die Festnahme von 24 mutmaßlichen israelischen Spionen bekanntgegeben. Laut Kiumars Asisi, dem Polizeikommandeur für West-Teheran, hätten die Verdächtigen „offline und online (für Israel) spioniert und versucht, die öffentliche Meinung zu stören sowie das Bild des heiligen Systems der Islamischen Republik Iran zu beflecken und zu zerstören“. Diese Aussage wurde am Donnerstag in einer offiziellen Erklärung veröffentlicht. (dpa)

15.08 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping haben die israelischen Angriffe auf den Iran deutlich kritisiert und zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts aufgerufen. Laut Putins Berater Juri Uschakow betonten beide während eines etwa einstündigen Telefonats, dass der Konflikt „nicht gewaltsam“, sondern „ausschließlich durch politische und diplomatische Mittel gelöst werden sollte“.

Aus der Sicht von Xi sei Gewalt „nicht der richtige Weg, um internationale Konflikte zu lösen“. Eine Waffenruhe in Nahost habe für ihn oberste Priorität, berichtet die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.


Weitere Nachrichten:


12.42 Uhr: Israel Katz, der israelische Verteidigungsminister, hat dem Obersten iranischen Führer Ajatollah Ali Chamenei unverschleiert mit dem Tod gedroht. „Ein Diktator wie Chamenei, der an der Spitze eines Landes wie dem Iran steht und die Zerstörung Israels zu seiner Aufgabe gemacht hat, darf nicht weiter existieren“, so Katz. Weiter heißt es, Chamenei sei der „moderne Hitler“.

Militär greift Schwerwasserreaktor an – „Keinerlei Strahlengefahr“

Donnerstag, 7.10 Uhr: Israel hat in den frühen Morgenstunden den iranischen Schwerwasserreaktor Arak angegriffen. Das berichtet das Staatsfernsehen. Es bestehe „keinerlei Strahlengefahr“, heißt es. Zuvor hat das Militär die Bevölkerung dazu aufgerufen, die Gegend rund um den Reaktor schnellstmöglich zu verlassen.

+++ Dazu interessant: EU-Politiker Radtke im Interview – „Israel schafft Fakten für unsere Sicherheit“ +++

Schweres Wasser wird zur Kühlung von Atomreaktoren verwendet. Als Nebenprodukt entsteht Plutonium, welches potenziell zur Herstellung von Atomwaffen genutzt werden kann.