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Israel-Iran-Krieg im Newsticker: Merz telefoniert mit Netanjahu ++ Chamenei darf nicht „weiter existieren“

Die Mission „Rising Lion“ hat einen Krieg ausgelöst. Israel und der Iran übersähen sich mit Raketen. Alle Entwicklungen findest du hier.

© IMAGO/Ronen Zvulun

Warum Israel und der Iran Krieg führen

Die Spannungen im Nahen Osten nehmen jeden Tag weiter zu. Mit der Mission „Rising Lion“ hat Israel den Krieg mit dem Iran angefacht, Experten warnen vor einem Flächenbrand in der Region. Begründet wurde der „Präventivschlag“ mit der weit fortgeschrittenen Entwicklung iranischer Atomwaffen, die es zu verhindern gelte. Der Iran hat bereits mehrere Vergeltungsschläge verübt – auf beiden Seiten gibt es zahlreiche Todesopfer. Die wichtigsten Entwicklungen im Nahen Osten liest du hier im Newsblog.

Newsblog zum Krieg zwischen Israel und dem Iran

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19.16 Uhr: Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens treffen sich am Freitag in Genf mit ihrem iranischen Kollegen, um über das Atomprogramm des Irans zu verhandeln. Angesichts der Möglichkeit eines US-Eingreifens an Israels Seite im Krieg mit dem Iran wollen die europäischen Minister den Iran dazu bewegen, bei seinen Atomvorhaben einzulenken und zur Deeskalation beizutragen. Auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas wird an den Gesprächen mit Irans Außenminister Abbas Araghtschi teilnehmen.

18.39 Uhr: Bundeskanzler Friedrich Merz hat nach Regierungsangaben mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefoniert und dabei eine diplomatische Lösung im Konflikt mit dem Iran gefordert. Das etwa 20-minütige Gespräch fand am späten Mittwochabend statt. Merz zeigte Verständnis für die Bedrohungslage Israels und betonte die Notwendigkeit, das iranische Atomprogramm zu stoppen.

17.59 Uhr: Angesichts des Kriegs zwischen Israel und dem Iran hat das Auswärtige Amt die Familien der Mitarbeitenden in deutschen Auslandsvertretungen zur Ausreise aufgefordert. „Zum Schutz der Sicherheit unserer Auslandsvertretungen hat das Auswärtige Amt weitere notwendige Maßnahmen ergriffen, darunter die Ausreise aller Familienangehörigen“, erklärte das Ministerium in Berlin. Aus Sicherheitsgründen wurden keine weiteren Details bekanntgegeben. Offen blieb, wie es mit dem deutschen Botschaftspersonal in Israel weitergeht.

Israel will iranische Raketensysteme zerstören

17.38 Uhr: Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat erklärt, dass Israel die Raketensysteme des Iran zerstören werde. Mit Blick auf das ballistische Raketensystem des Iran sagte Netanjahu am Donnerstag vor Journalisten in Beerscheba im Süden Israels: „Wir sind dabei, diese Bedrohung zu beseitigen.“ Zudem betonte er, dass Israel auch die nukleare Bedrohung aus dem Iran eliminieren werde.

16.43 Uhr: Der ehemalige israelische Verteidigungsminister Joav Galant setzt im Krieg gegen den Iran auf militärische Hilfe der USA. In einem gemeinsamen Artikel mit dem US-Historiker Niall Ferguson für „The Free Press“ erklärte Galant, dass allein die US-Luftwaffe über die notwendigen Mittel verfüge, um die unterirdische iranische Atomanlage Fordo zu zerstören.

Iran nimmt mögliche Spione fest – „Wollten heiliges System beflecken“

15.55 Uhr: Die iranische Polizei hat die Festnahme von 24 mutmaßlichen israelischen Spionen bekanntgegeben. Laut Kiumars Asisi, dem Polizeikommandeur für West-Teheran, hätten die Verdächtigen „offline und online (für Israel) spioniert und versucht, die öffentliche Meinung zu stören sowie das Bild des heiligen Systems der Islamischen Republik Iran zu beflecken und zu zerstören“. Diese Aussage wurde am Donnerstag in einer offiziellen Erklärung veröffentlicht. (dpa)

15.08 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping haben die israelischen Angriffe auf den Iran deutlich kritisiert und zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts aufgerufen. Laut Putins Berater Juri Uschakow betonten beide während eines etwa einstündigen Telefonats, dass der Konflikt „nicht gewaltsam“, sondern „ausschließlich durch politische und diplomatische Mittel gelöst werden sollte“.

Aus der Sicht von Xi sei Gewalt „nicht der richtige Weg, um internationale Konflikte zu lösen“. Eine Waffenruhe in Nahost habe für ihn oberste Priorität, berichtet die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.


Weitere Nachrichten:


12.42 Uhr: Israel Katz, der israelische Verteidigungsminister, hat dem Obersten iranischen Führer Ajatollah Ali Chamenei unverschleiert mit dem Tod gedroht. „Ein Diktator wie Chamenei, der an der Spitze eines Landes wie dem Iran steht und die Zerstörung Israels zu seiner Aufgabe gemacht hat, darf nicht weiter existieren“, so Katz. Weiter heißt es, Chamenei sei der „moderne Hitler“.

Militär greift Schwerwasserreaktor an – „Keinerlei Strahlengefahr“

Donnerstag, 7.10 Uhr: Israel hat in den frühen Morgenstunden den iranischen Schwerwasserreaktor Arak angegriffen. Das berichtet das Staatsfernsehen. Es bestehe „keinerlei Strahlengefahr“, heißt es. Zuvor hat das Militär die Bevölkerung dazu aufgerufen, die Gegend rund um den Reaktor schnellstmöglich zu verlassen.

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Schweres Wasser wird zur Kühlung von Atomreaktoren verwendet. Als Nebenprodukt entsteht Plutonium, welches potenziell zur Herstellung von Atomwaffen genutzt werden kann.