Woche für Woche füllen viele Deutsche ihre Lotto-Schein neu aus, in der Hoffnung, dass sie irgendwann einmal gewinnen. Die Jüngeren träumen vom großen Jackpot, der ihre Wünsche wie ein eigenes Haus, eine Weltreise oder ein Leben im Luxus ermöglicht. Während vielleicht Ältere etwas bescheidener sind und ihre Rente einfach ein bisschen aufstocken wollen, um sorgenfrei den wohlverdienten Ruhestand genießen zu können.
So oder so – ein Lotto-Gewinn würde viele finanzielle Probleme von einem auf den anderen Tag wohl vergessen machen. Doch nun ist es einer Frau aus Oberhausen passiert, dass ein vermeintlicher Lotto-Gewinn genau das Gegenteil bewirkt hat. Denn auf einmal waren mehrere Tausend Euro weg. Aber eins nach dem anderen.
Oberhausen: Frau erhält verhängnisvollen Anruf
Am Montag (12. Mai) klingelte bei einer Oberhausenerin plötzlich das Telefon. Als sie den Hörer abnahm, ahnte sie nicht, wer am anderen Ende sitzen sollte. Die fremde Stimme gab sich als vermeintlicher Staatsanwalt aus. Die 65-Jährige habe einen angeblichen Lotto-Gewinn nie abgeholt, weshalb es nun zu einem Gerichtsverfahren komme. Zur Strafe müsse sie 80.000 Euro zahlen, doch es gebe auch eine „mildere“ Variante. Wenn sie sich außergerichtlich einigen würden, dann würden „nur“ 20.000 Euro anfallen.
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Und obwohl die Oberhausenerin zuvor nie etwas von einem Lotto-Gewinn gehört hatte, machte sie der Anruf nervös und unsicher. Aus Angst vor Konsequenzen überwies die Frau die angebliche Strafe in Höhe von 20.000 Euro an den/die Täter. Inzwischen hat sie die Polizei eingeschaltet und Anzeige erstattet.
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Polizei warnt vor Lotto-Betrug
Ob sie jedoch ihr Geld jemals wiedersehen wird, ist fraglich. Immer wieder fallen Menschen auf Betrugsmaschen wie diese rein und immer wieder warnt die Polizei eindringlich, den Forderungen am Telefon nicht nachzukommen. Im Zweifelsfall wird geraten, einen nahen Angehörigen hinzuzuziehen, sich auf einer Polizeiwache zu erkundigen oder die 110 zu wählen.
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Übrigens: Ein Lotto-Schein kann noch drei Jahre nach der Ziehung eingereicht werden. Danach verfällt der Geld-Gewinn – das ist die einzige Strafe, die der Lotto-Spieler zu befürchten hat.
Glücksspiel kann süchtig machen. Wenn das Spielverhalten außer Kontrolle gerät und zur Ersatzhandlung für andere persönliche Probleme wird, kann sich daraus ein krankhaftes Verhalten bis hin zur Spielsucht entwickeln. Es geht dann nicht mehr nur um ein spontanes Freizeitvergnügen, sondern das Spiel nimmt dann plötzlich bedenkliche Funktionen an: das Vermeiden von Angst, Panik, Depression und anderen negativen Gefühlen oder das Ausweichen vor Problemen.
Wer denkt, dass er an Spielsucht erkrankt ist oder jemanden kennt, bei dem man dies annehmen muss, kann sich Hilfe holen. Dafür gibt es die kostenlose und anonyme Hotline 0800/1372700. Weitere Infos auf bzga.