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Mülheim: Ungewöhnlicher Anblick in Tunnel – das steckt dahinter: „Machen nix Böses“

Immer wieder erleben Melanie Jansen und ihre Mitstreiter aus Mülheim die gleiche Situation. Denn ihr ehrenamtliches Engagement in der Stadt versetze viele Anwohner in Alarmbereitschaft.Schon oft sei die Polizei zu ihren Einsatzorten in der Innenstadt und an der Autobahnbrücke an der Mühlenstraße ausgerückt, berichtet die Frau aus Mülheim. Dabei beteuert sie: „Wir machen dort nichts […]

Mülheim
© Melanie Jansen

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Immer wieder erleben Melanie Jansen und ihre Mitstreiter aus Mülheim die gleiche Situation. Denn ihr ehrenamtliches Engagement in der Stadt versetze viele Anwohner in Alarmbereitschaft.

Schon oft sei die Polizei zu ihren Einsatzorten in der Innenstadt und an der Autobahnbrücke an der Mühlenstraße ausgerückt, berichtet die Frau aus Mülheim. Dabei beteuert sie: „Wir machen dort nichts Böses“

Mülheim: Anwohner misstrauisch – das steckt hinter der Tunnelarbeit

Sie sind mit Leitern unterwegs und klettern damit an unzugängliche Orte. Ihr Verhalten mache Anwohner misstrauisch – wohl aus Angst vor Einbrechern. Doch die Gruppe um Melanie Jansen hat ganz legale Pläne. Den Tierfreunden liegt das Wohl der Tauben am Herzen. „Wir können uns das Elend der Stadttauben nicht mehr mit anschauen“, sagt die Mülheimerin gegenüber DER WESTEN.

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Denn wie in vielen anderen Städten auch verbreiten sich die Vögel teilweise unkontrolliert. Und das führe aus Mangel an sicheren Brutplätzen häufig zu dramatischen Zuständen. Und genau an der Stelle greifen die Ehrenamtlichen ein.

Mülheim
In Mülheim sorgen Ehrenamtliche in Tunneln für Aufsehen. Foto: Melanie Jansen

Ehrenamtliche schützen Tauben in Mülheim

Sie schnappen sich ihre Leitern und steuern wilde Brutplätze in der Stadt an. Dort tauschen sie frisch gelegt Eier gegen Gipseier aus. „Die Eier werden von uns durchleuchtet. Wir stellen so fest, wie weit darin die Entwicklung fortgeschritten ist“, erklärt Melanie Jansen. Die Taubenfreunde würden nur Eier im ersten Drittel der Brutzeit austauschen, „weil dann das Nervensystem noch nicht ausgebildet ist.“

Das ist im Gegensatz zu anderen Vögeln aufgrund der hohen Verbreitung bei der Brut von Tauben erlaubt. Eigentlich müssten die Tierschützer jede Woche ausrücken. Aber dazu fehle es an ausreichend Mitstreitern. Deshalb würden noch immer zu viele Küken geboren.


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Das Problem: Aus Platzmangel nutzen Tauben nach Angaben des Tierschutzbunds häufig dieselben Brutplätze. Die sind nicht selten durch Kot verdreckt – das macht die Küken krank.

Um das Leid der Tauben zu verringern, hat sich die Initiative in Mülheim gegründet. Der Appell von Melanie Jansen an Anwohner: „Wenn ihr uns also seht und unsicher seid, ob alles mit rechten Dingen zugeht: Kommt vorbei, haltet kurz an und lasst euch alles erklären.“ Sie verspricht: „Wenn man uns nicht gerade mit ‚Die Drecks-Ratten der Lüfte sollte man alle abknallen‘ anspricht, können wir auch durchaus angenehme Gesprächspartner sein.“