Mülheim.
Es ist mittlerweile schon ein Jahr her, dass der Tanklaster-Brand die A40 bei Mülheim komplett lahmlegte. Dichter schwarzer Qualm und Mega-Flammen, die in den Himmel stiegen, waren hier kilometerweit zu sehen.
Der Lkw-Unfall auf der A40 bei Mülheim sorgte im vergangenen Jahr für sehr viel Ärger. Ein 42-Jähriger war am 17. September 2020 unter starkem Alkohol-Einfluss gefahren und hatte mit seinem Tanklaster den folgenschweren Unfall verursacht.
A40 bei Mülheim: Erleichterung für Pendler
Dabei ging das mit Kraftstoff beladene Fahrzeug komplett in Flammen auf. Das Feuer schlug auf drei Eisenbahnbrücken über. Die Schäden waren enorm. Sowohl Autobahn-Pendler als auch Bahn-Fahrende bekamen die Auswirkungen zu spüren: Stau, Strecken-Sperrungen, Verkehrschaos!
Die drei Eisenbahnbrücken, die durch das verheerende Feuer unbefahrbar geworden sind, wurden übergangsweise durch Hilfsbrücken ersetzt. Die Deutsche Bahn hob die Hilfsbrücken für den Güterverkehr und die S-Bahn von und nach Oberhausen Anfang September ein. Dies war die letzte Hilfsbrücke, die eingehoben werden musste. Die Bahn schätzt den Unfallschaden auf einen zweistelligen Millionenbetrag.
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Das ist die Bundesautobahn A40:
- verläuft fast genau in West-Ost-Richtung von der niederländischen Grenze bei Straelen über den linken Niederrhein durch die Ruhrgebiets-Städte Moers, Duisburg, Mülheim a.d. Ruhr, Essen, Bochum bis nach Dortmund
- gehört mit mehr als 100.000 Autos täglich bundesweit zu den Autobahnen mit dem höchsten Verkehrsaufkommen
- Strecke zwischen Essen und Dortmund ist die mit den meisten Staukilometern in ganz Deutschland
- ist 95,4 Kilometer lang
- die heute bekannte Strecke wurde 1992 aus der A430 und Teile der A2 gebildet
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A40 bei Mülheim: Die letzte Hilfsbrücke ist eingehoben
Seit rund einer Woche sind die Übergangs-Brücken auch für den Verkehr freigegeben. Verlängerte Fahrzeiten durch Umleitungen und Schienenersatzverkehr mit Bussen sind jetzt Geschichte.
„Die Fahrgäste können sich erst einmal entspannen“, sagt eine Sprecherin der Deutschen Bahn gegenüber DER WESTEN. Die Behelfsbrücken können einige Jahre stehen bleiben. Weil die Strecke Essen – Duisburg eine Hauptverkehrsachse für die Deutsche Bahn ist, musste erstmal auf diese kurzfristige Lösung zurückgegriffen werden.
A40 bei Mülheim: Hilfsbrücken sind nur eine Übergangslösung
Langfristig sollen jedoch neue Brücken entstehen. Die Planungen dafür laufen, doch bis es soweit ist, dauert es noch einige Jahre. Erst einmal müssen Bahnreisende mit keinen Einschränkungen rechnen.
Und auch Autofahrer können aufatmen: Wie ein Sprecher der Autobahn GmbH gegenüber der DER WESTEN mitteilte, sind in der nächsten Zeit keine weiteren Sperrungen geplant.
A40 bei Mülheim: Auch Autofahrer müssen erst einmal mit keinen Einschränkungen mehr rechnen
Gegen den Unfallverursacher wurde ein Untersuchungsbefehl erlassen. Er schaffte es dennoch lange Zeit abzutauchen. Ende August schnappte ihn die Bundespolizei, als er sich wohl ins Ausland absetzen wollte.
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Doch der 42-Jährige kam wieder auf freien Fuß. Die Begründung für diese Entscheidung klingt ziemlich banal. Warum sich der Angeklagte Ende August auf dem Weg in die Türkei befand, erklärte die Staatsanwaltschaft Duisburg so: Er „wollte nur Urlaub machen“. Das bestätigte die Pressesprecherin Isabel Booz in einem Gespräch mit DER WESTEN.
A40 bei Mülheim: Ermittlungen gegen alkoholisierten Unfallverursacher laufen
Da er jetzt wieder „greifbar“ sei – sein aktueller Aufenthaltsort ist den Behörden bekannt – bestünde keine akute Fluchtgefahr. Der Angeklagte muss sich jedoch regelmäßig bei den Behörden melden. (cf)