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Tierheim in Essen: Traurige Entwicklung bahnt sich an – droht bald ein Kollaps?

Tierheim in Essen: Traurige Entwicklung bahnt sich an – droht bald ein Kollaps?

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Tierheim in Essen: Traurige Entwicklung bahnt sich an – droht bald ein Kollaps?

Tierheim in Essen: Traurige Entwicklung bahnt sich an – droht bald ein Kollaps?

Das muss ein Blindenhund alles können

Essen. 

,So ein kleiner Hund, der wäre doch niedlich…‘ Solche oder ähnliche Aussagen wird Jeanette Gudd, Leiterin des Tierheim Essen, in der Corona-Pandemie leider zuhauf gehört haben. Bald fürchtet sie schon den nächsten Kollaps.

Wenn sie an die bevorstehenden Sommerferien denkt, bekommt sie Bauchschmerzen. Denn bekanntermaßen gibt es leider immer wieder Menschen, denen das eigene Haustier dann nicht mehr in den Kram passt. „Die Tiere werden dann angebunden, ausgesetzt oder bei uns abgegeben“, weiß die Leiterin aus Erfahrung. Doch nach dem Tier-Boom in der Coronakrise erwartet sie viel mehr solcher Fälle.

Tierheim Essen: Traurige Entwicklung bahnt sich an

Auf die große Nachfrage nach kleinen Tieren in der aktuellen Corona-Zeit angesprochen kann sie nur mit dem Augen rollen. Die Menschen haben das Tierheim fast überrannt mit dem Interesse nach einem Tier. „Wir hatten etwa 30 Anfragen jeden einzelnen Tag“, betont Gudd. Und dass, obwohl die Pforten im Lockdown geschlossen waren. Einzelne Termine für Vermittlungsversuche wurden aber ausgemacht.

Und dabei war es den Tierliebhabern ganz egal, ob sie einen kleinen niedlichen Welpen nach Hause holen, eine Jung-Katze oder ein kleines Kaninchen. „Hauptsache etwas, womit sie in der Zeit kuscheln können“, erklärt die Tierexpertin resigniert.

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Gerade, weil die Menschen zuhause sind, im Homeoffice arbeiten, denken sie, Zeit für ein Tier zu haben. „Aber wenn die Kinder wieder regelmäßig Schule haben und die Homeoffice-Zeit vorbei ist, merken sie vielleicht, dass es nicht mehr passt“, befürchtet Gudd.

Direkte Nachfragen, ob das Tierheim ein Haustier zurücknimmt, gab es zwar noch nicht. Dafür aber etliche Anfragen, ob eine Ferienbetreuung möglich sei.

Dies sei aber eigentlich nicht üblich, gibt die Leiterin zu verstehen. Sie müssen dann schauen, ob Platz da sein. Aber generell sei das Tierheim nur für Fundtiere zuständig. Gleichzeitig gibt sie zu verstehen, dass viele Besitzer sich vor der Gebühr, die bei Abgabetieren anfällt, drücken wollen und ihren Hund dann als Fundtier abgeben. Die Zahlung müsse aber sein, weil viele Tiere krank sind oder geimpft werden müssen, bevor sie aufgenommen werden.

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Das ist das Tierheim in Essen:

  • Das Albert-Schweitzer-Tierheim in Essen des Tierschutzvereins Gross-Essen e.V. findest du an der Grillostraße 24
  • Du erreichst das Tierheim per Telefon unter 0201 – 83 72 35-0 oder per Mail an th-info@tierheim-essen.org
  • Spenden werden über folgendes Konto angenommen:
  • Bankverbindung Sparkasse Essen
  • IBAN: DE11 3605 0105 0004 9131 33
  • Swift-BIC: SPESDE3EXXX

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Über das boomende Online-Geschäft und den illegalen Handel mit Tieren ärgert sie sich. Welpen könnten dann schon mal locker 3000 Euro kosten. „Das ist schon erschreckend. “ Oft müssten diese Tiere dann aber in Tollwut-Quarantäne.

Wer ins Tierheim kommt und Interesse an einem Haustier hat, wird also ganz genau ausgefragt. Was sie Menschen rät, die über ein Tier nachdenken? „Man muss sich im Klaren sein, dass es ein Lebewesen ist und das man die Zeit für sie hat. Ein Hund wird mindestens zehn Jahre alt, wenn nicht sogar noch älter. Das muss gut überlegt sein.“

Hunde und Katzen leiden, wenn sie ins Tierheim kommen

Auch sollten die Menschen sich vor Augen führen, dass die Tiere leiden, wenn sie später doch ins Tierheim abgeschoben werden. Wollen wir mal hoffen, dass die Essener es sich wohl überlegt haben und keine Tierflut in ein paar Wochen in den Ferien droht.