Essen.
Wirbel um einen rassistischen Angriff der „Steeler Jungs“ in Essen.
Nun hat die Polizei Essen mit einem öffentlichen Statement dazu wiederum für Unverständnis beim Landesjugendring NRW gesorgt. „Wir sind nicht amüsiert“, äußert sich Maja Tölke, Vorsitzende des Verbands, gegenüber DER WESTEN.
Essen: Landesjugendring kritisiert Polizei für DIESE Aussage
Hintergrund ist eine Veröffentlichung der Polizei Essen, in der es heißt, dass die betroffenen Kinder und Jugendlichen ein grundsätzliches Gesprächsangebot der Beamten ausgeschlagen hätten.
Das bestätigt Maja Tölke zwar mit dem Verweis auf „Interessen, Wünsche und Sorgen“ der Betroffenen und erklärt: „Ein Angebot enthält nicht die Verpflichtung es annehmen zu müssen, gleichwohl wir uns über das Gesprächsangebot grundsätzlich gefreut haben.“
Was der Landesjugendring-Vorsitzenden allerdings übel aufstößt, ist folgender Absatz der Polizei-Mitteilung: „Im Rahmen der Ermittlungen sollten alle relevanten Personen aus dem offenen Brief als Zeugen zur Sachverhaltsklärung vernommen werden. Leider erschien keine dieser Personen und machte gegenüber der Polizei Angaben zum Sachverhalt.“
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Das sind die „Steeler Jungs“ aus Essen:
- NRW-Innenministerium sieht darin eine bürgerwehrähnliche Gruppierung
- Darunter Rechtsextremisten, Hooligans, Rocker und „Wutbürger“
- „Spazieren“ seit 2018 regelmäßig durch Essen
- Treten uniformiert auf
- Vom Verfassungsschutz beobachtet
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Landesjugendring widerspricht Polizei Essen
Das sei allerdings nicht korrekt, sagt Maja Tölke. Zwei Tage vor der Pressemitteilung sei die Polizei Essen darüber informiert worden, dass einer der Betroffenen als Zeuge in einem Gerichtsverfahren zu den Vorfällen zur Verfügung stehe.
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Dieser wolle allerdings vorher noch eine Beratungsstelle aufsuchen.
Rassismus-Vorfall in Essen: „Macht uns betroffen“
„Es macht uns betroffen, dass in der Berichterstattung sowie Kommentaren in den sozialen Netzwerken die Verantwortung nun an die Betroffenen weitergeben wird“, sagt die Vorsitzende des Verbands und weiter: „Es ist nicht Aufgabe junger Menschen, sich in einer akuten Bedrohungslage juristisch korrekt beim Notruf auszudrücken. Vielmehr fordern wir weitergehend, dass junge Menschen ernst genommen werden.“
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„Steeler Jungs“ bedrohten Jugendliche in Essen
Der Landesjugendring hatte die Polizei Essen wegen des Notrufs aus dem „Kulturzentrum Grend“ am 12. Juni kritisiert.
Dort hatte eine Seminargruppe von Kindern und Jugendlichen gegenüber der berüchtigten „Sportsbar 300“ getagt. Besucher des „Steeler Jungs“-Treffpunkts sollen die Kinder rassistisch beleidigt und bedroht haben (mehr dazu hier).
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Auch die Stadt hatte auf den offenen Brief des Landesjugendrings reagiert (mehr hier).