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Essen: Geiselnahme und schwere Körperverletzung! Verbindung zur Clankriminalität?

Essen: Anfang der Woche spielte sich ein filmreiches Verbrechen ab. Involviert waren Libanesen, Rumänen und Deutsche. Clan-Bezug möglich.

Essen: In der Stadt hat wurde ein 21-jähriger Rumäne von Libanesen und Deutschen entführt. Der 21-Jährige soll diese Beklaut haben. Die Polizei sucht nach Zeugen.
© IMAGO/Bihlmayerfotografie

Essen: Feuer-Inferno in der Nacht – am Morgen werden die dramatischen Folgen sichtbar

In Essen befinden sich seit Donnerstag (3. August) vier Beschuldigte (33 Jahre, 36 Jahre, 36 Jahre, 45 Jahre) in Untersuchungshaft. Den Männern wird Geiselnahme und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Der Grund für die Untersuchungshaft hört sich so an, als wäre er für einen Krimi geschrieben.

Alles begann mit einem Notruf, den ein Zeuge am frühen Mittwochmorgen (2. August) um kurz nach Mitternacht wählte. Sein 22-jähriger Bekannter soll gegen 23.20 Uhr an der Porschekanzel und den Treppen zu den darunter liegenden Parkplätzen von mehreren Männern zusammengeschlagen und anschließend gewaltsam in ein Auto gezerrt worden sein. Was sich dann infolge der Ermittlung der Essener Polizei herausstellte, war wohl auch für die Beamten überraschend.

Essen: Polizei stoppt Geiselnahme

Als die Polizei Essen noch mitten in den Ermittlungen wegen der Körperverletzung und der Geiselnahme war, erhielt die Leitstelle der Polizei einen Notruf mit dem Hinweis eines Anwohners. Der Mann habe einen Einbruch auf der Dahlhauser Straße in Essen beobachtet. Der Anwohner schilderte, dass mehrere Männer gegen 3.30 Uhr in eine Wohnung in dem Mehrfamilienhaus eingebrochen und anschließend mit einem weißen Mercedes und einem Kastenwagen vom Tatort geflüchtet seien.

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Sofort gab es eine groß angelegte Fahndung von mehreren Streifenwagen nach den flüchtigen Verbrechern. Die Polizisten konnten die beiden Fluchtfahrzeuge schließlich am Steeler Verkehrsplatz auffinden. Die Beamten stoppten den Mercedes und den Kastenwagen und nahmen die vier Insassen fest. Den zuvor entführten 21-Jährigen befreiten die Polizisten. Der junge Mann wies starke Gesichtsverletzungen auf.

Opfer wird zum vermeintlichen Täter

Die Tatverdächtigen sind zwei Essener im Alter von 33 und 36 Jahren sowie ein 45-jähriger Gelsenkirchener und ein 36-Jähriger ohne festen Wohnsitz. Unter Ihnen sind auch Personen mit libanesischen Wurzeln. Da der Verdacht besteht, dass es Bezüge zur Clankriminalität gibt, haben szenenkundige Ermittler des Fachkommissariats zur Bekämpfung der Clankriminalität noch in der Nacht die Ermittlungen zu dem Fall übernommen.

Bei den weiteren Ermittlungen stellte sich eine überraschende Wendung heraus. Denn offenbar verdächtigen die vier Männer den 21-Jährigen, zuvor mit einem Freund einen Einbruch begangen zu haben. Aus einem Gastronomiebetrieb in der Essener Innenstadt soll ein fünfstelliger Bargeldbetrag entwendet worden sein.


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Nachdem die vier Männer den 21-Jährigen in das Fahrzeug gezerrt hatten, sollen sie den jungen Mann zu dem Wohnhaus an der Dahlhauser Straße gebracht haben. Unter Drohungen und Gewaltanwendung soll der junge Mann dann gezwungen worden sein, in die vermeintliche Wohnung seines Freundes einzubrechen und nach dem Diebesgut aus dem Gastronomiebetrieb in der Essener Innenstadt zu suchen.

Ein Richter erließ Untersuchungshaftbefehle für die vier Männer wegen des Verdachts der Geiselnahme und der gefährlichen Körperverletzung. Die weiteren Ermittlungen der umgehend eingerichteten Ermittlungskommission dauern an. Jetzt sucht die Kriminalpolizei weitere Zeugen, die den gewaltsamen Übergriff auf den 21-Jährigen am Dienstagabend (1. August) beobachtet haben. Bitte melde dich unter 0201/829-0 beim KK 36 der Polizei Essen, wenn du die Tat beobachtet hast.