Es ist ein Gänsehaut-Anblick gewesen, berichtet Gerrit Starczewski. Zur Premiere von „Manta, Manta – Zwoter Teil“ haben sich am Donnerstag (30. März) nach Angaben des Pottoriginale-Regisseurs fast 120 Manta-Fahrer mit ihren Kult-Karren versammelt. Dazu noch weitere 30 Oldtimer – insgesamt rund 1.000 Zuschauer.
Doch der Anblick konnte den Kult-Regisseur und Star-Fotografen nicht darüber hinwegtrösten, dass von der Filmcrew niemand vor Ort war. Die hatte sich zur Filmpremiere in Köln unter der Woche noch blicken lassen. Zum Manta-Treffen in Essen jedoch nicht. „Das ist für mich ein Witz und fast schon ein Hohn für das Ruhrgebiet“, poltert Starczewski.
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Doch jetzt hat das Filmstudio reagiert und einigen Vorwürfen vehement widersprochen.
Essen: Hartes „Manta Manta“-Urteil
Dass die Weltpremiere des zweiten Teils des Ruhrpott-Klassikers nicht im Ruhrgebiet stattgefunden hat, könne der Regisseur noch nachvollziehen. „Ein Film, der sich an Pott-Klischees bedient oder gar damit groß geworden ist, sollte auch im Pott Premiere haben“, findet der gebürtige Oberhausener.
Torsten Koch, Geschäftsführer von Produktionsstudio Constantin Film, will das nicht so stehen lassen. „Es ist nicht korrekt, dass nicht auch eine Premiere im Ruhrgebiet geplant war“, erklärt er gegenüber DER WESTEN. „Diese war geplant, ist aber aufgrund des bundesweiten Streiktages am 27. März abgesagt worden, weil wir die Darsteller nicht innerhalb des erforderlichen Zeitrahmens ins Ruhrgebiet und für den Folgetag zur Premiere in Berlin hätten bringen können.“
Es solle hier keinesfalls der Eindruck fehlender Pottliebe entstehen. „Es war wunderbar, im Ruhrgebiet zu drehen“, betont Koch, „unser Produktionsteam und alle Schauspieler haben sich sehr wohl gefühlt. Nichts läge ferner, als das Ruhrgebiet nicht wertzuschätzen.“
„Zu viel Geknutsche, zu wenig Blech“
Doch an der Meinung von Gerrit Starczewski zum Film an sich ändert das wenig. Aus seiner Sicht sei der millionenschwere zweite „Manta Manta“-Teil ein Desaster. „Es gibt nicht einen Spruch, der überdauern wird“, findet er. Der Film habe außer dem Kennzeichen HA (Hagen) nichts mehr mit dem Pott zu tun. Starczewskis hartes Urteil: „Der neue Film ist vom Prädikat-Kult so weit entfernt wie RWE von der Meisterschaft!“
Auch die Fans des Regisseurs sind sich einig: „Bin zwar kein Fan von ‚Manta Manta‘, kann aber den Unmut total verstehen“, schreibt einer. Ein anderer fasst den Film so zusammen: „Zuviel Geknutsche, zu wenig Blech.“
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Diesen Spruch nutzt Gerrit Starczewski als Steilvorlage für die Fortsetzung seines Pottoriginale-Films „Glanz, Gesocks & Gloria“: „Bei mir im Film wird wenigstens noch am Manta geknallt.“ Mehr Ruhrpott geht wirklich nicht…