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Essen: Polizei will Frau aus Ehe-Hölle retten – ihre Reaktion macht traurig

Tragischer Vorfall am vergangenen Samstag (17. September) in Essen. Eine Frau wählte gegen 16 Uhr den Notruf, weil sie Angst um ihre Freundin in Rüttenscheid hatte.Einsatzkräfte der Polizei Essen mussten schließlich eine Scheibe einschlagen, um der Frau in ihrer Wohnung in Rüttenscheid zu helfen. Doch die ließ die Beamten abblitzen.Essen: Frau lebt in Ehe-Hölle – […]

Essen
© IMAGO / Rolf Kremming

Verbrechen in NRW

So viel Arbeit hat die Polizei wirklich

Tragischer Vorfall am vergangenen Samstag (17. September) in Essen. Eine Frau wählte gegen 16 Uhr den Notruf, weil sie Angst um ihre Freundin in Rüttenscheid hatte.

Einsatzkräfte der Polizei Essen mussten schließlich eine Scheibe einschlagen, um der Frau in ihrer Wohnung in Rüttenscheid zu helfen. Doch die ließ die Beamten abblitzen.

Essen: Frau lebt in Ehe-Hölle – Freundin ruft die Polizei

Zwei Monate lang habe sie kein Lebenszeichen von ihrer Freundin bekommen. Dann der Hilfeschrei: Die Rüttenscheiderin habe keine Kraft mehr, um das Haus zu verlassen und habe großen Hunger.

Sofort habe sie ihre Freundin angerufen, die im Telefonat ihr Schweigen über ihre Situation brach: Ihr Ehemann würde sie körperlich misshandeln. Mit diesen Informationen rückte die Polizei zur Wohnung der Rüttenscheiderin aus.

Polizei Essen stürmt Wohnung – Frau in schlimmen Zustand

Doch vor Ort reagierte niemand auf das Klingeln und Klopfen der Beamten. Eine weitere Freundin meldete sich bei der Polizei – auch die bestätigte die hilflose Lage der Rüttenscheiderin. Sie habe bei einem Telefonat mit ihr im Hintergrund das Türklingeln der Polizei gehört. Doch die Freundin habe sie nicht überzeugen können, die Tür zu öffnen.

Um die Frau zu retten, kletterten die Beamten auf den Balkon der Wohnung und schlugen die Scheibe der Balkontür ein. In der Wohnung fanden die Einsatzkräfte die verletzte und völlig entkräftete Frau. Rettungskräfte brachten sie in ein Krankenhaus.

Frau nimmt Ehemann in Schutz – Polizei Essen warnt

Bevor sie abtransportiert wurde, nahm das Opfer häuslicher Gewalt noch ihren Ehemann in Schutz. Auch ihn fanden die Beamten in der Wohnung – mit über drei Promille im Blut.

Die Rüttenscheiderin entschuldigte das Verhalten ihres Mannes mit seinem Alkoholkonsum. Er benötige Hilfe. „Dass sie selbst dringend Hilfe benötigt, scheint der Frau nicht bewusst zu sein“, so die Polizei Essen.

Solche Reaktionen seien leider kein Einzelfall bei häuslicher Gewalt. Deshalb richten sich die Beamten mit wichtigen Worten an Betroffene.

Polizei Essen gibt Opfern häuslicher Gewalt diese Tipps

Die Botschaft der Beamten:

  • Es gibt keinen Grund, sich zu schämen.  Sie tragen keine Schuld an der häuslichen Gewalt. Diese liegt allein bei Ihrem gewalttätigen Partner, unabhängig davon, ob dieser Probleme als Auslöser für die körperliche Gewalt vorgibt.
  • Häufig steigert sich im Laufe der Zeit die Intensität der Gewalt. Nach einem Übergriff kann es zu einer Art „Ruhephase“ kommen, die vielleicht Wochen oder Monate andauert. Irgendwann kommt es dennoch zu einem erneuten Gewaltausbruch.

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Die Polizei Essen ermutigt Betroffene, die Übergriffe anzuzeigen. Dann könne weitere Hilfe vermittelt werden. Wer sich nicht traue, die Polizei selbst zu kontaktieren, möge Freunde oder Verwandte ins Boot holen.

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Die Polizei selbst arbeite eng mit der „Frauenberatung Essen“. Der Verein biete anonyme Beratung an und unterstütze Betroffene in jeglichen Situationen – etwa bei Gängen zu Behörden, Ärzten oder Gerichten.


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„Wichtig ist, dass Sie den ersten Schritt gehen, um sich aus Ihrer aktuellen Lebenssituation zu befreien. Ihre Gesundheit und Ihr Leben sind es wert!“, versichert die Polizei Essen.