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Essen: Eis so teuer wie nie! Café-Besitzerin wird deutlich – „Angst, Geld auszugeben“

Auch die Eiscafés in Essen haben mit der Inflation zu kämpfen. Wir haben uns mit einer Gastronomin unterhalten.

© IMAGO / Panthermedia

Inflation: Was kann ich gegen den Preisanstieg tun?

Die Inflation steigt auf Rekordwerte. Doch was ist Inflation und was kann ich gegen den Preisanstieg tun?

Auch wenn es die Temperaturen aktuell eher weniger vermuten lassen: Der warme Frühling und der Frühsommer kommen auf jeden Fall! Und mit den steigenden Temperaturen steigt bei vielen auch gleichzeitig die Lust auf Eis. Doch auch die Eisdielen in Essen bleiben von der Inflation nicht verschont.

Eine Kugel Eis ist so teuer wie nie. An manchen Orten zahlst du weit mehr als zwei Euro pro Kugel, wie ein Artikel des „Spiegel“ offenbart. Schon in den vergangenen Jahren stieg der Preis in Eis-Cafés ordentlich an. Heute kostet eine Kugel Eis in Hamburg oder München oft zwischen 1,70 und 2,50 Euro – 20 oder sogar 30 Cent mehr als im vergangenen Jahr! Und das ist in Essen nicht anders.

Essen: Cafés kämpfen mit Inflation

Ganz so teuer ist eine Kugel im „La Luna“ allerdings nicht. Das Café befindet sich in der Grünen Mitte in Essen. Viele Spaziergänger machen hier Halt. Auch, als wir Besitzerin Manuela Stein-Herrmann zum Interview treffen, ist der Laden gut gefüllt. „Wir haben vor zwei Jahren die Kugel noch für einen Euro verkauft. Relativ günstig. Dann kam Corona und dann haben wir gesagt: Okay, die Leute haben auch nicht mehr Geld in der Tasche. Wir lassen es bei einem Euro“, sagt Stein-Herrmann gegenüber DER WESTEN.

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Doch das änderte sich inzwischen. Nach sieben Jahren musste Stein-Herrmann in ihrem Café zum allerersten Mal die Preise erhöhen. „Letztes Jahr haben wir dann auf 1,20 Euro erhöht, weil es auch einfach nicht mehr ging, weil da auch schon Preissteigerungen, Lohnsteigerungen und so weiter stattgefunden haben.“ Ab dem 1. Januar 2023 wurde der Preis schließlich auf 1,50 Euro erhöht. „Weil einfach durch die Inflation alles teurer geworden ist. Grade im Bereich Zucker. Das merkt vielleicht auch der normale Endverbraucher im Supermarkt. Statt 0,79 Cent kostet der jetzt 1,49 Euro. Das ist quasi doppelt so teuer.“

Auch in Essen haben die Eiscafés mit der Inflation zu kämpfen (Archivfoto). Foto: Uwe Möller / Funke Foto Services

Nicht nur das „La Luna“ betroffen

Stein-Herrmann zählt noch ein weiteres Beispiel auf: Früher habe sie Sahne für 16 Euro im Großhandel gekauft. Heute zahle sie für dieselbe Menge 26 Euro. „Das muss man leider dann natürlich auch irgendwo ein Stück weitergeben“, bedauert die Eisdielen-Inhaberin. Und auch die normale H-Milch sei teurer geworden, aber auch Margarine, Speiseöl und Eier. 30 Eier habe sie früher für 4,90 Euro bekommen. Jetzt zahle sie fast 7 Euro. „Und wir machen alles selbst: Teige und unsere Kuchen“, berichtet sie.

„Vielleicht haben die Menschen mehr Angst Geld auszugeben, weil sie nicht wissen, was kommt“, vermutet Stein-Herrmann. Doch negative Resonanz bei den Kunden habe es wegen den gestiegenen Eis-Preisen bislang nicht gegeben. Vielleicht auch deshalb, weil fast jede Eisdiele inzwischen nachziehen musste. So schreibt das Café „Eis Casal“ aus Essen-Frohnhausen auf einem Schild: „Liebe Gäste, das Unternehmen ist im Laufe der Zeit gewachsen und hat es Dank euch getan! Im Laufe der Jahre hatten wir immer nur ein Ziel: Euch Glücklich zu machen. Die neue Preisliste soll es uns ermöglichen, euch weiterhin die höchste Qualität bieten zu können.“


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Ein Ziel, welches Stein-Herrmann mit dem „La Luna“ ebenfalls verfolgt. Doch neben den gestiegenen Lebensmittelpreisen und der Mindestlohnerhöhung von 9,25 Euro auf 12 Euro kommt aktuell noch ein weiteres Problem hinzu: Das schlechte Wetter. „Grade im Gastro-Bereich und vor allem in Eisdielen ist das natürlich ein großes Thema.“ Doch Probleme über die Runden zu kommen, habe das „La Luna“ nicht. Und die warmen Tage dürften sicher bald kommen…