Riesen-Wirbel rund um ein Treffen von Edeka-Großhändlern auf dem Gelände der Messe Essen. Rund 20 Greenpeace-Aktivisten und Aktivistinnen versammelten sich vor der Halle, um gegen den Supermarkt-Riesen zu protestieren.
Dabei erheben die Umweltschützenden schwere Vorwürfe gegen Edeka. Die lässt die Supermarkt-Kette gegenüber DER WESTEN allerdings nicht unbeantwortet.
„Schamlos“-Vorwürfe gegen Edeka in Essen
Die Greenpeace-Proteste richten sich vor allem gegen Zustände, die bei einem Fleischzulieferer von Edeka herrschen sollen. Die Rede ist von verletzten, kranken und sogar toten Schweinen, die Greenpeace aus Ställen des Zulieferers, der Fleisch der Haltungsform 2 produziere, zugespielt worden sein sollen.
++ Nach tödlichem Unfall in Essen – bei diesem Anblick stockt Passanten der Atem ++
„Edeka verspricht Tierwohl und Klimaschutz, aber in Fleischwerken wie Rasting verarbeitet der Konzern noch immer Billigfleisch. Edeka wirbt Woche für Woche schamlos für Billigfleisch, um die eigenen Fleischwerke auszulasten. Das passt alles nicht zusammen“, kritisiert Greenpeace-Landwirtschafts-Expertin Stephanie Töwe.
++ Kurz nach Japantag erreicht Besucher die erlösende Nachricht ++
Dass Edeka, das betreffende Fleischwerk als „weltweit erste C02-freie Fleischfabrik“ bezeichne, empfindet Töwe als „zynisch, wenn man bedenkt, dass die Tierhaltung weltweit für knapp 20 Prozent der Klimagase verantwortlich ist. Da kann die Hülle eines Fleischwerks noch so sauber sein, was drin steckt, ist eine große Sauerei.“

So reagiert Edeka
„Die Vorwürfe von Greenpeace können wir nicht nachvollziehen und weisen wir deutlich zurück“, erklärt ein Edeka-Sprecher auf Nachfrage von DER WESTEN. Tierwohl sei der Supermarkt-Kette ein großes Anliegen. Man distanziere sich von der Tierquälerei und sei sehr daran interessiert, dass die Missstände bei den landwirtschaftlichen Zulieferbetrieben schnell aufgeklärt werden. „Die aktuellen Fälle, über die uns Greenpeace informiert hat, werden derzeit überprüft.“
Mehr Themen:
Edeka verweist weiter darauf, dass man schon seit Jahren kein frisches Schweine- und Geflügelfleisch der niedrigsten Haltungsform 1 im Eigenmarken-Sortiment führe. Außerdem liege die von Greenpeace kritisierte Haltungsform 2 oberhalb des gesetzlichen Standards. Es sei auch bei anderen Supermarkt-Ketten und Discountern sehr verbreitet.
„Die Kritik beim Thema Klimaschutz trifft ebenfalls nicht zu“, so Edeka weiter und verweist auf hauseigene Klimaschutzziele, die unter anderem die Förderung pflanzlicher Alternativen zu tierischen Produkten vorsehe. Das Versprechen an Kunden: „Wir bauen unser veganes Sortimentsangebot in allen Warengruppen aus, bewerben dieses aktiv und kommen damit den Wünschen unserer Kund:innen entgegen.“