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Essen: Hotelbranche kurz vor Desaster! Managerin verängstigt – „Totaler Flickenteppich“

Essen: Hotelbranche kurz vor Desaster! Managerin verängstigt – „Totaler Flickenteppich“

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Essen: Hotelbranche kurz vor Desaster! Managerin verängstigt – „Totaler Flickenteppich“

Essen: Hotelbranche kurz vor Desaster! Managerin verängstigt – „Totaler Flickenteppich“

Diese Branchen profitieren in der Corona-Krise!

Obwohl viele Unternehmen durch die Corona-Pandemie finanziell betroffen sind, ging es bei vielen anderen Firmen rasant bergauf. Folgende Branchen sind Pandemie-Gewinner ...

Essen. 

In der Corona-Pandemie haben es viele Branchen nicht gerade leicht. Ständig wechselnde Maßnahmen, Betriebs- und Berufsverbote und Auflagen setzen den Firmen auch in Essen gewaltig zu.

Vor allem die Hotelbranche hat während der Pandemie zu leiden. Die Projektmanagerin einer Vermittlungsagentur aus Essen ist wegen der Planungsunsicherheit in der aktuellen Lage besorgt. Sie trägt nur noch eine Hoffnung durch den Tag, wie sie im Gespräch mit DER WESTEN verrät.

Essen: Hotelvermittlungs-Managerin in Sorge – „Total eingebrochen“

So wie die Hotelbranche hat es auch die Hotelvermittlung in Essen zurzeit alles andere als leicht. Aktuell sind so gut wie gar keine größeren Veranstaltungen geplant. Firmenmeetings finden beinahe ausschließlich virtuell statt. In Ausnahmefällen wird auch auf eine hybride Option gesetzt, mit einigen wenigen Mitarbeitern vor Ort, während alle anderen Teilnehmer online zugeschaltet sind. Gleichzeitig werden überall Messen abgesagt.

Vanessa, Projektmanagerin einer Hotelvermittlungsagentur in Essen, hat für die nächsten zwei Monate nichts Großes auf dem Plan stehen. „Alle Messen, die im März stattfinden sollten, werden ins dritte Quartal verschoben“, stellt sie enttäuscht fest. Währenddessen planen einige Kunden schon vorrausschauend mit Blick auf 2023 und 2024, in der Hoffnung, dass dann wieder alles wie vorher sein wird.

Doch hier in Essen, wo sich die kleine Agentur mit neun Mitarbeitern auf die Vermittlung von Hotels und Locations für Veranstaltungen spezialisiert hat, ist die Situation aktuell sehr schwierig. 2020 kamen bei ihr sehr viele Stornierungen rein, andere buchten auf das nächste Jahr um. Doch 2021 war es ebenfalls „immens ruhig“. „Wir hatten fast gar nicht zu tun“, erinnert sich Vanessa. Anfang des Jahres ging es dann wieder etwas bergauf, doch im Winter sei alles wieder „total eingebrochen“. Insgesamt musste die Firma Umsatzeinbußen von 80 bis 90 Prozent hinnehmen. Und auch jetzt sieht es nicht wirklich gut aus.

Essen: Managerin beschwert sich über Corona-Maßnahmen in der Hotelbranche – „Totaler Flickenteppich“

„Wir haben keinerlei Planungssicherheit“, resigniert Vanessa. „Aber die Firmen haben ja auch keine Planungssicherheit“. Und mit den sich ständig ändernden Maßnahmen, die in den Bundesländern auch noch unterschiedlich ausgelegt werden, sei es sehr „schwierig“ zu planen. „Das ist ein totaler Flickenteppich“, beschwert sich die Projektmanagerin. Hier 2G-Plus, teilweise ohne Masken oder Abstandspflicht, aber dort sieht es schon wieder anders aus.

Mittlerweile lässt sie sich die aktuellen Regeln von den Hotels, mit denen sie verhandelt, direkt durchgeben. Da die Firma auch europaweit agiert, wäre es sonst „kaum möglich, sich da aktuell zu halten“. „Ach, das ist jetzt Hochrisikogebiet, das jetzt nicht mehr“, da könne man schon mal den Überblick verlieren, lacht Vanessa.

Sie informiert die Kunden, am besten auf die 2G-Plus-Regelung umzusatteln. Denn sie geht davon aus, dass es demnächst „flächendeckend auf 2G-Plus hinauslaufen“ wird. Dadurch hätten die Kunden dann auch eine relativ hohe Sicherheit, dass die Veranstaltungen stattfinden können. Doch die allgemeine Planungsunsicherheit macht auch der Projektleiterin persönlich zu schaffen.

Essen: Hotelvermittlungs-Managerin zieht hartes Fazit – „Schlimmer kann es nicht mehr werden“

„Ich mache mir immer noch Gedanken, wie sich alles zurückentwickeln wird“, sorgt sich Vanessa. Obwohl sie teils tolle Projekte auf der Agenda stehen hat und bereits erste Verträge unterschrieben sind, sieht sie die nächsten Monate kritisch. „Es fehlt das Hochgefühl“, bemerkt Vanessa. „Sonst hat man sich halt gefreut, wenn man einen großen Deal gemacht hat.“ Und jetzt hätte es immer einen „faden Beigeschmack“, da sie sich ständig fragen muss: Findet das denn alles überhaupt statt? „Das hat einem die Leichtigkeit genommen.“

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Ihr ist klar, dass sie es noch vergleichsweise guthat. Bei den Kollegen in der Hotelbranche, mit denen sie auch viel Kontakt hat, ist das schon eine „ganz andere Hausnummer“. Den massiven Fachkräftemangel dort bemerkt sie bei ihrer täglichen Arbeit. „Wenn wir jetzt für einen Kunden auf der Suche sind, dauert es teilweise ewig, bis wir unsere Angebote bekommen“, sagt Vanessa. Oft läge das an Fehlern von neuen Mitarbeitern, die noch nicht richtig eingearbeitet seien. Teilweise würden aber auch viele Hotels beispielweise keine Tagungen mehr anbieten, da ihnen die Mitarbeiter fehlen.

Das stellt auch für Vanessas Arbeitgeber eine ziemlich „große Herausforderung“ dar, da auch bei den Firmenpartnern „wahnsinnig viel Unsicherheit“ herrsche. Einige große Hotelpartner seien auch einfach vom Markt verschwunden, da sie Insolvenz anmelden mussten. Auf der anderen Seite sei es auch für manche Monate schwer, überhaupt noch Kapazitäten zu finden, da die Hotels dann plötzlich wieder gut gebucht seien.

„Wir merken, es gibt Kunden, die wollen wieder, die sind wieder bereit für Veranstaltungen.“ Darüber freut sich Vanessa sehr. „Ich bin da auch positiv gestimmt. Schlimmer als die letzten zwei Jahre kann es einfach nicht mehr werden“, diese Hoffnung bleibt ihr zumindest erhalten. (mbo)