Veröffentlicht inDuisburg

„Willkommen in Marxloh!“ Versteckte Geheimtipps, Brautkleider und sichtbare Armut: So vielfältig ist ein Besuch im Duisburger Stadtteil

„Willkommen in Marxloh!“ Versteckte Geheimtipps, Brautkleider und sichtbare Armut: So vielfältig ist ein Besuch im Duisburger Stadtteil

Vielfalt Marxloh.JPG

„Willkommen in Marxloh!“ Versteckte Geheimtipps, Brautkleider und sichtbare Armut: So vielfältig ist ein Besuch im Duisburger Stadtteil

„Willkommen in Marxloh!“ Versteckte Geheimtipps, Brautkleider und sichtbare Armut: So vielfältig ist ein Besuch im Duisburger Stadtteil

Was ist schön an Duisburg-Marxloh?

Fünf Menschen erzählen, was ihnen an Duisburg-Marxloh gefällt.

Duisburg. 

„Willkommen in Marxloh! Willkommen im Ghetto!“, ruft ein junger Mann, der angelehnt an seinem Auto auf der Weseler Straße steht. Imagepflege auf Marxloherisch!

Zugegeben, es sieht aus, wie eine Touristengruppe, die sich an diesem Samstagnachmittag durch Duisburg-Marxloh schlängelt.

Beim 8. Duisburger Bürgerspaziergang erkunden die Duisburger ihre Stadt – diesmal war das als „Problemviertel“, als No-Go-Area, in Schlagzeilen geratene Viertel dran.

Bürgerspaziergang mit OB Sören Link: „Marxloh hat mehr zu bieten!“

„Der liebe Gott ist Marxloher!“, sagt OB Sören Link am Samstagnachmittag. Nun ja, das Paradies stellt man sich sicher anders vor. Aber das Wetter hat es mit den 120 Spaziergängern auf jeden Fall bestens gemeint.

„Marxloh hat mehr zu bieten. Und es ist schön, auch das mal zu zeigen!“, betont Link, dessen Vater selbst aus Marxloh stammt.

Blühende Parklandschaft im Jubiläumshain

Gleich bei der ersten Station wird das deutlich: Alte Backsteinhäuser und schicke Häuser, es passt so gar nicht zu dem vorherrschenden Bild des Problemviertels, was es für die Spaziergänger „Im stillen Winkel“ zu sehen gibt.

Weiter geht’s in den Jubiläumshain, die wohl schönste Grünanlange von Marxloh. „Ich wusste gar nicht, wie schön es hier sein kann“, sagt einer der Teilnehmer angesichts der blühenden Parklandschaften.

Jubiläumshain eine Reise wert

Solche Worte hört Reinhold Adrian häufig. Der Geschäftsbereichsleiter bei den Wirtschaftsbetrieben sagt: „Der Park ist sehr gepflegt, hat viele gärtnerische Elemente und ist auf jeden Fall eine Reise wert.“

Um den guten Zustand des Parks zu erhalten, wird er nachts geschlossen.

————————————

• Mehr Themen:

Mein Gott, ist Duisburg hip geworden! Diese „hyggelige“ neue Bäckerei musst du kennen

Bei Tour durch Duisburg-Marxloh: Oberbürgermeister Sören Link stimmt Ständchen für Gangster-Rapper an

• Top-News des Tages:

Zwei DSDS-Kandidaten mussten gehen, aber die größten Patzer leistete sich ein anderer

Junger Mann (24) verschwindet nach Sprung von Mülheimer Brücke in der Ruhr – Feuerwehr vermutet tragischen Unfall

————————————-

Pommes und Gitarren – die Vielfalt Marxlohs

Nächster Stopp ist „Peter Pomms Pusztettenstube“, die seit Jahrzehnten weit über Duisburg-Marxloh für ihre Fleischbällchen bekannt sind. Direkt nebenan versteckt sich in einem Hinterhof das schicke, kleine Musikgeschäft „G&G Musicshop“ – ein echter Insider-Tipp.

Einen großen Spaß haben die Teilnehmer auch bei Balwinder Singhi Saini. Der Inhaber eines Mode-Geschäfts flechtet Bürgermeister Manfred Osenger (SPD) einen Turban – ganz in der indischen Tradition und passend in den politischen Farben.

Marxloh bekannt für Brautmode

Marxloh ist auch Brautmode. Nirgendwo sonst gibt es so viele Brautmodeläden auf so engem Raum wie hier. „Lavem Brautmode“ hat erst vor zwei Monaten eröffnet, aber die Geschäfte laufen gut, sagt der Inhaber.

braut.JPG

Armut und Müll: Es gibt noch viel zu tun in Marxloh

Bettelnde Frauen am Straßenrand und Bier trinkende Obdachlose – auch das bekommen die Stadtteilspaziergänger zu Gesicht. Es gibt noch viel zu tun in Marxloh. Das weiß auch Oberbürgermeister Sören Link: „Das Thema Müll ist etwa ein großes Problem.“

Zugleich betont er aber auch: „Die Einwohner begeistern mit ihrer Vitalität und Freundlichkeit.“

Marxloh ist ein Stadtteil der Gegensätze – der es Wert ist, einmal genauer kennenzulernen.