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Duisburg: Kultbar wieder offen – junge Besitzerin haucht Schimanski-Kneipe neues Leben ein

Die alte Schimanski-Kneipe in Duisburg macht endlich wieder auf – unter neuem Namen und einer neuen Besitzerin.

Duisburg Jenny Breitkopf
© Marie Bonnet / DER WESTEN

Duisburg: So wurde die Schimanski-Jacke vor einem Brand gerettet

Die Original Schimanski-Jacke aus dem Duisburger Tatort war im Anker ausgestellt, bevor der bei einem Brand zerstört wurde.

Jenny Breitkopf ist erst 25 Jahre alt und jetzt die Besitzerin der als Schimanski-Kneipe bekannten Gaststätte „Zum Anker“ in Duisburg. Unter dem Namen „Ankerbar“ hat sie am 28. November den Standort gemeinsam mit ihrem Partner wieder eröffnet. Der war über ein Jahr lang geschlossen, in der Zwischenzeit verstarb der ehemalige Besitzer.

Nun also Neueröffnung unter neuem Namen, mit neuem Gesicht – und was ist noch so neu in der „Ankerbar“ in Duisburg? DER WESTEN hat der jungen Gastronomin einen Besuch abgestattet und in vergangenen Zeiten geschwelgt.

Duisburgerin holt Schimanski-Bar zurück – dabei hatte sie andere Pläne

Gerade weist Jenny Breitkopf einen neuen Kellner ein. Um 15 Uhr am Mittwoch ist es noch ziemlich ruhig in der „Ankerbar“ am Neumarkt im Stadtteil Ruhrort. Die Bar hat gerade eine gute Woche geöffnet und die Besitzerin sucht noch Personal. Denn: „Abends ist es schon ziemlich voll“, wie die 25-Jährige mit Freude feststellt. „Damit haben wir echt nicht gerechnet. Freue mich sehr, dass es so gut ankommt.“

Mit 25 Jahren ist sie zwar noch recht jung für ihren eigenen Laden, aber Breitkopf bringt jahrelange Erfahrung in der Gastronomie mit. Sieben Jahre hat sie beim „Hübbi“ um die Ecke gearbeitet und ihre Eltern betreiben schon lange eine Pizzeria. „Den Anker kannte ich schon von damals“, erzählt die Gastronomin im Gespräch mit DER WESTEN. Doch dass es einmal ihr Anker sein würde, war eher Zufall als geplant.

„Ankerbar“ in Andenken an Schimanski

„Zum Anker“ hieß die Eisdiele, die noch bis vor einem Jahr an der König-Friedrich-Wilhelm-Straße zu finden war. Dann stand das Lokal lange Zeit leer. Breitkopf hatte sich dann zusammen mit ihrem Partner mögliche Lokale angesehen, aber nichts Passendes gefunden. Als sie sich dann zufällig die Wohnung über dem Anker angesehen hatten, erwähnte der Vermieter die Lokalität im Erdgeschoss.

  • Duisburg Ankerbar von Außen
  • Duisburg Die neuen Besitzer
  • Duisburg unterschriebenes Schimanski Bild

„Ich hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt, mich selbstständig zu machen.“ Dann sah sie sich das Lokal an und es war sofort um sie geschehen. „Ich hatte sofort das Gefühl: ‚Das ist mein Laden‘“.

Den Anker im Namen wollte sie beibehalten. „Jeder verbindet den Anker mit Schimi. Es war nun mal seine Lieblingskneipe.“ Nicht nur der Name erinnert an den Tatort-Kommissar, sondern auch ein paar Poster, eine Büste und ein von Götz George unterschriebenes Foto. Und auch seine geliebten Muscheln wird es in der neuen Bar geben – natürlich nur während der Saison und an ausgewählten Tagen.

Duisburg: Das gibt’s in der „Ankerbar“

Die „Ankerbar“ ist als Ort „für jedermann und jede Altersklasse“ gedacht. „In Ruhrort gibt es keine richtige Bar“, weiß Breitkopf. Zumindest keine, die auch schon mittags geöffnet hat und für Familien geeignet ist. Von Dienstag bis Freitags macht die Bar um 12 Uhr auf, am Wochenende um 14 Uhr – das Ende ist offen. „Wir schmeißen hier niemanden raus“, versichert die Besitzerin.


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Es gibt frisch gezapftes Bier, Cocktails und mehrere Kaffeesorten. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt: Pizza mit frischen Zutaten, Pasta, Salate und ein wechselnder Mittagstisch. Zudem sind auch andere Veranstaltung wie Themen-Abende, Wein- oder Gin-Tastings geplant – vielleicht auch etwas Musik. Etwas mulmig ist der Gastronomin schon angesichts der aktuellen Lage in ihrer Branche. „Die Sorge ist immer da.“ Aber sie sei eher der Typ Mensch, der einfach probiert und sich nicht so leicht abschrecken lässt.