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Duisburg: Zweite Groß-Razzia ++ Hundertschaft und SEK stürmen Wohnungen im Rocker-Milieu

In Duisburg kam es am Montagmorgen zu einer großen Razzia in zwei Stadtteilen. Am Donnerstag folgten weitere Zugriffe.

Duisburg Razzia
© IMAGO/Maximilian Koch

Clan-Kriminalität in Deutschland: Woher kommen die Clans und wie kriminell sind sie?

Es sind Szenen wie aus einem Action-Film, die sich am frühen Montagmorgen (22. Mai) in Duisburg abspielten. Polizei- und SEK-Kräfte stürmten ein Haus im Stadtteil Hochheide, verschafften sich durch eine Explosion Zugang zu dem Gebäude. Am Donnerstag folgten nun weitere Zugriffe.

Ein Mitglied eines türkisch-libanesischen Clans wird festgenommen. Auch in Duisburg-Beeckerwerth findet zur gleichen Zeit eine Razzia statt, hier wirde ein Mitglied der „Hells Angels“ festgesetzt. Beide Männer waren vor einem Jahr an einer Schießerei mit rund 100 Personen auf dem Hamborner Altmarkt beteiligt gewesen.

Duisburg: Beamten sprengen Tür von Clan-Mitgliedern

Um sechs Uhr am Montagmorgen kam es zu den Razzien in Duisburg-Hochheide und Duisburg-Beeckerwerth. Ziel von Polizei-Einsatzhundertschaft und SEK war die Festnahme zweier 38-Jähriger, die laut Ermittlungen an dem bewaffneten Krieg zwischen Clan-Mitgliedern im Mai 2022 in Duisburg-Hamborn beteiligt gewesen waren.

An diesem Morgen kommt es nicht nur zur Festnahme der beiden Männer, gegen die unter anderem ein Haftbefehl wegen versuchtem Todschlags vorliegt – die Beamten durchsuchen auch die Haushalte der Tatverdächtigen.

+++ Duisburg: Schießerei in Hamborn – Innenministerium enthüllt erschreckende Details zu Verdächtigen +++

Am Donnerstagvormittag folgten weitere Zugriffe in fünf Wohnungen im Duisburger Norden, Düsseldorf, Köln und Villich. Fünf Personen zwischen 25 und 53 Jahren, so die Polizei, waren wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs Ziel der Operation. Es gab weder Verletzte noch Widerstand, gefunden wurde unter anderem eine scharfe Pistole mit Munition.

Duisburg: Vier Männer bei Clan-Rocker-Krieg verletzt

Hintergrund der Festnahme ist die Schießerei am 4. Mai 2022 auf dem Altmarkt in Duisburg-Hamburg, bei der vier Männer verletzt wurden. Damals hatten sich laut NRW-Innenministerium „100 Personen aus dem als organisiert und schwer kriminell einzustufenden Rocker- und Clan-Milieu in aggressiver Grundhaltung“ getroffen, es wurden dutzende Schüsse durch mindestens drei Personen abgegeben.

Noch am selben Abend hatte die Polizei die Personalien von 128 Beteiligten aufgenommen und diese überprüft. Der Polizei-Präsident von Duisburg, Alexander Dierselhuis, ordnete nach dem Vorfall eine Videobeobachtung des Altmarkts für die folgenden vier Wochen an.


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Zugleich begannen die aufwändigen Ermittlungsarbeiten, die laut Polizei Duisburg auch aufgrund der vielen Beteiligten und der undurchsichtigen Strukturen im Clan- und Rocker-Milieu einige Zeit in Anspruch nahmen. Die genauen Hintergründe der Tat sind bis heute nicht abschließend geklärt. Dennoch führten die polizeilichen Ermittlungen zur Identifizierung und Festnahme der beiden Tatverdächtigen.